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Schwarzbuch Wachtturmgesellschaft - der verborgene Januskopf (Will Cook und die Wachtturmgesellschaft) (German Edition)

Schwarzbuch Wachtturmgesellschaft - der verborgene Januskopf (Will Cook und die Wachtturmgesellschaft) (German Edition)

Titel: Schwarzbuch Wachtturmgesellschaft - der verborgene Januskopf (Will Cook und die Wachtturmgesellschaft) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Cook
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ausschließlich das Gedankengut übernommen, das die WTG möchte. Kaum hinterfragt - dazu gibt die vorgezeichnete Literatur keine Möglichkeiten - und natürlich ohne Alternative und ohne, dass dies dem Interessierten deutlich wird.
    Ist er einmal so weit gekommen, dass er auch die Zusammenkünfte der örtlichen Versammlung besucht, stellt er schnell fest, dass seine Lerninhalte wiederholt werden und das methodische Vorgehen nach einem ähnlichen Schema abläuft.
    Ein Schema, an das er sich wahrscheinlich schon gewöhnt hat. So sind die zu stellenden Fragen beispielsweise bei dem wöchentlichen Studium des Wachtturmartikels am Sonntag ebenso angeführt, wie die Antwort im dazu gehörigen Textteil. Das kennt er bereits und fühlt sich vermutlich schon aus diesem Grund vertraut mit diesem Vorgehen.
    Die Musterlösung wird von dem Antwortenden, der dies zumeist über das ihm eigens gereichte Mikrofon tun darf, exakt in der inhaltlichen Form wiedergegeben, die im Text angeführt ist und die er daher, streng genommen, nur vorher anzustreichen und dann abzulesen braucht. Vielleicht kleidet er die erwartete Antwort noch in eigene Worte, aber eigenständige oder gar weiter gehende Kommentare sind auch hier, wie beim Bibelstudium grundsätzlich weniger erwünscht.
    Die WTG begründet diese Praxis, die auch bei anderen Lehrveranstaltungen üblich ist, damit, dass auch die weniger intelligenten Brüder und Schwestern alles verstehen und an der Diskussion teilnehmen können. Sie sollen der WTG zufolge auf diese Weise auf einen gleichen Informationsstand gebracht und in die Lage versetzt werden, ihren Beitrag zu leisten. Außerdem sei es wichtig, dass alle Zeugen Jehovas weltweit die gleiche geistige Speise erhalten würden.
    Kann das als eine ausreichende Begründung für einen derartigen Indoktrinationsprozess, anders kann man ein solches Vorgehen wohl kaum bezeichnen, gelten?
    Zu der Vermittlung eines auf diese Weise einseitig gefärbten Kenntnisstands kommt die subtile Art und Weise, mit der die WTG auch die bisherigen Wertvorstellungen des angehenden Zeugen ersetzt. In einem schleichenden und von ihm weitgehend unbemerkten Prozess werden seine bisherigen Normen und Wertvorstellungen im Laufe der Zeit infiltriert und durch andere ersetzt. Es wird nicht mehr länger das als gut angesehen, was man vielleicht aufgrund einer entsprechenden Erziehung und seines Werdegangs oder auch seines Gewissens bislang für gut halten würde, sondern durch das ersetzt, was der „reife Christ aufgrund seines biblisch geschulten Gewissens für gut hält.“
    Und das kann durchaus etwas ganz anderes, manchmal sogar Gegenteiliges, sein. Und in diesem – neuen - Sinne soll er sich dann auch entscheiden:
    „Es soll nicht geleugnet werden, dass Gewissen und Gesetz Gottes für einen gläubigen Menschen voneinander abhängig sind, jedoch wird das Gewissen auf diese Weise von der WTG mit einem negativen Image belastet.
    Die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen soll eingeschränkt werden, damit die WTG als Entscheidungsinstanz an die Stelle des persönlichen Gewissens treten kann, und der ZJ im Idealfall nur noch der WTG glaubt, ohne dass die WTG ihre Lehren ausreichend begründen muss.“ 230
    Ein Beispiel: Praktizierte christliche Nächstenliebe äußert sich nach Meinung der WTG in erster Linie nicht im tatkräftigen Lindern der materiellen Notlage eines bedürftigen Mitmenschen durch Gaben der Nächstenliebe, sondern vielmehr darin, dass dem Betreffenden die Gute Botschaft gepredigt wird, vorausgesetzt, er ist noch kein Zeuge Jehovas. Seine ihm dadurch eröffnete Chance auf ein ewiges Leben sei schließlich ungleich wertvoller als jede kurzfristige Erleichterung seiner schwierigen Situation.
    Kann das Predigen allein aber einer akuten Notlage des Nächsten wirkungsvoll Abhilfe leisten? Wohl kaum. Ein guter Christ im Sinne der WTG stellt diese Frage jedoch nicht mehr. Nach seiner, oder besser, der ihm vorgegeben Meinung, hat er mit dem Predigen das für ihn Bestmögliche für seinen Mitmenschen getan. Dass damit der eigentliche Sinn des christlichen Gebots der Hilfe am Nächsten 231 auf den Kopf gestellt wird, bleibt ihm, der sich die jeweils gültige Wachtturminterpretation zueigen gemacht und damit sein eigenes Gewissen möglicherweise manipuliert hat, verborgen.
    Ein gebefreudiger und hilfsbereiter Bruder gilt folgerichtig auch nicht unbedingt als vorbildhaft in einer Versammlung der Zeugen Jehovas und solche Eigenschaften werden folglich auch

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