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Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3)

Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3)

Titel: Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
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haben mir so einiges beigebracht“, erwiderte er und ging zur
Tür, die nach draußen führte. „Ich muss los.“
    „Und ich muss bleiben und mich in aller Öffentlichkeit bei Pons
bedanken. Auch das ist Politik.“
    In der Tür drehte sich Bruno noch einmal um. „Die neue Lehrerin am College - sie heißt
Florence - hat zwei Kinder. Ich habe sie von Sainte Alvere abgeholt, kann sie
aber jetzt nicht wieder zurückbringen. Würden Sie das für mich übernehmen?“
    „Die Blonde, die Ihnen den Kakao von der Backe gewischt hat?“
    „Ja.“
    „Klar doch, wird gemacht. Wenn sie zu uns zieht, habe ich dann
hoffentlich ihre Stimme.“
    „Oder auch nicht. Sie unterrichtet Umweltkunde. Ich schätze, sie steht
den Grünen nahe.“
    „Tu ich doch auch“, sagte der Bürgermeister. „Wenn's sein muss.“
     
Chapter 25
     
    Didier lag hinter seinem Schreibtisch auf dem Boden, die Beine immer
noch mit dem Sessel verhakt. An der Wand dahinter klebten verspritztes Blut und
Gewebe, und um den Kopf oder das, was davon übriggeblieben war, hatte sich eine
große Blutlache gebildet.
    „Sind Sie sicher, dass er es ist?“, fragte der junge inspecteur aus
Bergerac. Lieutenant war die korrekte Rangbezeichnung, wie sich Bruno
erinnerte. Er hieß Jofflin, ließ sich aber mit seinem Vornamen ansprechen -
Gustave. „Oder müssen wir erst seine Fingerabdrücke nehmen?“
    „Es sind jedenfalls seine Sachen, die der Tote trägt“, sagte der Bürgermeister
von Sainte Alvere. Sein Gesicht war kreidebleich. Er hatte wieder eine Disque
Bleu im Mund. „Und der Statur nach kommt's auch hin.“
    „Sie könnten mal einen Blick auf den Ehering werfen“, schlug Bruno vor.
„Vielleicht ist was eingraviert.“
    Jofflin beugte sich über die Leiche. „Lässt sich leicht abziehen.“ Er
hob den Ring vors Gesicht und suchte blinzelnd die Innenfläche ab. „Didier -
Annette. Das dürfte also klar sein.“
    „Ist das eine Rolex, die er trägt?“, wollte Bruno wissen. „Die kosten ein
Vermögen.“
    „Rolex Oyster Perpetual“, antwortete Jofflin. „Schätzungsweise
fünftausend Euro. Und auf der Rückseite ist sein Name eingraviert.“
    „Von dem Geld gekauft, das eigentlich der Stadt gehört“, sagte der
Bürgermeister. „So ein Mistkerl!“
    „Hat er keinen Abschiedsbrief hinterlassen?“, fragte Bruno.
    Jofflin richtete sich auf und nahm eine Plastikhülle vom Schreibtisch,
in der ein Blatt Papier steckte. „Nur das hier.“
    Bruno blickte auf drei Wörter. „Je regrette tont - ich bereue
alles.“ Der Bürgermeister schnaubte.
    „Und das hier habe ich im Papierkorb gefunden.“ Jofflin deutete auf die
Reste angesengten Papiers, die in einer anderen Asservatentüte steckten. „Ich
glaube, das waren Fotos. Vielleicht kann die Kriminaltechnik was damit anfangen.
Die Kollegen werden gleich eintreffen.“
    „Weiß seine Frau schon Bescheid?“, fragte Bruno.
    „Ja“, antwortete der Bürgermeister. „Meine Frau ist bei ihr.“
    „Weiß sie auch von den Betrügereien?“ Bruno fühlte sich indirekt
schuldig.
    „Noch nicht. Sie weiß nur, dass er sich das Leben genommen hat.“
    „Der Bürgermeister hat mir Ihre Ermittlungsergebnisse vorgelegt“, sagte
Jofflin. „Schießt man sich deshalb in den Kopf?“
    „Er hätte ins Gefängnis gemusst“, entgegnete der Bürgermeister. Er
wollte gerade seine Zigarette im Mülleimer ausdrücken, wurde aber von Jofflin
daran gehindert, der ihm die Kippe aus der Hand nahm, das Fenster öffnete und
sie hinauswarf.
    „Wir sind hier an einem Tatort, Monsieur“, sagte der Lieutenant mit
höflichem Lächeln. „Sehen Sie sich bitte vor.“ Der macht Nägel mit Köpfen,
dachte Bruno.
    „Verzeihung“, murmelte der Bürgermeister und steckte sich die nächste
Zigarette an. „War dumm von mir. Ja, er wäre eingesperrt worden, und das habe
ich ihm unmissverständlich gesagt, als er bei mir war. Ich habe ihn, gleich
nachdem Sie, Bruno, gegangen waren, zu mir zitiert und mit dem, was gegen ihn
vorliegt, konfrontiert. Nicco war als Zeuge dabei.“
    „Ja“, bestätigte Nicco. „Als er Alains Aussage gelesen hat, wurde er
ganz kleinlaut. Es musste ja wohl so kommen, sagte er. Klang wie ein
Geständnis. Ich habe mir Notizen gemacht. Er meinte dann noch, er habe sehr
unter Druck gestanden, und wollte einen Anwalt sprechen. Wir haben ihn gehen
lassen. Zehn Minuten später war der Schuss zu hören.“
    „Ist doch seltsam, dass er eine Flinte in seinem Büro hatte“, bemerkte
Bruno. „Und

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