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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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über sie zu reden begann, nachdem sich herausgestellt hatte, dass sie eine Manin war. Sie waren misstrauisch und unsicher. Das hatte sie nicht verdient.
    Er bemühte sich, sie aufzumuntern, wenn sie ihn besuchen kam, brachte aber kaum ein Wort heraus. Dachte sie, dass er wie die anderen war und hinter ihrem Rücken über sie herzog? Er hoffte nicht, aber es war schwer zu sagen. Verdammt, warum konnte er seinen Mund bloß nicht dazu bringen, das herauszulassen, was sein Herz fühlte? Weshalb war er mit einem Knoten zwischen Gehirn und Kehlkopf geboren?
    Nun, Taten sagten sowieso mehr als Worte. Und er musste tapfer sein. Dieser fette Dummkopf Pinn hatte sie verlassen, also war niemand außer ihm mehr da. Er musste für Jez stark sein. Irgendwie würde er sie retten.
    Er fragte sich, woher er bloß den Mut nehmen sollte, es im Alleingang mit Grists Schmugglerbande aufzunehmen und sie auch noch zu besiegen, wenn er nicht einmal mit einem Kater vorgerückten Alters fertig werden konnte.
    Er eilte die Treppe hinunter, durch den Laderaum und die Rampe hinab. Der Käpt’n hätte ihn zusammengestaucht, weil er sie offen gelassen hatte, aber er brauchte einen freien Fluchtweg. Die Haube seines Cockpits hatte er ebenfalls offen gelassen, nur als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme. Wenn er Schlacke sah, würde er nur Sekunden
brauchen, um sich in der Firecrow in Sicherheit zu bringen.
    Er flitzte aus der Ketty Jay und blieb mit einem Seufzer der Erleichterung stehen. Hier draußen würde ihm der Kater nicht folgen. Dämliches Vieh. Er schloss die Rampe und verriegelte sie, indem er einen Code in das externe Bedienungsfeld an einem der hinteren Landebeine der Ketty Jay eingab.
    In diesem Moment sah er, was mit dem Himmel geschah.
    Es war ein kalter, grauer Morgen gewesen, als er die Ketty Jay betreten hatte, um an den Waffenschrank zu gehen. Eine formlose Dunstwolke hatte über ihnen gehangen, und die Sonne hatte tief am Horizont gestanden und die Welt in ein scharfes, glitzerndes Licht getaucht.
    Doch nun war alles anders. Der Himmel hatte sich verdichtet und verdunkelt. Die dünne, harmlose Wolkendecke war dick und schwarz geworden. Lichtblitze flackerten in ihren Tiefen. Ein starker, eisiger Wind war aufgekommen und wehte Harkins die Ohrenklappen seiner Mütze gegen die Wangen. Trotz des aufziehenden Sturms war im Osten noch die Sonne zu sehen, zwischen der Wolke und dem Horizont: eine leuchtende Pupille in einem geschlitzten Auge. Sie warf ein geisterhaftes Licht auf die triste Szenerie.
    Harkins gefiel das nicht. Ganz und gar nicht. Die Atmosphäre war unheimlich und bedrückend. Er hatte scharfe Sinne, wenn es darum ging, Gefahren zu entdecken. Er war ausgesprochen geübt und folglich ein Meister darin, Angst zu haben.
    Dies war kein normaler Sturm.
    Die Wolken bewegten sich, aber es war nicht der Wind,
der sie trieb. Sie strudelten, zuerst langsam, dann immer schneller, als würden sie mit einem Löffel umgerührt. Sie sammelten sich, verdichteten sich, wurden nach innen gezogen zu einem einzigen Punkt. Dort hatten die Lichtblitze eine hektische Intensität erreicht. Die Wolke brodelte und rotierte. Lautlose Blitze ließen gigantische Funken sprühen.
    Harkins merkte, dass er ein leises, gequältes Stöhnen von sich gab. Seine Füße waren im Asphalt verwurzelt. Die Besatzungsmitglieder der Schiffe in der Nähe hatten die Arbeit eingestellt und blickten nach oben. Traktoren kamen stotternd zum Stehen, als ihre Fahrer die Mützen nach hinten schoben und mit zusammengekniffenen Augen zum Himmel schauten.
    Das war schlecht. Irgendwie wusste er, dass es sehr, sehr schlecht war.
    An der Stelle, wo sich die Wolken sammelten, kamen die Lichtblitze immer schneller und immer häufiger. Sie beschleunigten sich zu einem stroboskopartigen Geflacker und schließlich zu einer blendend weißen Explosion, die die Stadt darunter ausbleichte. Die Zuschauer beschirmten die Augen und wandten sich ab.
    Die Wolke war in sich zusammengestürzt und wurde wie Wasser in einen Abfluss gesogen. Es schien, als würde der Himmel selbst von dem hungrigen Mahlstrom verschlungen und aufgefressen.
    Und aus diesem Himmel, durch den Tunnel des riesigen, strudelnden Vortex, kamen die Schlachtschiffe.
     
    Frey blinzelte. Ein paar Sekunden lang war alles, was er sah, weiß. Dann sickerte wieder Dunkelheit ins Bild und verlieh den Dingen um ihn herum Gestalt. Unscharfe Formen und verschwommene Farben kamen zum Vorschein.

    Hä?, dachte er, was so ziemlich die

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