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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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wir Ihre Zeit verschwendet haben.«
    Er erhob sich von seinem Stuhl, als Kraylock sprach. »Die Erwecker, sagten Sie. Sie haben Ihnen etwas gestohlen?«
    »Richtig.«
    »Darf ich mir eine Vermutung erlauben, was es war?«
    »Wenn Sie wollen.«
    »Hat es etwas mit den Manen zu tun?«
    Freys Interesse erwachte ganz plötzlich von Neuem. »Ziemlich gut vermutet.«
    Kraylock deutete mit einer dünnen Hand auf Freys Stuhl. »Setzen Sie sich.«

    Frey gehorchte. Kraylock betrachtete sie alle beide durch seine Brille. »Wollen Sie ihn töten? Harvin, meine ich?«
    Trinica beugte sich mit ernstem Gesicht vor. »Er ist im Besitz eines Manen-Artefakts, das außerordentlich gefährlich sein könnte. Wir glauben, dass er es benutzen will, um einer Menge Leute Schaden zuzufügen. Wir versuchen ihn aufzuhalten. Aber dazu müssen wir ihn zuerst einmal finden.«
    Kraylock musterte sie, suchte nach einer Lüge, fand aber keine. Schließlich seufzte er. »Dieser Junge«, sagte er. »Er hat Maurin nichts als Kummer gemacht. Ich wusste schon immer, dass es mit ihm mal ein schlimmes Ende nehmen würde.«
    »Können Sie uns etwas über Maurin Grist erzählen?«, sagte Trinica. »Was war sein Forschungsgebiet?«
    Kraylock schaute erstaunt drein. »Liegt das nicht auf der Hand? Die Manen. Was die Manen betrifft, war er die oberste Autorität in Vardia. Vielleicht auf der ganzen Welt.«
    Frey und Trinica wechselten einen Blick.
    »Wir waren dreißig Jahre lang miteinander befreundet«, sagte Kraylock. »Wir haben oft über seine Forschungen gesprochen. Er glaubte, dass der Zustand der Manen von dämonischer Besessenheit herrührte. Das ist natürlich nichts Neues. Diese Theorie ist in der Wissenschaftlergemeinde ausführlich diskutiert worden. Aber er hatte eine ganz besondere Idee in Bezug auf das Wesen des Dämons selbst. Wissen Sie, was ein Symbiont ist?«
    Trinica gab die Antwort – mehr um seinetwillen als aus irgendeinem anderen Grund, argwöhnte Frey. »Ein Wesen, das sich mit einem anderen zum beiderseitigen Nutzen verbindet.«

    »Genau. Der Dämon verzehrt oder vernichtet seinen Wirt nicht. Maurin hatte Zeugenaussagen von Menschen gesammelt, die Manen-Überfälle überlebten. Er …«
    »Moment mal«, sagte Frey. »Ich dachte, Manen hinterließen keine Überlebenden? Soweit ich gehört habe, bringen sie jeden zur Strecke. Es heißt, es hat keinen Sinn, sich vor ihnen zu verstecken; sie erwischen einen sogar in geschlossenen Räumen.«
    Kraylock schnaubte, verärgert über die Unterbrechung. »Richtig, es hat Fälle gegeben, wo die Manen in scheinbar unzugängliche Räume eingedrungen sind. Wenn man die Leichen findet, sind die Türen noch von innen verschlossen. Niemand weiß, wie sie das machen. Aber nein, sie bringen nicht jeden zur Strecke. Es hat im Lauf der Jahre eine ganze Menge Überlebende gegeben.« Er funkelte Frey an. »Darf ich weitermachen?«
    »Verzeihung«, sagte Frey unterwürfig. Vor seinem geistigen Auge tauchten Szenen aus seiner Zeit im Waisenhaus auf, wo er von Lehrern zusammengestaucht worden war, weil er sie im Unterricht unterbrochen hatte.
    »Also, Maurin sah Indizien für freien Willen, Beschlussfassung, ja sogar Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten bei den Manen. Früher nahm man gemeinhin an, sie seien hirnlose Marionetten, die allesamt von einer einzelnen führenden Kraft – dem Dämon – kontrolliert würden. Nur auf diese Weise konnten wir ihrem Verhalten einen Sinn zuschreiben.«
    »Wieso?«, fragte Frey.
    »Nun, sie benehmen sich beispielsweise wie Wilde, und man hat sie noch nie sprechen hören. Aber während eines Überfalls ziehen sie sich alle gemeinsam in ihre Schlachtschiffe zurück, ohne dass man ein Signal sieht oder hört.
Wir sahen darin einen Beweis dafür, dass sie kontrolliert werden. Sie bauen und fliegen ihre eigenen Luftschiffe und benutzen dabei Technologien, die nicht einmal wir verstehen. Aber sie schienen so bestialisch zu sein, dass wir glauben mussten, irgendeine andere Intelligenz wäre dafür verantwortlich.«
    »Und Maurin war anderer Meinung?«, soufflierte Trinica.
    »Er ist zu der Überzeugung gelangt, dass die Manen überhaupt nicht kontrolliert werden. Stattdessen kommunizieren sie lautlos. Sie sprechen ohne Worte. Er hat aus den Indizien geschlossen, dass alle Manen immer wussten, wo die anderen Manen waren, selbst wenn sie diese nicht sehen oder hören konnten. Daraus schloss er, dass sie auf irgendeine Weise miteinander verbunden waren. Der Dämon

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