Schwarz und Weiss (German Edition)
sich die Stimme ein.
„Was es auch ist, wir können vorerst nichts machen, außer ihn im Auge zu behalten“, wich Solyce mehr oder weniger geschickt aus.
„Du hast Recht“, stimmte Aracas widerwillig zu, „aber wenn wir etwas tun könnten... “ Er musterte Solyce. „Würdest du es tun?“
„Du meinst, irgendetwas, das uns mit den Sieben hilft? Natürlich. Warum sollte ich nicht?“
„Das habe ich nicht gemeint. Ich meinte nur, dass ich das Gefühl habe, dass du überhaupt nicht wissen willst, wie Eorsén es geschafft hat, den Unbekannten umzubringen.“
Solyce senkte den Kopf, um seine aufkommende Wut zu verbergen. „Vielleicht will ich es wirklich nicht“, zischte er, „wir können sowieso nichts daran ändern, dass er tot ist.“
Aracas schüttelte den Kopf und wechselte das Thema.
„Wann hast du vor, Tony etwas über die Magie beizubringen? Er ist jetzt lange genug bei uns.“
Solyce wich betont umständlich einem Karren voller Gemüse aus, den zwei Händler die Straße hinaufschoben, während er nachdachte.
„Ich weiß es noch nicht.“ Solyce überlegte, wie er Aracas eine zufrieden stellende Antwort geben konnte, ohne allzu blöd dazustehen.
„Nun?“, fragte Aracas. Solyce hatte nicht bemerkt, dass seine Gedanken abgeschweift waren.
„Ich denke, wir können ihm bald etwas über die Magie erzählen.“
„Es wundert mich, dass er bisher nicht danach gefragt hat“, gab Aracas zu bedenken.
„Wir hatten viel zu tun die letzte Zeit“, meinte Solyce, „vielleicht hat er es einfach vergessen.“
Irgendwie bist du froh darüber, oder? fragte die Stimme.
Ein bisschen, gab Solyce zu, ich weiß nicht wirklich, wie ich das mit der Magie erklären soll.
„Vielleicht“, sagte Aracas. Er sah sich um. „Ich glaube, Caez könnte dir eine große Hilfe sein.“ Solyce sah ihn verständnislos an.
„Mit der Magie“, erklärte Aracas, „er ist ein guter Magier. Ein sehr guter sogar.“
„Warum lassen wir es ihn eigentlich nicht allein machen?“, fragte Solyce. Er bereute die Frage sofort.
„Du magst die Magie nicht“, stellte Aracas fest.
„Zumindest kämpfe ich nicht gern mit ihr“, antwortete Solyce.
Aracas ging nicht weiter darauf ein. „Caez mag ein guter Magier sein, hat aber bei weitem nicht deine oder meine Erfahrung.“ Er hob den Kopf und sah an die Höhlendecke. „Er hat noch nie wirklich gekämpft. Er muss selbst noch üben, mit einer Kampfsituation klarzukommen.“
Solyce wusste, dass er Recht hatte. „Dann machen wir das in nächster Zeit“, sagte er, „am besten, sobald wir können. Dann können wir Resa auch gleich etwas beibringen.“
„Wie meinst du denn das?“, fragte Aracas überrascht.
Solyce richtete seinen Blick auf das hohe Eingangstor, das in ihr Blickfeld trat. „Ich habe ihr bisher keine Magie beigebracht.“
Aracas sah für Solyce' Geschmack ein wenig zu entsetzt aus.
„Wie lange ist sie schon hier? Zwei Jahre? Und du hast ihr nichts beigebracht?“ Er zog die Augenbrauen hoch.
„Wie du vorhin bereits erkannt hast, mag ich die Magie nicht besonders“, sagte Solyce verbissen, „außerdem hatten wir kaum die Zeit dazu. Wir waren zu oft auf der Flucht.“
„Das ist kein Grund dafür“, meinte Aracas. „Aber egal, jetzt können wir nichts daran ändern.“ Er seufzte. „Dann hat Tony immerhin eine Trainingspartnerin.“
Solyce war erleichtert, dass Aracas ihn zufrieden ließ. Er wusste selber, dass es gefährlich gewesen war, Resa ohne Magie durch Philophsis ziehen zu lassen, zumal sie oft überprüft worden waren.
„Was, glaubst du, hat Camar vor?“ Aracas' Stimme riss ihn aus seinen Gedanken.
„Ich weiß es nicht“, überlegte Solyce, dankbar über die Ablenkung, „aber wir werden es bald sehen.“
Aracas schwieg.
Kurz darauf erreichten sie das große Eingangstor. Sie verließen Crealor und traten in das helle Sonnenlicht. Sie holten ihre Schwerter neben dem Tor ab. Solyce hatte bereits vermutet, dass Aracas sein zweites Schwert nicht abgegeben hatte, fragte sich aber, wo er es versteckt haben könnte, als die Wache Aracas sein zweites Schwert übergab.
Ein kleiner Markt war auf dem Platz vor dem Eingangstor errichtet worden und eine Vielzahl an Kaufleuten wimmelte zwischen den Ständen hin und her.
Aracas sah sich interessiert um. „Meinst du, wir sollten etwas kaufen?“, fragte er.
Solyce schüttelte den Kopf. „Wir haben kein Geld. Was willst du denn hier kaufen?“ Er sah sich um. Es gab überwiegend Stände mit
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