Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner

Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner

Titel: Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
Vom Netzwerk:
gab, imstande sein könnte, dem Amtsinhaber im Lauf der Zeit immer mehr persönliche Macht zuwachsen zu lassen und ihn schließlich – wenn nicht dem Namen, so doch den Tatsachen nach – zum Diktator zu machen. Die historische Tatsache, dass Palpatines Regierung nicht etwa mit einem Staatsstreich begonnen hatte, sondern damit, dass er auf weitgehend legitimem Wege immer mehr Macht an sich gezogen hatte, war den Vätern der Verfassung sehr genau bewusst gewesen.
    Und um sicherzustellen, dass die Geschichte sich nicht wiederholte, erhielt die Charta den Leitungsrat in Form eines Superausschusses, der aus den Vorsitzenden der einzelnen Senatsausschüsse bestand. Die Gründungsväter gaben diesem Rat die Macht, sowohl die Wahl eines Präsidenten für ungültig zu erklären als auch einen Amtsinhaber abzuberufen. Ackbar hatte für den Leitungsrat einmal den Begriff »die Notbremse des Staatschefs« geprägt. Aber so oft er auch erwähnt wurde, so selten trat der Leitungsrat zusammen, und bis jetzt hatte er sich noch nie mit dem Ziel befasst, für das man ihn ins Leben gerufen hatte.
    Bis zu diesem Augenblick.
     
    Der Rat hatte bereits seine Plätze eingenommen und, wie es schien, schon fast eine Stunde lang hinter verschlossenen Türen getagt, ehe Leia ihm vorgeführt wurde. Obwohl man ihr einen Sessel bereitgestellt hatte, entschied Leia sich dafür, im Stehen mit den sieben Senatoren an der kreisrunden Tafel zu sprechen, und auch das brachte sie nur auf Augenhöhe mit ihnen. In der Mitte vor der Kristallpyramide hatte Doman Beruss Platz genommen. Behn-kihl-nahm saß links von ihm, sah sie aber nicht an.
    »Präsidentin – Prinzessin Leia – gemäß der normalen Amtsfolge würde der Vorsitz dieser Sitzung bei Senator Präget liegen«, sagte Beruss. »Die augenblicklichen Umstände haben den Rat aber dazu veranlasst, Senator Präget zur Vermeidung von Verfahrensproblemen zu überspringen. Haben Sie irgendwelche Einwände dagegen, dass ich den Vorsitz in dieser Sitzung führe?«
    Deshalb also die Verzögerung, dachte Leia. »Ich habe keinen Einwand.«
    »Sehr wohl«, sagte Beruss. »Präsidentin Leia Organa Solo, Sie sind vor den Leitungsrat geladen worden, um über einen Antrag auf Amtsenthebung zu diskutieren.
    Ein ordentliches Mitglied dieser Körperschaft hat einen folgendermaßen begründeten Antrag auf ein Misstrauensvotum eingebracht: Punkt Eins, Überschreitung Ihrer verfassungsmäßigen Vollmachten. Punkt Zwei, leichtfertige Gefährdung des Friedens und des Lebens von Bürgern der Republik. Punkt Drei, Erteilung ungesetzlicher Anweisungen zur Einleitung von Feindseligkeiten gegen einen souveränen Staat. Punkt Vier, Unfähigkeit, in angemessener Weise die Amtspflichten zu erfüllen.
    Sind Ihnen Ihre Rechte und Pflichten in Hinblick auf einen Antrag auf Amtsenthebung bekannt? Wenn ja, dann bitte ich Sie, sie mit Ihren eigenen Worten vorzutragen.«
    »Ich habe das Recht, eine genaue Darlegung der Begründung zu hören. Ich habe das Recht, zur Rechtfertigung meiner Handlungen und meiner Amtsführung Zeugen nach freier Wahl zu präsentieren«, sagte Leia. »Ich bin verpflichtet, alle mir gestellten Fragen ausführlich und wahrheitsgemäß zu beantworten und habe die Pflicht, vor einer Plenarsitzung des Senats zu erscheinen, für den Fall, dass dieser Rat den Beschluss fassen sollte, den Antrag zu unterstützen.«
    »Sehr wohl«, sagte Berass. »Senator Präget hat den Antrag eingebracht und wird die einzelnen Punkte darlegen.«
    Das überraschte Leia – sie hatte erwartet, dass der Antrag von Borsk Fey’lya ausgehen würde. »Senator«, sagte sie mit einem Nicken.
    Krall Präget musterte sie kurz, ehe er begann. Sein Blick nahm Maß an ihr, fällte ein Urteil und traf am Ende seine Entscheidung. Für die Dauer seiner Präsentation sah er von seinem Platz am rechten Ende der halbmondförmigen Tafel nur Beruss und die anderen Ratsmitglieder an und vermied jeden Blickkontakt mit Leia.
    Präget sprach nicht ganz eine Stunde und übergab dann das Wort wieder an Senator Beruss, ohne Leia eine einzige Frage zu stellen. Ihr war unklar, ob er für sich zu dem Schluss gelangt war, dass er sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht dazu bringen könnte, sich selbst zu verraten, oder ob er seine Argumente für so überwältigend hielt, dass dies unnötig war.
    Im Gegensatz dazu hatte Senator Rattagagech eine lange Reihe höchst detaillierter Fragen, die allerdings im Ton wesentlich weniger anklagend als Pragets Vortrag oder

Weitere Kostenlose Bücher