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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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kritischem Blick. Ihr kam der Gedanke, dass sie etwas Eindrucksvolleres als ihren grauen Overall hätte anziehen sollen, aber sie hatte sich noch nie sonderlich für Kleider oder Schmuck interessiert.
    »Ich suche Crake«, sagte sie. »Ist er da?«
    »Und wer sind Sie, wenn ich fragen darf?« Seine Stimme klang misstrauisch. Er betrachtete sie über seinen Kneifer hinweg.
    »Ich bin Jez. Die Navi der …«
    Aber Plomes Gesicht hatte sich bereits aufgehellt. »Oh, wie schön! Kommen Sie rein, kommen Sie rein!« Er winkte sie hastig herein und schloss die Tür.
    »Er hat von Ihnen gesprochen«, erklärte Plome, während er Jez rasch durch die Diele steuerte. »Hat gesagt, Sie wüssten als Einzige darüber Bescheid, was ihm zugestoßen ist. Ich bin ja so froh, dass Sie hier sind. Wirklich sehr, sehr froh.« Er blieb stehen und packte sie an den Schultern. »Sie müssen ihn mitnehmen!«
    »Ähm …«, sagte Jez, die ihm noch nicht ganz folgen konnte. »Das hatte ich eigentlich vor.«
    »Gut! Gut!«, rief Plome. »Ich dachte, es wäre wunderbar, ihn hier zu haben, wissen Sie. Solch ein hervorragender Dämonist, von dem man viel lernen kann. Oh!« Er schlug die Hand vor den Mund, als ihm bewusst wurde, was ihm da herausgerutscht war. »Sie dürfen es niemandem erzählen!«, bat er eindringlich.
    »Was erzählen?«

    »Dass ich Dämonist bin. Nur ein Amateur, verstehen Sie, aber sind wir das nicht alle? In unserer Branche gibt es keine Profis!« Er lachte nervös, zog ein Taschentuch hervor und wischte sich über sein glänzendes Haupt. »Ich bin Politiker, müssen Sie wissen. Kandidiere für das Kanzlerkabinett. Wenn das jemand erführe, wäre es mein Tod.«
    Jez hob die Hände. »Mr. Plome. Beruhigen Sie sich. Ich werde niemandem etwas erzählen. Also, was ist mit Crake?«
    Plome drehte hektische kleine Kreise in der Diele, während er sein Taschentuch auswrang. »Er ist zu einer Belastung geworden, das ist mit ihm! Oh, denken Sie nicht schlecht von mir. Ich war ihm ein guter Freund. Ich habe ihm Geld geliehen. Ich habe ihm bei allem geholfen. Er hat seltene Bücher gekauft, andere Dämonisten aufgesucht, alle verfügbaren Forschungsergebnisse zusammengetragen. Aber er brauchte immer noch mehr. Und einmal ist er aus dem Sanktum gekommen und hat eine Tirade über den Dämonismus losgelassen, während Gäste im Haus waren! Hat nicht viel gefehlt, und er hätte mich auffliegen lassen und an den Galgen gebracht!« Er warf die Hände in die Luft. »Ich bin ein Einsiedler geworden! Gefangen in meinem eigenen Haus, um ihn zu bewachen! Ich verbringe jeden Tag in der schrecklichen Furcht, dass der Verrückte in meinem Keller ausbrechen und die Welt erfahren könnte, dass ich mit Dämonen herumgespielt habe. Dann ist es nur noch ein kurzer Weg bis zur Schlinge, glauben Sie mir, junge Dame! Dabei stecke ich eigentlich gerade mitten in einer Wahlkampagne, um Kanzler des Herzogtums zu werden! Mein Konkurrent gewinnt mit jedem Tag, den ich nicht da draußen bin, weiter
an Vorsprung! Die Tarlocks sitzen mir im Nacken und fragen sich, was mit mir los ist! Eine Katastrophe!«
    Er atmete schwer, als er fertig war. Jez entschied, dass sie genug gehört hatte. »Zeigen Sie mir, wo er ist.«
    Plome führte sie um die Treppe am Ende der Diele herum. Dort befand sich eine Schranktür, die man von der Diele aus nicht sehen konnte. Er begann, in seiner Tasche nach etwas zu suchen.
    »Hier durch?«, fragte Jez und zog die Tür auf.
    »Warten Sie! Noch nicht aufmachen!«
    Jez fühlte ein seltsames Kribbeln im ganzen Körper. Ihre Sinne gerieten aus dem Lot und drohten sie in Trance zu versetzen. Dann richtete sich alles wieder auf, und sie schaute auf eine Reihe von Stufen, die unmittelbar hinter der Tür nach unten führten.
    »Ist er da unten?«, fragte sie.
    Plome, der aus irgendeinem Grund eine Stimmgabel in der Hand hielt, starrte sie mit offenem Mund an. »Aber … das Blendwerk … Sie sehen die Treppe?«
    Jez warf ihm einen merkwürdigen Blick zu. »Natürlich. Sie nicht?«
    Plome machte ein verwirrtes Gesicht. »Herrje. Es wird Zeit, dass ich einen neuen Dämon in diese Tür banne. Der hier hat seinen Schwung verloren. Sie hätten nichts als einen alten Schrank erblicken dürfen.«
    Jez konnte es kaum erwarten, Crake zu sehen. Sie ging hinunter. An den Wänden des Treppenschachtes befanden sich tiefe, relativ frisch aussehende Kratzer. »Treten Sie nicht auf die dritte Stufe von unten!«, rief Plome ihr nach. Jez stieg gehorsam

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