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Schwarze Schilde

Schwarze Schilde

Titel: Schwarze Schilde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Docks begonnen. Sechs Gebäude waren bereits geöffnet worden. Das siebte war noch versiegelt, während das achte gerade geöffnet wurde. Ein hagerer, glatzköpfiger Beamter untersuchte die Tonscheibe, die als Siegel diente. Sie trug das Zeichen des Königshauses und bedeckte den Riegel, der beide Türflügel verband.
    »Lagerhaus Acht!« rief der Mann, während die Feder des Schreibers über das Pergament glitt. »Das königliche Siegel wurde vom öffentlichen Rechnungsprüfer überprüft und unversehrt gefunden.«
    Ein dicker, schwitzender Mann, der Shazad an einen Hohepriester erinnerte, trat vor. »Erbrecht das Siegel!« rief er. Seine Stimme und die Bartstoppeln verrieten, dass er kein Eunuch war. Ein Sklave stellte sich vor die Tür und zerbrach das Siegel mit einem Keulenschlag. Die Türflügel wurden geöffnet, und ein paar Schreiber und Sklaven eilten hinein, um den Bestand zu überprüfen. Shazad trieb ihr Cabo zu dem Dicken hinüber. Er zuckte zusammen, erkannte sie und verneigte sich tief.
    »Prinzessin! Ihr erweist uns zuviel der Ehre.« Er richtete sich wieder auf und wischte sich mit einem Tuch den Schweiß von der Stirn. »Ich bin Aufseher Quama von der Marineversorgungsbehörde.« Er sagte es, als handele es sich um den Rang eines Vizegenerals.
    »Was macht ihr hier, Aufseher?« fragte Shazad.
    »Wir erledigen Arbeiten, die wir eigentlich erst in zwei Monaten erwarteten, edle Dame. Ist es nicht ein seltsamer und arbeitsreicher Tag? Wir überprüfen den Lagerbestand. Es war recht anstrengend, alle Offiziellen zusammenzubekommen. Die Wachen, die …«
    »Ich sehe, was ihr hier tut«, unterbrach sie ihn. »Aber weshalb nehmt ihr den Bestand auf, nachdem die Türen versiegelt wurden? Das ist doch sicher schon vorher gemacht worden.«
    »Selbstverständlich, Prinzessin«, antwortete der Mann, als rede er mit einem Kind. »Das Gesetz schreibt vor, dass alle Siegel untersucht und von dem zuständigen Beamten als unversehrt erklärt werden müssen. Dann wird eine zweite Bestandsliste erstellt, die mit der ersten, die sich im Admiralitätskontor befindet, verglichen wird.«
    »Man hält nach Unregelmäßigkeiten Ausschau? Um Betrug und Diebstählen vorzubeugen?«
    »Genau, Hoheit. Natürlich geschieht es so gut wie nie, dass …«
    »Warum wurde jenes Lagerhaus nicht geöffnet?« Sie wies mit dem Peitschenstiel auf die versiegelte Tür des siebten Gebäudes.
    Quama drehte sich um, als wisse er nicht, wovon sie rede. Er zuckte die Achseln. »Ach, das ist bloß ein Lagerhaus für Wein. Wir brauchen es erst, wenn die Mannschaften versammelt sind und die Flotte bereit zum Aufbruch ist.« »Öffnet es!« befahl Shazad.
    »Wie bitte, Prinzessin?« Der Aufseher sah sich verwirrt um. Die Beamten und etliche Männer, die müßig herumlungerten, beobachteten die Szene voller Neugier. »Das darf ich nicht. Diese Arbeit wird nach strengen und unabänderlichen „Richtlinien ausgeführt.«
    Shazad wies zum Leuchtturm hinüber, wo sich eine Flammensäule gen Himmel erhob. »Die üblichen Richtlinien gelten nicht länger, falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte! Öffne die Tür, Aufseher!«
    Der Mann verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich weigere mich. Nur meine Vorgesetzten …«
    »Deine Vorgesetzten!« kreischte sie. »Was glaubst du, wer ich bin, du elender Wurm?« Die Peitsche schlug zu und fuhr ihm mitten durchs Gesicht. Sekundenlang sah man einen schneeweißen Wangenknochen, dann füllte sich der tiefe Einschnitt mit Blut, das in Strömen über sein Gesicht und die Tunika lief. Blut spritzte von der Peitschenschnur und blieb an den Wänden des Lagerhauses kleben. Es entstand eine entsetzte Stille. Shazad wandte sich an den kahlköpfigen Beamten.
    »Überprüfe das Siegel des Lagerhauses!« ordnete sie an. Gefolgt von seinem Schreiber, schritt der verwirrte Mann zur Tür und starrte das Siegel an. Er erbleichte.
    »Lagerhaus Sieben!« rief er aus. »Das königliche Siegel wurde vom öffentlichen Rechnungsprüfer überprüft. Es ist nicht mehr unversehrt.«
    Aufgeregtes Stimmengemurmel ertönte. Shazad erblickte einen Marineoffizier, der sofort Haltung annahm. »Nehmt den Mann fest«, befahl sie und wies auf den Aufseher. Der Offizier schnippte mit den Fingern, und zwei bewaffnete Matrosen packten Quama an den Armen. Sie ritt zum Lagerhaus hinüber. »Zeig es mir.«
    »Seht her, Prinzessin«, forderte sie der Beamte auf. »Es wurde erbrochen und später mit Wachs wieder zusammengefügt.« Sie rief den

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