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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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sich um diesen Kater kümmern.
     
    Pinn wiederum hatte keine der Sorgen seines Kompagnons. Der Gedanke, sich den Kopf über etwas zu zerbrechen, was so weit in der Zukunft lag, war ihm fremd. Er dachte immer nur einen Schritt voraus, wenn überhaupt. Und mit den Folgen etwaiger Handlungen befasste er sich schon gar nicht.
    Er hatte keine rechte Vorstellung, was ihn in Kurg erwartete, aber das machte nichts. Trotz seiner nahezu vollständigen Unkenntnis war er zuversichtlich, dass er damit fertig werden konnte. Die Aussicht auf Abenteuer, Ruhm und Reichtümer reizte ihn ungemein. Artis Pinn, der Abenteurer! Vielleicht würden sie ein paar Schundromane über seine Heldentaten schreiben, wie bei den Zenturienrittern. Pinn hatte nie welche davon gelesen – er las überhaupt nicht –, aber die Umschläge sahen faszinierend aus.
    Er ließ seine Gedanken schweifen, während er im Cockpit der Skylance saß, das Meer unter ihm, der leere Himmel über ihm. Das Tosen der Düsentriebwerke, stetig und gleichmäßig, lullte ihn ein.
    Er stellte sich vor, der Held eines Romans zu sein, mit seinem Bild auf dem Einband. Er stand auf dem Leichnam eines Ungeheuers, die Pistole in der Hand, ein eingeborenes Weibsbild am Arm. Er hatte keinen blassen Schimmer, wie die eingeborenen Weibsbilder wirklich aussahen, und da seine Fantasie so verkümmert war, dass er es sich auch nicht ausmalen konnte, begnügte er sich
mit einer sehr spärlich bekleideten vardischen Frau und machte ihre Haut dunkler, bis sie Silos Umbratönen entsprach. Ja, das würde völlig reichen.
    Er hatte viele Geschichten über das seltsame, wilde Land Kurg gehört, und er glaubte sie alle. Geschichten von Stämmen eleganter Verführerinnen und von Kriegerinnen, die starke Männer suchten, mit denen sie sich paaren konnten. Auf was für exotische Frauen er dort wohl treffen würde? Sicherlich würden sie von seiner fremden Lebensweise und seinem erstaunlichen Flugzeug fasziniert sein. Sie würden sich darum schlagen, mit ihm ins Bett gehen zu dürfen.
    Obwohl er natürlich mit keiner von ihnen schlafen würde. Er würde ihren Reizen widerstehen, und darum würden sie ihn umso mehr begehren. Sie würden beeindruckt sein von seiner absoluten Treue zu seiner Liebsten Lisinda, die daheim auf ihn wartete.
    Natürlich hatte auch seine Treue irgendwo ihre Grenzen. Am Ende würde er sich ergeben. Für die Bedürfnisse seines Körpers konnte er ja wohl nichts. Jeder Mann, der es verdiente, als Mann bezeichnet zu werden, besaß unkontrollierbar starke männliche Triebe. Das Wichtige war, dass seine Liebe nur Lisinda galt. Er betrog sie nicht, wenn ihm die Frauen nichts bedeuteten.
    Er warf einen Blick auf die kleine, gerahmte Ferrotypie von Lisinda, die an seiner Instrumententafel hing. Was sie wohl gerade machte? Dachte sie vielleicht sogar an ihn, so wie er an sie? Er fuhr die Konturen ihres Gesichts mit einem zärtlichen Finger nach.
    Fünf Jahre war es nun her, seit er sie zum letzten Mal gesehen hatte. Fünf Jahre, seit der achtzehnjährige Pinn sie verlassen hatte, um sein Glück zu machen. Fünf Jahre
wartete sie nun schon auf ihn. Zumindest nahm er das an. Schließlich hatte sie ihm erklärt, sie liebe ihn, und da sie eine Frau war, bedeutete das: für immer. Frauen faselten dieses Zeug nicht leichtfertig daher.
    Fünf Jahre. Das war echte Treue. Was für ein Glückspilz er war.
    Sie würde keinen heruntergekommenen Flieger heiraten, sondern einen Helden. Einen Mann, den man auf dem Umschlag von Abenteuerromanen abbildete.
    Artis Pinn. Held. Es gefiel ihm, wie das klang.
    »Es dauert nicht mehr lang, Liebste«, sagte er zu der Ferrotypie. »Bald bin ich reich, und jeder kennt meinen Namen. Dann komme ich zurück, wie ich es versprochen habe. Du verdienst nur das Beste.«
    »Du verdienst nur das Beste«, äffte ihn Harkins mit schmachtender Stimme nach. Frey lachte schallend.
    Pinn erbleichte. Da es so lange still gewesen war, hatte er vergessen, dass die halbe Crew ihn durch Crakes dämonische Kommunikatoren hören konnte. Frey lachte so heftig, dass er Erstickungsanfälle bekam. Pinn riss sich den Ohrclip herunter, schleuderte ihn wütend in den Fußraum und schnitt Freys Lachsalven damit ab.
    »Mistkerle!«, knurrte er. Dann schüttelte er den Kopf und begann selbst zu schmunzeln.
     
    Jez saß in ihrem Sitz an der Navigatorenstation und lauschte den Geräuschen der Ketty Jay. Das Ticken, Ächzen und Knarren war ihr mittlerweile vertraut. Silo war immer noch dabei,

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