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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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deutete auf Jez. »Ergreift sie«, befahl er seinen Männern. »Und den Kapitän auch. Alle anderen sperrt ihr unten ein.«
    Jez und Frey wurden aus der Gruppe herausgezerrt. »Hey! Sie ist bloß eine Navi! Was wollen Sie von ihr?«, fragte er.
    Das Ende von Grists Zigarre glühte. »Nur ihretwegen sind Sie hier, Kapitän Frey. Ich brauche einen Manen oder eine Manin, verstehen Sie. Und wie es sich ergibt, haben Sie eine in Ihrer Crew. Na, ist das nicht eine erstaunliche Fügung des Schicksals?«

VIERUNDDREISSIG
Ein echtes Stück Geschichte – Alles wird enthüllt – Crake und die Taschenuhr – Raubtierstrategien – Jez muss sich entscheiden
    Jez blickte auf Freys Rücken, als sie mit vorgehaltener Waffe in die Tiefen des Hangars geführt wurden. Grist und Crattle begleiteten sie, zusammen mit mehreren Männern der Storm Dog. Trinica kam ebenfalls mit. Vielleicht wollte sie die Früchte ihres Verrats genießen.
    Der Käpt’n ging mit hängenden Schultern, am Boden zerstört wegen Trinicas Verrat. Er versuchte, seinen Schmerz zu verbergen, aber man merkte ihn ihm trotzdem an. Er hatte sein ganzes Vertrauen in diese Frau gesetzt, und sie hatte ihn enttäuscht. Noch bevor der Käpt’n damit herausgerückt war, dass es eine Vorgeschichte zwischen Trinica und ihm gab, hatte sie die Verbindung zwischen ihnen gesehen. Sie hatte die Tiefe seiner Gefühle gespürt.
    Und Trinica? Was fühlte sie? Nichts, wie es schien. Überhaupt nichts.
    Verdammt, Käpt’n. Du bist ein guter Mann, aber du suchst dir immer die Falschen aus.
    Ihr kam der Gedanke, dass sie sich lieber um sich selbst Sorgen machen sollte als um den Käpt’n. Grist war an ihr
interessiert, nicht an Frey. Weil sie eine Manin war. Sie wusste nicht, warum er solchen Wert darauf legte, und sie war auch nicht scharf darauf, es herauszufinden.
    Aber sie hatte den Käpt’n noch nie so niedergeschlagen erlebt. Es tat ihr weh, ihn derart erniedrigt zu sehen.
    Sie wurden von der Storm Dog weggeführt. Es ging mehrere Treppen nach unten, durch kahle, von elektrischen Lampen erhellte Steingänge. Frey schwieg, und auch die anderen sagten kein Wort. Bald darauf betraten sie einen kleinen, kalten Kellerraum mit Mauern, die nicht zu der modernen Konstruktion des restlichen Hangars passten. Es war, als wären sie ein Jahrhundert zurückgereist. In den Kellerboden waren zwei riesige Eichentüren mit schweren eisernen Zugringen eingelassen, deren Oberflächen eine komplizierte Abfolge eingeschnitzter Symbole aufwiesen.
    Jez hatte ein wachsendes Unbehagen verspürt, als sie sich dem Keller näherte, aber nicht erkannt, woher es rührte, bis sie es sah. Es kam von diesen Türen. Die Symbole waren das Werk eines Dämonisten, und obwohl sie jetzt keine Kraft besaßen, kribbelte Jez’ Haut von der Erinnerung an ihre Macht.
    Die Luft war mit kaum unterdrückter Energie aufgeladen. Etwas lauerte hinter diesen Türen. Jez fürchtete sich davor und wollte nicht weitergehen.
    Sie musste unbewusst langsamer geworden sein, denn einer von Grists Leuten stieß ihr die Mündung seiner Pistole in den Rücken. Vor ihnen zogen zwei Männer die Türen auf. Darunter führten abgenutzte Steinstufen in die Tiefe. Crattle betätigte einen Schalter an der Wand. Eine Reihe mit Kabeln verbundener Lampen leuchtete im Treppenschacht und dem am Fußende der Treppe gerade so eben sichtbaren Raum auf.

    »Meine Damen«, sagte Grist mit einer Verbeugung vor Trinica und Jez. »Käpt’n«, setzte er hinzu und nickte Frey zu. »Ihr werdet gleich ein echtes Stück Geschichte zu sehen bekommen.«
    Grist stieg als Erster die Treppe hinab. Jez folgte ihm zusammen mit den anderen. Es klang, als wartete eine Menschenmenge am Fuß der Treppe, eine heulende, kreischende Horde, deren Schreie an den Ohren vorbei direkt in den Geist drangen. Sie wurden mit jeder Stufe lauter. Jez schaute sich beunruhigt zu den anderen um, aber niemand schien sie zu hören. Lag Qual in diesen Stimmen? Entsetzen? Oder ein wildes Hochgefühl? Das Geräusch ließ jede Faser ihres Körpers vibrieren. Eine Kakofonie von Gespenstern, die aus der Vergangenheit kreischten.
    Was ist hier geschehen?
    Am Fußende befand sich ein weiterer Kellerraum, größer als der erste. Er war feucht, eiskalt und düster. Die Zeit hatte an den Kanten der Ziegelsteine genagt. Schimmel wuchs in schwarzen Flecken. Elektrische Lampen standen auf dem Boden und hingen an den Wänden, schafften es jedoch gerade einmal, die Schatten ein wenig

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