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Schwarzbuch Scientology

Schwarzbuch Scientology

Titel: Schwarzbuch Scientology Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Caberta
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Bett. Etwa 300 Scientologen leben in Saint Hill, dazu, nach Scientologys eigenen Angaben, 77 Kinder und Teenager. »Die Kinder werden«, sagt Tanya, »immer mehr … Keine Arbeit war offenbar zu hart für Kinder von zum Teil gerade 14 Jahren … Sie habe ihren Posten nicht verlassen dürfen, selbst nicht, als sie unter Fieber gelitten habe. Einmal sei sie von einer anderen Scientologin zusammengeschlagen worden, »sie wollten nicht, dass ich zum Arzt gehe. Bis ich gesagt habe, ich arbeite keinen Strich mehr.« Der Arzt habe dann Gehirnerschütterung diagnostiziert und mindestens drei Tage Ruhe verordnet, »aber ich durfte mich nicht hinlegen, ich war ja auf Posten … Du wirst fertiggemacht, angeschrien, erniedrigt.«
    (»Süddeutsche Zeitung«, 21.4.1997, Nr. 91, S. 3)
    Dieser Bericht stammt aus dem Jahr 1997, wie viele Kinder und Jugendliche sind jetzt in den weltweiten Einrichtungen der Sea-Organisation der Scientology den Anweisungen ausgesetzt und arbeiten und lernen die Hubbard’sche
Überlebensstrategie des Planeten Erde und des Universums? Nur wenige schaffen den Weg hinaus, und auf diese wartet ein langer, beschwerlicher Weg in die reale Welt.

Strafe muss sein
    Zur Sea-Organisation gehört eine Einrichtung mit dem Namen Rehabilitation-Project-Force (RPF). Nach scientologischer Darstellung eine völlig normale Einrichtung, die dazu dient, Personen zu rehabilitieren. Weil es offensichtlich in der Scientology Menschen gibt, die Fehler machen. Ehemalige Insassen dieses RPF nennen es allerdings anders - »Straflager« ist der gängige Begriff aus ihrem Mund.
    Die Einführung dieses Rehabilitationsprojektes geht ebenfalls auf die Zeit auf den Schiffen zurück, daher der Zusammenhang mit der Sea-Org.
    Anfang 1974 wurde an Bord des Sea-Org-Flaggschiffes »Apollo« das »Rehabilitations-Project-Force« (RPF) eingeführt. Corydon (ein kritischer Buchautor, d. Verf.) nennt es ein »Slave labor prison project« (Sklavenarbeit-Gefängnisprojekt). Wer zum RPF-Insassen wurde, musste die Reste essen, die die Schiffscrew übriggelassen hatte. Er durfte nicht ohne Erlaubnis mit anderen Passagieren sprechen, schlief in verdreckten Maschinenräumen, trug zur Kennzeichnung einen blauen Overall und durfte sich nur im Trab bewegen. Ein gewöhnlicher Grund, jemanden ins RPF zu schicken, war dessen Absicht, Scientology zu verlassen.
    (Minhoff, Christoph; Müller, Martina: »Scientology. Irrgarten der Illusionen«. Berlin, 1998, S. 43)

    Zu Hubbards Motiven für die Einrichtung des Programms im Januar 1974 gehörte auch persönliche Vergeltung. Als Hubbard Ende 1973 auf Teneriffa … an Land gegangen war, um mit seinem Motorrad zu fahren, stürzte er und erlitt Verletzungen. Während er sich an Bord des Flaggschiffs erholte, machte er namentlich nicht genannte Besatzungsmitglieder für den Unfall verantwortlich, die seiner Meinung nach seine Befehle nicht mit genügend Sorgfalt ausführten. Als Reaktion darauf ordnete er die Schaffung des RPF an. Seine Absicht war, ihm alle diejenigen zuzuweisen, die eine gegen seine Anordnungen oder Wünsche gerichtete »Gegen-Intention« hatten..., dazu alle Störenfriede und Rückfälligen.
    (Kent, Stephen A.: »Gehirnwäsche im Rehabilitation Project Force [RPF]«. Hamburg, 2000, S. 21)
    Als wäre diese Erziehungseinrichtung für Störenfriede noch nicht genug, gab es wenig später noch eine Verschärfung. Er schuf das RPF im RPF. Auch dieses schriftlich, in einer Flag-Conditions-Order, »Flag-Zustandsbefehl«. Dorthin kommen die Personen, die sich bereits im »normalen« RPF befinden, aber keinen befriedigenden Fortschritt machen. Im Hubbard Management Technology Wörterbuch liest sich das so:
    … und weil sie deshalb nicht in der Lage war, eine Notwendigkeit für eine Wiedergutmachung zu erkennen oder irgendein Mittel, dies zu bewirken.
    (Kent, Stephen A.: »Gehirnwäsche im Rehabilitation Project Force [RPF]«. Hamburg, 2000, S. 21)
    Nach der Maßgabe, alles was auf den Schiffen existierte, gibt es nach dem Landgang auch dort, sind diese Lager auch da, wo Sea-Org-Abteilungen existieren.
    Die bisher drastischsten Schilderungen von ehemaligen Insassen dieses Lagers stammen aus Kalifornien. Es gibt sie aber auch aus England und Dänemark. Es handelt sich um Maßnahmen des Freiheitsentzuges mit schwerer körperlicher Arbeit, Schlafmangel, ungenügender Ernährung und mangelnder medizinischer Betreuung.
     
    Hinzu kam - einem Erziehungslager ähnlich - das intensive Studium der ideologischen

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