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Schwarze Schmetterlinge

Schwarze Schmetterlinge

Titel: Schwarze Schmetterlinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Jansson
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bieten können, wenn er den Job nicht annahm?
     
    »Ich liebe dich doch, Maria. Können wir nicht alles erst mal so stehen lassen und sehen, wie es sich entwickelt?«
     
    »Weißt du was? Ich glaube nicht, dass du mich liebst. Das sagst du doch nur, um weitere Unannehmlichkeiten zu vermeiden. Es ist lange her, dass du bereit gewesen bist, etwas für mich aufzugeben. Wenn man jemanden liebt, dann zeigt man das in Taten. Wir haben wieder und wieder versucht, neu anzufangen, aber immer hast du die Regeln vorgegeben. Das kann so nicht weitergehen. Wir tun einander nur weh. Um der Kinder willen möchte ich, dass wir weiterhin Kontakt halten und die Kinder so gut es geht gemeinsam erziehen. Aber das war’s. Ich will, dass wir uns trennen. Ich habe lange darüber nachgedacht und lange gezweifelt. Aber jetzt bin ich davon überzeugt.«
     
    »Ja, vielleicht ist es am besten so«, hörte er sich selbst sagen.
     
    Mit einer Höflichkeit und Fürsorge, die es schon lange nicht mehr zwischen ihnen gegeben hatte, teilten sie ihre materiellen Besitztümer auf, entschieden sich für geteiltes Sorgerecht und stellten einen Plan für den Umgang mit den Kindern auf. Maria war gut vorbereitet. Die Vorschläge, die sie machte, waren gerecht und wohldurchdacht.
     
    »Es wird finanziell etwas knapp für dich, wenn du hier im Haus wohnen bleibst und mich auszahlst. Findest du nicht, dass wir das Haus verkaufen sollten?«, fragte er.
     
    »Die Kinder lieben es aber. Ich möchte so wenig wie möglich in ihrer Welt verändern. Es ist wichtig, dass sie nach wie vor in dieselbe Schule und dieselbe Tagesstätte gehen können. Ich werde alles in Bewegung setzen, um es zu schaffen.«
     
    Es war, als würde er sie von außen sehen, wie in einem Film, die perfekte Trennung, wie man sie in einer Sendung zum Thema Zusammenleben zeigen könnte. Stimmte das, was sie sagte, dass er sie nicht mehr liebte? Vielleicht waren sie ja nur aus mangelnder Entscheidungsfreude zusammengeblieben? Die Macht der Gewohnheit ist groß.
     
     
    30
     
    Fünf Tage Rom mit Felicia waren genau das, was Per Arvidsson nach den Tagen am Krankenbett und einer Beerdigung in aller Stille brauchte. Durch solche tragischen Ereignisse verschieben sich auf einmal die Prioritäten im Leben, und das, was vorher unbedingt erreicht werden musste, erhält einen untergeordneten Platz.
     
    Felicia hatte übertrieben gute Laune, sogar noch, als sie an der Kontrolle am Gate festgehalten wurde. Der Metalldetektor tönte wie ein Nebelhorn, und sie musste zunächst Uhr und Gürtel abnehmen und dann die Taschen ihres weißen Mantels ausleeren. Der Sicherheitsbeauftragte mit dem Metalldetektor kriegte einen angespannten Zug um den Mund. Felicia lächelte ihm vorsichtig zu und grub weiter in den Manteltaschen, bis sie acht kleine Tuben Kaviar vom Frühstück im Radisson zutage befördert hatte.
     
    Per nahm sich am Gate noch eine schwedische Zeitung. Das Wort Kronviken erregte seine Aufmerksamkeit. Zwei Hauptnachrichten teilten sich die Titelseite: der Mord an einer jungen Frau in Kronviken, deren Leiche auf einem Rastplatz südlich der Stadt gefunden worden war, und ganz unten Ehefrau und Tochter von Frank Leander beim letzten Abschied vom geliebten Mann und Vater. Felicia nahm ihm die Zeitung aus den Händen und stopfte sie in ihre Handtasche.
     
    »Jetzt nicht, du hast frei!«
     
     
    Als sie aus dem Flugzeug stiegen, wurden sie von der Wärme auf dem Flugplatz umfangen. Auf dem Weg zum Hotel nahm Per Felicias runde Wangen in seine Hände und küsste sie. Was ein kurzer impulsiver Kuss hatte sein sollen, dauerte dann den ganzen Weg nach Rom, bis Felicia sich ihm kichernd entzog und auf das konsternierte Gesicht des Taxifahrers im Rückspiegel wies. Als sie den Reisestaub abgeduscht und in dem großen und viel zu weichen Bett mit besorgniserregend knarrenden Federn miteinander geschlafen hatten, gingen sie in die Stadt, um etwas zu essen.
     
    Felicia bahnte ihnen mit großer Autorität den Weg durch den römischen Straßenverkehr bis zum Pantheon-Viertel. »Ich habe ein Lieblingsrestaurant in der Via dei Pastini«, verriet sie ihm.
     
    Gemeinsam spazierten sie durch enge Gässchen zum Campo dei Fiori mit seinen Ständen voller Melonen, Äpfel, Tomaten, Trauben und bunten Herbstblumen. Das Leben fühlte sich so intensiv an. Er liebte Felicia zweifellos und ohne Vorbehalte, konnte es einfach nicht lassen, sie ständig zu berühren, ihre Hände zu streicheln, mit den Lippen ihr Haar

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