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Schwarz wie Samt

Schwarz wie Samt

Titel: Schwarz wie Samt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trump
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selbstverständlich in Englisch beenden. Da habe ich mich bereits erkundigt.“
    Ich war erleichtert, dass ich nicht sofort dazu gezwungen war, diese mir so fremde Sprache zu erlernen. Gut, dass Salman mir voraus war. Damit war ich natürlich auf seine Hilfe bei er Wohnungssuche angewiesen. Ich konnte nicht einmal die Zeitungsanzeigen lesen. Wie dumm von mir zu glauben, ich könnte hier in Kairo irgend etwas ohne Salmans Hilfe tun.
    Wir gingen anschließend zusammen in einen Supermarkt und selbst hier war es für mich fast unmöglich, ganz gewöhnliche Dinge zu kaufen. Es gab keine Produkte mit englischen Aufschriften. Ich würde mich mit der Zeit daran gewöhnen und Salman erklärte mir, dass ich bald selbst wüsste, wo ich die beste Ware bekam.
    Im Bazar war es viel einfacher, denn hier waren die Angebote offen und man konnte überall probieren. Vieles kannte ich von Nairobi, all die knackigen exotischen Früchte, auf die ich in Berlin immer verzichten musste. Hier gab es ein riesiges Angebot. Die Händler waren sehr freundlich und mir als Weißen trugen sie förmlich die Sachen nach. Salman musste immer wieder einschreiten, sonst hätte ich den halben Bazar aufgekauft.
    Als wir zuhause unsere Schätze auspackten, sagte er lachend: „So viel habe ich den ganzen letzten Monat nicht eingekauft!“
    Am nächsten Morgen ging Salman auf das nahe gelegene Postamt, um verschiedene Vermieter anzurufen. Wir hatten uns auf ein paar mittelgroße Häuser und Wohnungen geeinigt, die wir zunächst ansehen wollten.
    Es wurde eine Odyssee, denn in Kairo eine Wohnung zu finden, war eine ganz besondere Herausforderung. Die Vermieter waren alle sehr zuvorkommend, als sie hörten, dass sie es mit einem halb europäischen Paar zu tun hatten und wir wurden sofort eingeladen. Doch Kairo war ein unübersichtlicher Moloch und selbst die Taxifahrer, die uns chauffierten, kannten sich nicht richtig aus. Wir schafften am ersten Tag gerade mal, drei Wohnungen zu besichtigen und es war keine dabei, die uns auf Anhieb gefallen hatte. Am nächsten Morgen machten wir uns erneut auf den Weg.
    Dieses Mal hatten wir mehr Glück. Am Rande eines großen Parks gab es eine alte Siedlung mit Häusern, die auch in Italien oder Spanien hätten stehen können. Es waren Bauten mit Holzbalkonen und einige davon waren frisch renoviert. Wir betraten eines dieser Häuser durch eine riesiges Eingangstor, das mit Schmiedeeisen und farbigem Glas abgesetzt war. Das herein strömende Sonnenlicht zeichnete bunte Flecken auf den grau-weißen Mosaikboden und eine alte Steintreppe führte in der Mitte des Raumes frei nach oben. Wir gingen in den ersten Stock, wo uns Herr Haddad freundlich empfing. Er sprach perfekt Englisch und wandte sich auch immer wieder an mich, als er uns die wunderbaren hellen Räumen zeigte. Es waren insgesamt fünf Zimmer, wobei drei davon in südliche Richtung auf den Park gingen. Ein durchgehender schmaler Balkon verband die Zimmer auf der Außenfront. Alle Räume hatten Stuckdecken, davon waren zwei mit farbigen Fresken versehen. Der Vermieter sagte fast entschuldigend, als er uns den letzten Raum zeigte: „Die verschiedenen Lampen sind noch Originale, die passend zur Deckendekoration entworfen und gebaut wurden. Sie sollten hängen bleiben, wobei natürlich andere Lichtquellen angeschlossen werden können.“
    „Die Lampen“, wie Herr Haddad sagte, waren venezianische Kristalllüster in Blütenform und ausgefallenen Farben, teilweise mit kleinen Spiegeln besetzt. Das herein scheinende Sonnenlicht verteilte Funken farbigen Lichts über den ganzen Raum. Zwei Zimmer waren mit einer doppelten Glastür verbunden, die von einem bunten Fresko eingefasst wurde. Salman und ich sahen uns immer wieder verstohlen an und drückten uns die Hände. Diese Wohnung war ein Traum und ich hatte sie während unseres Rundgangs in Gedanken bereits eingerichtet. Als uns Herr Haddad am Ende der Führung den Preis nannte, der in etwa dem einer Zweizimmerwohnung in Berlin entsprach, wäre ich ihm am liebsten um den Hals gefallen.
    Salman kam mir zuvor und begann eine zähe Verhandlung zu führen. Er feilschte so lange, bis Herr Haddad schließlich ein Drittel nachließ. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Ich hatte schon Angst gehabt, Salman würde die Verhandlung platzen lassen, da Herr Haddad immer wieder von uns weglief, um dann händeringend wieder auf uns zuzugehen und erneut zu beteuern, wie preiswert und schön die Wohnung doch wäre.
    Als wir wieder auf der

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