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Schwarze Schmetterlinge

Schwarze Schmetterlinge

Titel: Schwarze Schmetterlinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Jansson
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einen Kommentar von ihm. Eine halbe Stunde später ging Maria zum Briefkasten, um die Tageszeitung zu holen. Der Nebel hing dicht zwischen den Apfelbäumen, und sie zitterte in ihrem dünnen Morgenmantel. Der Hund Molly folgte ihr zum Briefkasten und verschwand dann im Garten. In Gedanken mit den praktischen Problemen des Tages beschäftigt, schob Maria sich die Zeitung unter den Arm und beeilte sich, wieder in die Wärme zu kommen.
     
    »Bist du schon auf?« Krister setzte sich an den Küchentisch. Maria setzte Kaffee auf, während er die Zeitung in die Hand nahm und die Schlagzeile zu sehen bekam:
Frau brutal verbrannt. Geheime Quelle offenbart den Fund der Polizei.
Er nahm die Zeitung mit und schloss sich auf der Toilette ein. Die Erkenntnis, was das bedeuten würde, verursachte ihm Übelkeit, und er musste sich übergeben.
     
    »Was ist denn los, bist du krank?« Krister ließ die Minuten verstreichen. Musste einen Beschluss fassen. Die ganze Wahrheit auf einmal oder lieber nach und nach? Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann ihr Dasein zerbrechen würde. »Hast du die Zeitung von heute gesehen?«
     
    »Ja, ich hab sie hier drin.«
     
    »Ich fahre jetzt. Kannst du die Kinder wegbringen, oder soll ich das machen?« Sie klang gestresst. Angesichts seiner momentanen Kopfschmerzen war der Gedanke, sie alle aus dem Haus zu haben, sehr verlockend.
     
    »Ich wäre froh, wenn du das übernehmen könntest«, sagte er, und seine Stimme klang erstaunlich normal.
     
    »Ich brauche das Auto.«
     
    »Ist okay.« Er wartete und hörte sie wenig später die Haustür zuschlagen. Sie würde eine Weile brauchen, um die Scheiben freizukratzen. Dann würde sie sich mit den Kindern ins Auto setzen und vielleicht das Radio anschalten, um die Nachrichten zu hören. Wenig später wäre die Hölle los. Wenn er Glück hatte, wollten die Kinder stattdessen eine CD hören. Darauf hoffte er.
     
     
    Der Anruf von Maria, auf den er den ganzen Vormittag gewartet hatte, kam um Viertel nach elf.
     
    »Wo bist du?«, fragte sie.
     
    »Zu Hause. Mir geht’s nicht gut.«
     
    »Das ist mir klar.« Er hörte an ihrer Stimme, dass es keine Hoffnung mehr gab. Sie wusste es. »Wir müssen reden.«
     
    »Ja, das müssen wir wohl. Fahr vorsichtig, es ist glatt.« Er hätte noch viel mehr sagen wollen, aber sie wollte die Sache sicher von Angesicht zu Angesicht klären. Im Nahkampf war sie schwer zu schlagen.
     
    Er fing an zu kochen. Egal wie schlimm es stand, würden sie doch etwas essen müssen. Eine letzte Liebesmahlzeit aus allem, was das Haus zu bieten hatte. Im Ofen überbackene Fischfrikadellen mit Kartoffelbrei und eine Flasche Weißwein. Da waren im Hause Wern doch schon schlechtere Mahlzeiten auf den Tisch gekommen. Als er das beste Porzellan aufdeckte, hatte er das unbestimmte Gefühl, dass sich schon alles richten würde. Die vage Möglichkeit, dass sie es von der humorvollen Seite nehmen könnte. Das konnte sie nämlich durchaus.
     
    Wie viele Konflikte hatten sie nicht gemeinsam durchgestanden, weil sie zusammen darüber lachen konnten? So lange man gemeinsam lachen kann, gibt es Hoffnung. Wann hatten sie zuletzt gelacht? Er konnte sich nicht erinnern. Und gerade als er zu dieser Einsicht gelangt war, hörte er die Reifen des Autos auf dem Kiesweg. Wenig später trat Maria in den Flur. Sie hatte geweint. Er versuchte, sie zu umarmen und ihr wenigstens aus dem Mantel zu helfen, aber sie weigerte sich. Das machte ihm Angst.
     
    »Jetzt sag mir mal, was du dir dabei gedacht hast, als du mich an die Presse verkauft hast! Hast du Geld dafür bekommen? Hat es dir einen Kick gebracht? Wolltest du mir bewusst schaden?«
     
    Die Wahrheit war schwerer auszusprechen, als er gedacht hatte. Als sie ihn mit ihren dunklen Augen ansah, mit einem Gesichtsausdruck, den er noch nie zuvor bei ihr gesehen hatte, blieben die Worte stecken und reduzierten sich zu Halbwahrheiten. Ihre Verhörtechnik hatte bei Weitem nicht die Professionalität, die sie im Beruf an den Tag legte.
     
    Als sie endlich den Boden des Sumpfes erreicht hatten und alles Wichtige auf dem Küchentisch lag, überkam sie eine Ruhe. In ihren Worten lagen große Kraft und Entschlossenheit.
     
    »Ich kann nicht mehr mit dir zusammenleben. Entweder ziehst du aus oder ich. Wie machen wir es mit den Kindern?«
     
    Er wusste nicht, was sie wollte. Sollte er sich etwa um die Kinder kümmern, jetzt wo er den Job in Malmö angenommen hatte? Was für ein Leben würde er ihnen

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