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Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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nichts von meinen Phobien zu erzählen. Man darf nie zeigen, was einem wirklich Angst macht, weil das vielleicht mal gegen einen verwendet werden kann.
    Als er genügend Decke unter Graham hervorgezogen hatte, kroch ich von seinem Schoß und stieg äußerst unwirsch aus dem Jeep. Sowie ich an die frische Luft kam, ging es mir besser. In tiefen Zügen saugte ich die kalte Nachtluft in meine Lungen. Als ich mich beruhigt hatte, fing ich wieder an zu frieren. Scheiße.
    »Du frierst wieder«, bemerkte Requiem hinter mir.
    Ich fuhr erschrocken zusammen, denn ich hatte ihn nicht aussteigen hören. »Es geht mir gut.«
    »Das stimmt nicht.«
    Ich sah ihn böse an.
    Graham kam ebenfalls aus dem Wagen. »Er hat recht.«
    Darauf sah ich beide böse an. »Es spielt keine Rolle, wie es mir geht. Ich muss meinen Auftrag zu Ende bringen.«
    »Das musst du, und wie es dir geht, spielt sehr wohl eine Rolle«, sagte Requiem.
    Ich öffnete die Beifahrertür und nahm meine Sporttasche vom Sitz. Die ließ ich wegen der Machete nie beim Grab stehen. Magisch war die Klinge zwar nur in meiner Hand oder in der Hand eines anderen Animators, aber scharf war sie immer. Ich durfte sie nicht herumliegen lassen.
    Ich warf die Tür zu, schloss mit der Fernbedienung ab und ging los. Ich kam zwei Schritte weit, dann stolperte ich und wäre fast gefallen.
    Requiem fing mich am Ellbogen ab. »Dir geht es nicht gut.«
    Ich stand da und ließ mich stützen. »Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Normalerweise geht es mir gut, wenn ich einen Toten erweckt habe, sogar besser als vorher.«
    »Heute läuft nichts wie geplant.«
    Ich nickte. »Ja, und teils ist das meine Schuld.«
    »Nein.«
    »Doch. Ich habe mich von der neuen Macht ablenken lassen und vergessen einen Schutzkreis zu ziehen. Der hält den Zombie drinnen und alles andere draußen. Aber so kann alles Mögliche passieren. Es gibt viele Kräfte, die so eine Gelegenheit gern nutzen würden. Das hätte mir nicht passieren dürfen.«
    »Du warst abgelenkt.«
    »Ja.«
    »Darf ich dir die Tasche abnehmen?«, fragte Graham. Dabei fiel mir auf, dass er sich außer Reichweite hielt. Ich fragte mich, wie heftig der Rippenstoß gewesen war. Ich war ja stärker als ein Mensch und konnte ihn durchaus verletzen.
    »Ja, danke«, sagte ich.
    Er nahm die Tasche, ging wieder auf Abstand und ließ Requiem und mich vorangehen. Der Vampir hielt mich am Ellbogen, und ich ließ ihn. Mir wurde immer kälter.
    »Ich habe schon ein paar Mal viel Blut verloren und mich nicht so schlecht gefühlt wie heute«, sagte ich leise. Eine Gruppe von Wagen hatte den Friedhof bereits verlassen, die Wagen der Kläger. Die Anwälte der Gewinner standen noch am Grab. Heiteres Stimmengewirr drang zu uns herüber, als die Familienangehörigen sich mit ihrem Vorfahren unterhielten. Er selbst hatte ein dröhnendes Lachen.
    »Hast du dich heute schon gesättigt?«, fragte Requiem, und mir wurde bewusst, wie weit ich noch zu laufen hatte. Der Weg kam mir elend lang vor.
    »Ja, ich habe zu Abend gegessen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Das meine ich nicht.«
    Eine, zwei Sekunden dachte ich darüber nach. »Du meinst die Ardeur?«
    »Ja.«
    »Die habe ich mit dir und Byron befriedigt.«
    »Nein. Damit hast du Jean-Claude gesättigt. Er hat die Energie bekommen.«
    »Das stimmt wohl. Aber wenn die Ardeur befriedigt werden muss, flammt sie einfach auf, und ich muss es tun.« Ich stützte mich auf seinen Arm, weil meine Beine immer wackliger wurden.
    »Hast du sie vielleicht schon besser in der Gewalt?«
    »Was meinst du damit?«
    »Kannst du ohne auskommen, bis du beschließt, sie zu befriedigen?«
    Ich blieb stehen. »Wie bitte?«
    »Du hast viele Symptome eines Vampirs, der sich nicht ausreichend gestärkt hat. Anfangs werden wir vom Blutdurst beherrscht, aber irgendwann meistern wir ihn und können notfalls verzichten. Wir können wählen.«
    »Aber ich fühle mich beschissen.«
    »Der Aufschub hat seinen Preis«, sagte er.
    »Ich bin verwirrt.«
    »Ich nehme an, der Vorfall auf dem Grab hat dich mehr Kraft gekostet als gedacht. Hinzu kommt der Kampf gegen Primo und die Kraftübertragung an Jean-Claude. Das alles hat nicht nur physische Kraft verbraucht, sondern auch seelische. Du bist kein leichtfertiges Geschöpf; du musstest dich sehr überwinden, deinen Meister zu sättigen.«
    Gegen den »Meister« hätte ich etwas einwenden können, aber das wäre Haarspalterei gewesen. »Was soll ich also tun?«
    »Dich sättigen«, antwortete er

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