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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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gefällt dir das, hm? Dir werd ich’s zeigen!«
    »Hältst du jetzt endlich mal deine verdammte Fresse?«, stöhnte Pinn, der von dem Aufruhr aufgewacht war.
    »Ich hab ihn! Ich hab den Kater!«
    »Na toll«, sagte Pinn gereizt. »Wirf ihn in einen Fluss oder so, den räudigen kleinen Stinksack.«
    »In den Fluss werfen? Gute Idee, Pinn! Gute Idee!«
    »Freut mich, wenn ich behilflich sein konnte. Und jetzt zieh Leine.«
    Bei Schlackes Gezappel hatte sich eine seiner Krallen im Stoff des Sacks verhakt. Er kämpfte, um seine Tatze zu befreien, stattdessen gelang es ihm jedoch, sie als Anker zu benutzen, um sich am Boden des Sacks in eine aufrechte Stellung zu drehen. Jetzt, wo er seine Tatzen unter sich hatte, zerrte er. Der Stoff zerriss, aber seine Tatze blieb in einer störrischen Fadenschlinge gefangen. Er zog erneut, und diesmal öffnete sich ein längerer Riss.
    »Ähem«, sagte Harkins.
    Das Knarren von Bettfedern. Pinn rollte sich herum und schaute auf die Szenerie hinab. »Du hast hoffentlich nicht gedacht, du könntest eine Katze von dieser Größe in deinem Kopfkissenbezug festhalten, oder?«
    Schlacke bekam seine Kralle aus der Schlinge, aber er hatte einen Blick von der Freiheit erhascht und attackierte den Riss schlitzend und reißend. Der Dürre quiekte, und der Sack fiel plötzlich und erschreckenderweise nach unten, als er losgelassen wurde. Schlacke schlug auf den Boden, aber jetzt hatte er zumindest einen Boden gefunden, und es brauchte schon mehr als einen solchen Sturz, um ihn zu verletzen. Während der Sack um ihn herum niedersank, orientierte er sich, rappelte sich hoch und arbeitete sich durch den Schlitz des Kissenbezugs nach draußen.

    »Oh-oh«, sagte Pinn schadenfroh. »Der ist jetzt aber echt sauer.«
    Harkins kämpfte mit der Tür, versuchte sie aufzuschieben. Jetzt ging wieder die Angst von ihm aus, dieser vertraute Geruch. Harkins war um ein Vielfaches größer als er, aber Schlacke hätte in diesem Moment alles angegriffen, selbst das ölige Ungeheuer, das im Laderaum wohnte. Er war rasend vor Zorn.
    Sein ganzes Leben lang hatte er an der Spitze der Nahrungskette gestanden. Er hatte brutale Kämpfe mit riesigen Ratten ausgefochten, war aber nie besiegt worden und auch nie zurückgewichen. Und er war erst recht noch nie derart misshandelt worden. Was man ihm angetan hatte, war unerträglich. Es schrie nach blutiger Rache.
    Er sprang nach Harkins’ Wade und versenkte seine Krallen in dessen Hose. Harkins kreischte vor Schmerz auf und schlug nach ihm, aber Schlacke kletterte über Beine, Hintern und Rücken an ihm hinauf, wobei seine Krallen durch Stoff schnitten und sich in Fleisch hakten. Harkins langte verzweifelt nach hinten, während er durch die offene Tür taumelte. Im Versuch, den Kater auf seinem Rücken zu packen, stolperte er und knallte mit dem Kopf voran gegen die Metallwand des Gangs draußen. Schlacke sprang herunter, als sein Opfer jammernd und sich den Schädel haltend auf dem Boden zusammensank. Pinn konnte sich in seiner Koje vor Lachen nicht mehr halten.
    Harkins versuchte wegzukrabbeln, aber Schlacke hatte nicht vor, ihm das zu erlauben. Die Sache war erst erledigt, wenn sich seine Beute nicht mehr rührte. Er sprang Harkins ins Gesicht. Harkins bekam gerade noch rechtzeitig die Hände nach oben, um seine Augen zu schützen,
aber Schlacke schlug stattdessen gelbe Fangzähne in seine Finger.
    Harkins schrie auf, rappelte sich hoch und versuchte mit aller Macht, den Kater abzuschütteln. Schlacke ließ es nicht zu. Er hing mit den Zähnen von Harkins’ Hand herab und suchte mit den Krallen scharrend nach Halt. Harkins gab ein schrilles, opernhaftes Geheul von sich und starrte mit weit aufgerissenen Augen entsetzt auf die schwarze, pelzige Masse, die an ihm hing. Dann schloss sich seine Hand um Schlackes Bauch und riss ihn weg, zusammen mit einem Stück Finger. Schlacke spürte, wie er durch den Gang in Richtung Maschinenraum geschleudert wurde, den Geschmack von Blut im Maul. Als ein erfahrener Krieger drehte er sich in der Luft, landete auf den Pfoten und griff erneut an.
    Harkins rannte durch den Gang davon, die verletzte Hand an die Brust gedrückt. Just in diesem Moment kam das Weibchen – Jez – mit einer Schusswaffe in der Hand aus ihrem Quartier.
    »Harkins! Hey, alles in Ordnung?«
    Harkins gab ein unzusammenhängendes, entsetztes Geblubber von sich und zwängte sich an ihr vorbei zur Laderaumtreppe. Schlacke kam schlitternd zum Stehen. Das Weibchen

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