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Schwarze Madonna

Schwarze Madonna

Titel: Schwarze Madonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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Artikel, den B.S. über die drei ??? geschrieben hatte, allerdings als Computerausdruck mit Rechtschreibfehlern. Darunter stand ein kurzer, handschriftlicher Kommentar.
    Ich habe mich bei einem Kollegen nach den drei Jungen erkundigt. Sie heißen Peter Shaw, Bob Andrews und Justus Jonas und sind als ›Detektivnachwuchs von Rocky Beach‹ bekannt. Sie haben einen guten Ruf bei der Polizei, weil sie schon öfter eigenmächtig kleinere Straftaten aufgeklärt haben. Ich habe einen Artikel geschrieben und sie mit dem Einbruch in Verbindung gebracht. Daran dürften sie eine Weile zu knabbern haben und kommen uns vielleicht nicht mehr in die Quere. Wenn doch, sollte man über härtere Maßnahmen nachdenken. Steve Bright
    Steve Bright … S.B. … B.S.! Justus blätterte weiter in dem Ordner, und tatsächlich wurde bei allen Artikeln der Familienname zuerst genannt. Aber den Namen kannte er doch noch aus einem anderen Zusammenhang … was war es nur gewesen?
    Dann fiel es ihm ein. Steve Bright hieß einer der Angestellten des Arts & Crafts Museums!
    Aufgeregt blätterte er weiter, fand aber nichts Nützliches mehr. Er legte den Ordner zurück und grub weiter – bis das Licht der Taschenlampe plötzlich auf eine seltsame Anordnung von Zahlen, Strichen und Buchstaben fiel, die er auf dem Schreibtisch eines Kunstsammlers nicht erwartet hätte. Er beugte sich dicht darüber und versuchte, die Kombination zu entziffern. Es handelte sich um eine chemische Formel. Justus las die darunter stehenden Notizen und allmählich stellten sich alle seine Nackenhaare einzeln auf. Das war es! Der Zusammenhang, die Lösung – das, wonach er die ganze Zeit gesucht hatte! Mit zitternden Fingern zog er das Blatt heraus, faltete es zusammen und wollte es gerade in die Tasche stecken, als eine Stimme von der Tür her sagte: »Ich denke, das reicht. Oder?«
    Justus erstarrte, und im selben Moment flammte gleißend hell ein Blitzlicht vom Regal her auf. Auf dem Flur sagte eine andere, wohl bekannte und mittlerweile verhasste Stimme: »Auf frischer Tat ertappt. Das ist ein tolles Bild geworden, Mr Pentecost – die ›Post‹ wird sich darüber freuen.«

Das Ende der drei ??? ?
    »Sehr gut, Smith. Und morgen Früh wird es nicht nur in der ›Carino Daily Post‹, sondern auch in allen anderen Zeitungen von Los Angeles stehen«, sagte Mr Pentecost und trat ins Zimmer. Er trug nicht etwa einen Schlafanzug mit Bademantel, sondern war vollständig angezogen. In der Hand hielt er eine Pistole. »Ich bin enttäuscht, Justus Jonas. Ich hätte nicht gedacht, dass du so dumm sein würdest, in meine weit offene Falle zu tappen. Andererseits hatte ich es natürlich gehofft, denn auf diese Weise werde ich euch lästige Brut endgültig los.« Er trat noch ein paar Schritte vor und streckte die freie Hand aus. »Gib mir das.«
    Wortlos reichte Justus ihm den Zettel mit der Formel. Er fühlte sich wie vor den Kopf geschlagen – wie hatte er nur so dumm sein können! Das geöffnete Tor, das offen stehende Fenster – das alles war so einladend gewesen, dass es ihn eigentlich doppelt misstrauisch hätte machen müssen.
    »So, und nun rühr dich nicht von der Stelle«, sagte Pentecost. »Es gibt entschieden zu viele jugendliche Kriminelle in dieser Stadt. Die Polizei wird sich freuen zu hören, dass ich einen davon geschnappt habe.« Er grub ein Telefon aus einem Stapel Bettelbriefe und nahm den Hörer ab.
    »Ach ja, rufen Sie die Polizei an«, sagte Justus in seinem überheblichsten Tonfall. »Es wird Inspektor Cotta sicher interessieren, was ich hier gefunden habe. Er ist ein guter Bekannter von mir. Ich bin nämlich ehrenamtlicher Mitarbeiter der Polizei von Rocky Beach.«
    »Ach ja?«, sagte Mr Pentecost unbeeindruckt. »Das ist aber interessant. Dann zeig mir doch mal bitte den Hausdurchsuchungsbefehl, der dir die richterliche Genehmigung gibt, in meinem Haus herumzuschnüffeln. Du als ehrenamtlicher Mitarbeiter der Polizei weißt ja sicher, dass ich selbst den Herrn Inspektor Cotta wegen Einbruchdiebstahls anzeigen könnte, wenn er sich ohne Hausdurchsuchungsbefehl Zutritt zu meinem Haus verschaffen und mein Eigentum mitgehen lassen würde. Und selbst wenn er ohne Geld- oder Gefängnisstrafe davonkäme, sähe es in seinen Akten und dem polizeilichen Führungszeugnis überhaupt nicht gut aus. Also bitte?« Er legte den Hörer wieder hin und streckte erneut die Hand aus. In der anderen hielt er unverändert die Pistole.
    Justus geriet ein wenig aus dem

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