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Schwarze Engel

Schwarze Engel

Titel: Schwarze Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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sie gerade dabei, das zu tun. Elias ist erst achtundvierzig Stunden tot.«
    »Und was ist mit Kincaid? Wir haben ihm gerade erzählt, wir rollen den Fall neu auf. Egal, ob nun die Gefahr besteht, daß die Sache auffliegt, oder nicht, möchte man doch meinen, er müßte sich sofort an den Computer gesetzt haben, sobald wir aus dem Haus waren, um sich entweder mit dem Verwalter der Site in Verbindung zu setzen oder die Site und die Bilder selbst herauszunehmen.«
    »Auch das könnte er gerade versuchen. Aber selbst wenn dem so ist, wäre es zu spät. Die O’Connors haben alles auf ein Zip-Laufwerk gespeichert. Selbst wenn sie also die Site löschen, haben wir sie noch. Wir können nach wie vor jede IP-Adresse feststellen und jeden einzelnen dieser Leute fassen – falls man da überhaupt noch von Leuten sprechen kann.«
    Wieder fragte sich Bosch angesichts des Nachdrucks und der Wut in ihrer Stimme, ob etwas von dem, was sie in der Website gesehen hatte, an etwas Persönliches, tief in ihrem Innern Verborgenes gerührt hatte.
    »Wie machen wir also jetzt weiter?« fragte er. »Durchsuchungsbefehle?«
    »Ja«, sagte Rider. »Und wir kaufen uns die Kincaids. Trotz ihrer großkotzigen Villa oben in den Hügeln. Wir haben schon mehr als genug, um sie wegen Kindesmißbrauchs zu vernehmen. Wir knöpfen sie uns einzeln vor, quetschen sie getrennt aus. Wir konzentrieren uns vor allem auf die Frau und sehen, ob wir ihr ein Geständnis entlocken können. Wir versuchen sie dazu zu bringen, auf ihr Recht auf Aussageverweigerung zu verzichten und uns ihren Mann, dieses Dreckschwein, ans Messer zu liefern.«
    »Du weißt, wir haben es hier mit einer außerordentlich mächtigen Familie mit weitreichenden politischen Beziehungen zu tun.«
    »Sag bloß, du hast Angst vor dem Autozaren?«
    Bosch studierte ihre Miene, um sich zu vergewissern, daß sie nur Spaß machte.
    »Ich habe nur Angst, zu schnell vorzugehen und alles zu verderben. Wir haben nichts, was einen der beiden mit dem Tod von Stacey Kincaid oder Howard Elias in Verbindung bringt. Wenn wir die Mutter hierher schaffen und sie aber nicht redet, möchte ich nicht wissen, wie uns der Autozar dann in den Auspuff sehen läßt. Das ist, wovor ich Angst habe, okay?«
    Rider nickte.
    »Sie kann es doch kaum erwarten, alles loszuwerden«, sagte Edgar. »Warum sonst hätte sie Elias diese Nachrichten geschickt?«
    Bosch stützte die Ellbogen auf den Schreibtisch und wusch mit den Händen sein Gesicht, während er nachdachte. Er mußte eine Entscheidung treffen.
    »Was ist mit Charlottes Website?« fragte er, das Gesicht immer noch von seinen Händen bedeckt. »Was machen wir damit?«
    »Das überlassen wir Ingiert und den O’Connors«, sagte Rider. »Die kaufen sich den ganzen Verein. Wie gesagt, sie können mit Hilfe der Liste alle Benutzer aufspüren. Sie identifizieren sie und nehmen sie fest. Wir lassen hier einen Kinderpornoring auffliegen. Aber das ist erst der Anfang. Vielleicht versucht der DA, die Morde allen Benutzern anzuhängen.«
    »Wahrscheinlich sind sie über ganz Amerika verteilt«, sagte Edgar. »Die sitzen nicht nur in L. A.«
    »Sie können sogar über die ganze Welt verteilt sein, aber das spielt keine Rolle. Unsere Leute werden mit dem FBI daran arbeiten.«
    Weitere Momente des Schweigens verstrichen, bis Bosch schließlich die Hände auf den Schreibtisch sinken ließ. Er hatte seine Entscheidung getroffen.
    »Okay«, sagte er. »Ihr zwei bleibt hier und kümmert euch um die Durchsuchungsbefehle. Ich möchte sie bis heute abend fertig haben, falls wir beschließen zuzuschlagen. Wir brauchen alle Waffen, Computerequipment – ihr wißt, was zu tun ist. Ich möchte Durchsuchungsbefehle für das alte Haus, das ihnen noch gehört, sowie für das neue, für sämtliche Fahrzeuge und für Kincaids Büro. Sieh außerdem zu, Jerry, was du über diesen Sicherheitsberater rausbekommen kannst.«
    »D. C. Richter? Wird gemacht. Was –«
    »Ach, die Durchsuchungsbefehle – schreib auch einen für seinen Wagen!«
    »Und aus welchem Grund?« fragte Rider.
    Bosch überlegte kurz. Er wußte, was er wollte, aber er brauchte eine rechtliche Handhabe, um es zu bekommen.
    »Schreib einfach, da er Kincaids Sicherheitsberater ist, steht zu vermuten, daß sein Fahrzeug bei der Ausübung von Straftaten in Zusammenhang mit Stacey Kincaid verwendet wurde.«
    »Das ist kein wahrscheinlicher Grund, Harry.«
    »Wir stecken den Durchsuchungsbefehl zu den anderen. Vielleicht nimmt es der

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