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Schwarz und Weiss (German Edition)

Schwarz und Weiss (German Edition)

Titel: Schwarz und Weiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Carey
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zu ihm.
    „Das wollen viele“, gab er pampig zurück.
    „Der östliche Oberste schickt uns“, ergänzte Caez.
    „Das kann ja jeder sagen.“
    „Hat Ihr Aufseher sich in letzter Zeit verändert?“, fragte Aracas leise.
    Der Mann starrte ihn an. „Woher wollen Sie das wissen?“
    „Wie gesagt“, sagte Aracas kühl, „der östliche Oberste hat uns davon erzählt. Wir sollen nach ihm sehen. Ich denke, Sie wissen seinen Namen noch?“
    „Äh.“ Dem Mann schien es die Sprache verschlagen zu haben.
    „Dürfen wir jetzt nach oben oder nicht?“, fragte Persephone.
    „Natürlich. Folgen Sie mir bitte.“ Er bediente den Fahrstuhl am Ende der Halle so mit der Hand, wie Caez es im Hoirn getan hatte und brachte sie noch bis zur Tür des Aufsehers.
    „Sie haben eine halbe Stunde“, bestimmte der Mann, „und überfordern Sie ihn nicht.“ Die Türen des Aufzugs schlossen sich wieder hinter ihm.
    „Sollen wir?“, fragte Persephone und klopfte an die Tür. Keine Antwort.
    „Jetzt sag mir aber nicht, er ist nicht da!“, stöhnte Caez, als die Tür aufging.
    Caez sah schnell zu Boden. In der Tür stand eine ältere Frau mit Brille, die einige dicke Bücher unter dem Arm trug.
    „Was wollen Sie?“, fragte sie spitz.
    „Wir haben die Erlaubnis, mit dem Aufseher zu sprechen.“ Solyce benutzte seine charmanteste Stimme und sah sie von oben herab an. Das brachte sie ein wenig aus der Fassung.
    „Gut. Ich...war hier sowieso fertig.“ Sie zwängte sich umständlich an Solyce vorbei und verließ das Büro.
    „Du hättest auch ein wenig freundlicher sein können“, schimpfte Caez leise.
    „Gehen wir“, sagte Resa.
    Tony folgte ihr nach drinnen. Er musste zweimal hinsehen, um den Aufseher überhaupt zu erkennen in dem Durcheinander, das er Büro nannte. Überall lagen Bücher, auf dem Schreibtisch und vor allem auf dem Boden, und die meisten waren aufgeschlagen. Die restlichen türmten sich in den Ecken aufeinander. An einem winzigen Tisch in einer Ecke saß eine kleine Gestalt, die sich murmelnd über ein Schachbrett beugte. Das musste der Aufseher sein. Neben ihm lag ein weiteres aufgeschlagenes Buch, in dem er immer wieder blätterte.
    „Spielt er gegen sich selbst Schach?“, flüsterte Resa verblüfft.
    „Läufer und Springer setzen den König matt...“, murmelte der Alte, tat einen Zug und schlug eine Buchseite um.
    „Wie kann er gleichzeitig spielen und lesen?“, wunderte sich Caez.
    Persephone räusperte sich höflich und die Augen des Aufsehers richteten sich auf sie. Allerdings bewegte er den Kopf nicht, sondern sah sie nur über die Ränder seiner Brille hinweg an.
    „Persephone“, sagte er mit tiefer Stimme. Er klang nicht so, als würde er sie oft benutzen.
    Also kennen sie sich.
    „Der östliche Oberste schickt uns“, begann Resa freundlich.
    „Was will der denn schon wieder?“, knurrte der Aufseher, ließ sein Schachspiel stehen und stand auf. Er war sogar ein Stück kleiner als Tony.
    „Er wollte nur, dass wir nach Ihnen sehen“, erklärte Resa weiter, „er macht sich Sorgen um Sie.“
    „Mein guter, alter Bruder“, murmelte er und seine Stimme triefte vor Sarkasmus, „dazu hat er keinen Grund. Ich fühle mich so wie immer.“ Er lächelte emotionslos.
    „Sie sind sein Bruder?“, fragte Resa verblüfft.
    Aracas muss das gewusst haben.
    „Ja“, antwortete der Aufseher nachdenklich, „Rayars Yuastan. Es war mir klar, dass Don früher oder später jemanden zu mir schicken würde...immerhin erzählte er mir einst, er würde jemanden zu mir schicken, wenn es beginnt...“ Er kratzte sich am Kinn, „damit ich ihnen sage, was ich weiß. Das ist sehr dumm von ihm.“
    „Was soll beginnen?“ Aracas klang ahnungslos.
    „Oh, von Ihnen hat er mir auch erzählt, glaube ich...dass Sie sich um jeden Preis an Camar rächen wollen, allerdings wusste er den Grund dafür nicht...“
    „Hm, da haben Sie falsche Informationen“, sagte Aracas, „das bin nämlich nicht ich, sondern er.“ Er deutete auf Solyce.
    „Kann auch sein...“
    „Können Sie uns jetzt sagen, was beginnt, oder nicht?“, fragte Solyce kühl.
    „Sie können ganz normal mit mir reden“, antwortete Rayars Yuastan, „und ich bin nicht befugt, darüber zu sprechen.“
    „Das sind ja tolle Neuigkeiten“, stöhnte Caez, „sagten Sie nicht eben noch, dass Sie uns alles erzählen wollen, was Sie wissen?“
    „Nein, da müssen Sie sich verhört haben“, fuhr der Alte fort, „aber es gibt etwas, von dem nur ich und

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