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Schwarze Madonna

Schwarze Madonna

Titel: Schwarze Madonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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Schatzsuche. Stattdessen suchten sie nach einer Statue und wussten nicht einmal, wem sie in Wirklichkeit gehörte und was sie damit anfangen sollten, wenn sie sie erst einmal hatten. An einen Fluch glaubte er natürlich nicht, aber dennoch fühlte er sich unbehaglich bei dem Gedanken an Josés rätselhafte Krankheit. Er hatte das Gefühl, dass seine Recherche unvollständig war, solange diese Dinge nicht geklärt waren. Es war wie ein Puzzle, das sie zusammenzusetzen versuchten, ohne zu wissen, welches Bild eigentlich entstehen sollte.
    Hatte José die Madonna aus dem Museum gestohlen? Nein, dazu war er zu jung – vor zwölf Jahren war er noch ein Kind gewesen. Also konnte er mit den Diebstählen eigentlich nichts zu tun haben. Aber er war Transportfahrer der Firma gewesen, die die Kunstschätze zum Museum brachte. Außerdem war die Statue aus dem Museum nicht schwarz.
    Und wer waren die Clowns? Warum wollten sie die Madonna unbedingt haben, wenn es doch gar nicht die Statue aus dem Museum war? War vielleicht etwas darin versteckt? Und was hatten die Clowns mit dem Abtransport eines Mammuts zu tun?
    Diese blöden Masken lenken bloß ab, dachte er. Die ganze Zeit reden wir von Clowns, dabei waren es bloß maskierte Verbrecher. Die brauchten auf dem Festival nicht einmal abzuhauen – sie mussten nur die Masken abnehmen und konnten sich in aller Ruhe ansehen, was weiter mit José und Peter passierte. Wie dieser falsche Reporter, wie hieß er doch … B.S. Wenn ich bloß meine Kamera nicht in der Zentrale liegen gelassen hätte! Dann hätten wir jetzt zwar auch nur zwei Gesichter mit Sonnenbrillen, aber das wäre schon mehr als diese Masken …
    Plötzlich zuckte er zusammen. Die Kamera. Der Film. Was war aus dem Film geworden, den er in Carino Beach voll geknipst hatte? Vielleicht hatte er da durch Zufall die Clowns erwischt, bevor sie die Masken aufgesetzt hatten!
    Vor Aufregung konnte er nicht mehr sitzen bleiben und sprang auf. Wo war der Film? Was hatte er damit gemacht? Er konnte sich nicht mehr daran erinnern. Wo blieb nur der Abschleppdienst? Er musste sofort zum Schrottplatz!
    Aber es dauerte noch fast eine Stunde, bis der Käfer abgeschleppt wurde und Bob den nächsten Bus nach Rocky Beach nehmen konnte. Und bis dahin hatte er sich vor Ungeduld schon fast die Fingernägel abgekaut. Erst am späten Nachmittag rannte er die Straße zum Schrottplatz hinauf, schlüpfte ohne sich umzusehen durch das Grüne Tor im Zaun und stürmte in die Zentrale. Die Kamera lag noch an Ort und Stelle. Bob öffnete sie – aber das Filmfach war leer. Der Film war weg.
    Bob ließ sich auf den Schreibtischstuhl sinken. Er hatte sich so viel von dem Film versprochen! Zu schön war die Vorstellung gewesen, dass Justus und Peter am Abend völlig abgekämpft und erfolglos in die Zentrale zurückkehrten und er ihnen ganz lässig sagte: »Ach übrigens, den Fall habe ich heute Nachmittag gelöst.« Dann musste selbst Justus, das Superhirn, einsehen, dass Bob Andrews, zuständig für Recherchen und Archiv, ein ebenso guter Detektiv war wie er selbst. Diese schönen Träume musste Bob nun begraben – bis zum nächsten Fall.
    Aber vielleicht konnte er wenigstens noch etwas über Mr Pentecost herausfinden. Missmutig drehte Bob den Stuhl zum Tisch und beugte sich hinunter, um den Computer einzuschalten … und da lag der Film. Auf dem Boden unter dem Tisch.
    Und nun fiel es Bob auch wieder ein: Er hatte ihn am Sonntag aus der Kamera genommen und gerade in die Dose gesteckt, als Peter hereingestürmt kam und er die Dose vor Schreck fallen gelassen hatte.
    Er griff nach der Filmdose und hastete in die kleine Dunkelkammer der Zentrale. Dort dauerte es wieder viel zu lange, bis er den Entwickler angesetzt und alles vorbereitet hatte. Aber endlich konnte er den Film aus der Dose ziehen und mit der Belichtung anfangen.
    Fünf Bilder hingen schon zum Trocknen an der Leine, drei weitere färbten sich im Entwickler allmählich dunkel, als die Zentrale plötzlich leicht schwankte. Jemand war hereingekommen. Das mussten Justus und Peter sein, und sie waren vermutlich deswegen so leise, weil sie bei Mr Pentecost nichts herausgefunden hatten. Zwar hatte Bob ihnen stolz sein Arbeitsergebnis zeigen wollen, aber nun freute er sich darauf, mit ihnen gemeinsam die Bilder nach Hinweisen zu durchsuchen.
    »Ich bin in der Dunkelkammer!«, rief er laut. »Nicht reinkommen!«
    Sie antworteten nicht, aber die Zentrale schwankte wieder. Die Entwicklerflüssigkeit

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