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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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schmiedet dieses Band zwischen seinen Wirtskörpen. Aber er kontrolliert sie nicht. Vielleicht haben Sie die Geschichte von dem Jungen gehört, dessen Vater als Mane nach Hause kam?«
    »Ich kenne sie«, sagte Frey. »Es war dreißig Jahre später, aber sein Vater war keinen Tag gealtert. Der Junge hat ihn getötet.«
    »Ja. Die Geschichte ist wahr. Aber bevor der Junge ihn getötet hat, versuchte der Vater mit ihm zu diskutieren. Von Vater zu Sohn. Wollte ihn dazu bewegen, ein Mane zu werden. Sprach von Bruderschaft und Zugehörigkeit. Die Marine besitzt Aufzeichnungen von der Geschichte des Sohnes.«
    Einen Moment lang war es still, während sie das verdauten.
    »Und warum sehen sie so aus, wie sie aussehen?«, fragte Frey. Als Trinica ihn mit hochgezogener Augenbraue ansah,
verdrehte er die Augen. »Ja, ja, ich urteile nach Äußerlichkeiten.«
    »Man könnte vermuten, dass der Dämon eine körperliche Veränderung herbeiführt. Maurin wusste nicht, warum. Sie unterscheidet sich von einem Manen zum anderen. Aber es bietet gewisse Vorteile, längere Zähne, ein spezialisiertes Sehvermögen und so weiter zu haben. Der Dämon schützt sich, indem er seine Wirte verbessert.«
    »Verbessert? Dadurch, dass er sie hässlich macht?«
    »Ihnen fehlt das Bedürfnis, sich zu paaren, soweit wir erkennen können. Sie vermehren sich, indem sie andere Menschen verwandeln. Sie infizieren, wie ein Virus. Warum sollten sie also hübsch aussehen?«
    Frey zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Darum.«
    »Maurins Theorie zufolge bedeutet die Geistsprache, dass Mienenspiel und verbale Kommunikation überflüssig werden. Vielleicht büßen sie die feineren Facetten der Kommunikation ein und behalten nur die ursprünglicheren, tierischen bei, wie das Zähnefletschen und Knurren.«
    Frey dachte an Jez an Bord der Ketty Jay. Was war mit ihr? Würde sie die Sprache verlieren? War sie Teil dieser … Verbindung, von der Kraylock sprach? Was, wenn sie auch jetzt mit den Manen redete? Ihnen Informationen aus ganz Vardia übermittelte, während sie ungeduldig darauf warteten, ihre Invasion zu starten? Woher sollte er wissen, wem ihre Loyalität galt?
    »Was ist mit Maurin passiert?«, fragte er.
    Der Professor erweckte einen Moment lang den Eindruck, als würde er sich unwohl fühlen. Die Sonne verschwand hinter einer Wolke, und das Licht, das durch die Fenster hereinfiel, wurde schwächer. Kraylock wirkte in seinem riesigen Sessel klein und gebrechlich.

    »Er ist einfach gestorben. Ohne bestimmten Grund. Sein Herz.« Er klopfte mit den Knöcheln auf den Schreibtisch. »Es hörte auf zu schlagen.«
    Sein Benehmen war zu beiläufig. Frey ließ sich nicht täuschen. »Aber Sie denken, dass mehr dahintersteckt, nicht wahr?«
    Kraylock sah ihm unverwandt in die Augen.
    »Die Erwecker«, sagte Frey. Erst die Erwähnung der Erwecker hatte Kraylock überhaupt zum Reden gebracht. Und von den Erweckern ausgehend, hatte er vermutet, dass ihr Besuch etwas mit den Manen zu tun hatte. »Sie glauben, die Erwecker haben ihn getötet.«
    »Ein Imperator.« Trinica begriff. »Sein Herz ist einfach stehen geblieben.« Sie nickte vor sich hin. »Sähe ihnen ähnlich, so etwas zu tun. Aber warum?«
    Einen Moment lang erwiderte Kraylock nichts. Er schien hin und her zu überlegen, ob er etwas sagen sollte oder nicht. Dann seufzte er müde und sprach.
    »Seine letzte Abhandlung hätte … Kontroversen ausgelöst. Er zog Parallelen zwischen den Manen und den Erweckern. Insbesondere den Imperatoren.«
    »Parallelen?«, fragte Trinica.
    »Er war der Ansicht, dass Manen und Imperatoren im Grunde ähnlich seien«, sagte Kraylock. »Menschliche Wirte, die von dämonischen Wesen besessen sind. Die Dämonen sind unterschiedlicher Art, aber der Prozess ist derselbe.«
    Frey war erstaunt. »Wollen Sie damit sagen, dass die Erwecker Dämonen benutzt haben? Dieselben Erwecker, die den Dämonismus anprangern und Dämonisten hängen, wo immer sie welche finden?«
    »Er war davon überzeugt. Manen wie Imperatoren sind
von einem Schleier aus Geheimnissen und Mythen umgeben, aber auf Grundlage der Fakten, an die er herankam, gelangte er zu dem Schluss, dass die Imperatoren menschliche Wirte seien, vermutlich erwählt aus den Reihen der Gläubigsten – Wirte, die man mit einem Dämon verbunden hatte, um ihnen außergewöhnliche Fähigkeiten zu verleihen. Die Erwecker hatten immer behauptet, die Kräfte der Imperatoren seien ein Beweis für die Macht der Allseele, Gaben ihrer

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