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Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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die Welt gesetzt.«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Und Sex ist auch keine Sünde, Anita.«
    »Vom Verstand her weiß ich das, Ronnie, trotzdem kann ich die Stimme meiner Großmutter nicht ganz zum Schweigen bringen, die mir eingeredet hat, dass Sex böse ist, Männer, die mich anfassen wollen, schlechte Menschen sind und mein Körper schmutzig ist. Das war alles etwas Schlechtes, und die Nonnen waren in der Hinsicht auch nicht hilfreich.«
    »Einmal katholisch, immer katholisch.«
    Ich seufzte. »Scheint so.« Den meisten Schaden hatte aber wohl meine Großmutter angerichtet, und dann Judith, meine Stiefmutter, die jede Berührung wie eine besondere Gunst gewährte. Nach dem Tod meiner Mutter bekam ich in meiner Familie kaum noch Körperkontakt.
    »Du kriegst bei Nathaniel ein schlechtes Gewissen. Warum?«
    »Ich sollte für ihn sorgen, Ronnie, nicht ihn flachlegen.«
    »Anita, das eine schließt das andere doch nicht aus. Ehepaare tun ständig beides.«
    Ich seufzte wieder. »Ich weiß auch nicht, warum ich mich bei ihm so sträube, aber es ist so.«
    »Du willst ihn.«
    Ich schlug die Hände vors Gesicht und schrie beinahe: »Ja, ja, ich will ihn.« Und es war mir furchtbar peinlich. »Er stand von Anfang an auf der Liste der Schutzbefohlenen, nicht auf der Liste künftiger Liebhaber.«
    »Und in deinen übrigen Beziehungen sorgt ihr nicht füreinander?«
    Ich dachte darüber nach. »Wahrscheinlich schon. Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht.«
    »Warum willst du dir Nathaniel unbedingt ausreden?«
    Ich sah sie düster an. »Jason meint, ich tue das, weil Nathaniel nicht aggressiv genug ist. Bei einem Mann, der bestimmender ist, kann ich mir einbilden, dass die Entscheidung nicht völlig bei mir liegt, dass ich nicht allein schuldig bin. Nathaniel dagegen zwingt mich, den ersten Schritt zu tun, die Regie zu übernehmen und …«
    »Damit auch die Verantwortung«, schloss sie.
    »Vielleicht.«
    »Anita, mir graut davor, den Rest meines Lebens mit ein und demselben Mann zu verbringen. Ich meine, was ist, wenn eines Tages einer wie Nathaniel auf mich zukommt, nachdem ich Louie das Jawort gegeben habe? Soll ich den dann abweisen?«
    »Ja. Wenn man jemanden liebt, tut man das doch, oder?«
    »Und das sagt eine, die mit mehr Männern gleichzeitig schläft, als ich in drei Jahren nacheinander hatte.«
    »Mir wurde als Kind beigebracht, dass in der Ehe alles okay ist, was sonst schmutzig ist. Dann sind all diese Gefühle plötzlich heilig. Es fällt mir immer noch schwer, mich damit abzufinden.«
    »Womit?«
    »Dass ich nie heiraten werde. Dass alles, was ich bei Jean-Claude oder Micah oder Nathaniel oder Asher oder meinetwegen auch Damian fühle, niemals okay sein wird. Ich werde immer in Sünde leben.«
    »Du meinst, du würdest gern nur einen Mann lieben und diesen Heiratsquatsch mitmachen?«
    »Das habe ich immer gedacht. Inzwischen …« Ich setzte mich an den Tisch. »Ach, Ronnie, ich weiß es nicht. Ich sehe nicht, dass ich mich noch mal auf einen beschränke. Das wäre in meinem Leben völlig unrealistisch.«
    »Und das bedrückt dich.«
    »Ja, das tut es.«
    »Warum?«
    »Weil es so nicht sein sollte.«
    »Anita, sein sollen ist was für Kinder. Erwachsene wissen, dass ihr Leben das ist, was sie daraus machen.«
    »Mein Leben funktioniert, Ronnie. Nathaniel ist wie meine Ehefrau, und Micah ist der Ehemann. Er arbeitet für die Koalition und hilft mir, auf die Leoparden und die übrigen Gestaltwandler aufzupassen. So partnerschaftlich sollte eine Ehe sein, habe ich immer gedacht, aber keine scheint es zu sein.«
    »Und wo passt Jean-Claude in dieses häusliche Idyll?«
    »Wo immer er will, würde ich sagen. Er kümmert sich um seine Geschäfte und die Angelegenheiten seines Territoriums, und wir sind zusammen.«
    »Du, er und Asher auch?«
    »Manchmal.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Und Damian?«
    »Das weiß ich noch nicht.«
    Sie blickte auf ihre Hände. »Mir scheint, wir haben beide ein paar interessante persönliche Entscheidungen getroffen.« Sie sah mich an und zog die Brauen zusammen. »Wie kommt es, dass deine viel mehr Spaß mit sich bringen als meine?«
    Ich lächelte. »Du hast ein Problem mit dem Heiraten, willst dich nicht verpflichten, dich nicht an einen Mann binden. Ich habe ein Problem damit, dass einen alles außer Monogamie zum Flittchen macht. Wir müssen jeder damit klarkommen.«
    »Jetzt hört man dir wirklich an, dass du in Therapie warst.«
    »Freut mich, dass es sich bemerkbar

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