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Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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schlicht.
    Ich sah ihn misstrauisch an.
    Er lächelte und hob abwehrend die Hand. »Es muss nicht mit mir oder Graham sein. Es muss auch nicht sofort sein, aber bald, Anita. Das siehst du doch sicher ein.«
    Ich stand da und starrte ihn an. Ich wünschte mir schon so lange, die Ardeur in den Griff zu kriegen, und jetzt war ich quasi so weit. Ich brauchte sie nur zu befriedigen, wenn ich wollte, aber wenn ich damit zu lange wartete, ging es mir schlecht. Ich schüttelte den Kopf. »Ich dachte, die Ardeur im Griff haben hieße, dass man sie ignorieren kann und gar nicht zu befriedigen braucht.«
    »Wer hat dir denn das erzählt?«
    Jean-Claude, wollte ich sagen und stutzte. Was hatte er über die Ardeur gesagt? Dass ich die Kontrolle darüber erlangen würde. Dass ich lernen würde, sie von ferne zu befriedigen. Hatte er in Aussicht gestellt, dass sie wieder wegginge? Nein. Ich hatte es nur so verstehen wollen. Gesagt hatte er das nicht. Scheiße.
    »Niemand«, antwortete ich. »Ich habe es missverstanden, weil ich mir wünschte, die Ardeur wieder loszuwerden.«
    »Ich bedaure, dass ich dir die Illusion nehmen muss.«
    Ich sah ihn forschend an. »Das klingt, als wüsstest du das aus Erfahrung.«
    »Ich habe die Ardeur nicht. Das ist selbst in unserer Blutlinie selten.«
    »Woher weißt du dann, was mit mir los ist?«
    »Das ist naheliegend. Und ich habe die Ardeur zwar nicht selbst, aber ich kannte mal jemanden, der sie hatte.«
    »Wen?«
    »Ligeia.« Er wandte das Gesicht ab, als er den Namen aussprach.
    »Ich kenne keine Ligeia, jedenfalls keinen Vampir, der so heißt.«
    »Sie ist tot.«
    »Was ist passiert?«
    Er sah mich an, aber mit dem Starren der alten Vampire, wenn sie nicht zeigen wollen, was in ihnen vorgeht. »Belle Morte hat sie getötet.«
    »Wieso habe ich das Gefühl, ich müsste mich für die Frage entschuldigen?«
    Er ließ ein kleines Lächeln sehen. »Weil du nicht völlig unsensibel bist.«
    Spätestens bei der Bemerkung wurde klar, dass er nicht nur einen grausamen Tod bedauerte. Ligeia hatte ihm etwas bedeutet, aber das ging mich nichts an.
    »Die Klienten werden unruhig«, rief Graham uns zu. Er war mit der Tasche diskret ein Stück vorausgegangen.
    Ich sah an ihm vorbei. Einer der Anwälte winkte mir zu.
    »Selbst wenn ich dazu bereit wäre, ich glaube nicht, dass die so lange warten, bis ich die Ardeur befriedigt habe.«
    Diesmal bekam ich ein echtes Lächeln, das sogar ein Funkeln in seine Augen brachte. »Ich fürchte, du hast recht.«
    »Dann bringen wir es jetzt hinter uns, und dann bringt ihr mich zurück zum Club.«
    »Wo dein Pomme de sang wartet«, sagte er.
    »Ja.« Ich fragte mich, ob ich von Nathaniels Auftritt wohl noch etwas zu sehen bekäme. Plötzlich sah ich ihn vor einem Spiegel sitzen. Er zog sich einen Lidstrich. Mittendrin hielt er inne und sagte ein wenig unsicher: »Anita?
    Requiem stützte mich jetzt mit beiden Armen, denn meine Knie gaben nach. »Anita, was ist los?«
    »Ich dachte an meinen Pomme de sang und konnte ihn sehen. Er macht sich für den Auftritt zurecht.« Mir war schwindlig, und ich beschwerte mich nicht, als Requiem mich an sich gedrückt hielt und stützte. »Ich habe schon ab und zu mal mit Richard und Jean-Claude per Gedanken gesprochen, aber das war nie so kräftezehrend.«
    Requiem hob mich auf die Arme, und wieder wünschte ich, ich hätte einen längeren Rock angezogen. Da war vielleicht wer weiß was zu sehen. Aber ich konnte nicht stehen; die Welt drehte sich um mich. »Jean-Claude ist der Meister eures Triumvirats mit dem Ulfric, aber du bist der Meister von Nathaniel und Damian. Es ist deine Macht, die diese Partnerschaft zusammenhält, und auch das kostet Kraft.«
    »Weiß eigentlich jeder, was zwischen uns dreien passiert ist?«
    »Nein, er hat es lediglich Asher und mir erzählt. Vielleicht noch seinem eigenen Pomme de sang, Jason. Vor dem hält er wenig geheim.«
    Die Welt hörte auf sich zu drehen, und ich blickte ihn stirnrunzelnd an. »Warum dir?«
    »Ich bin der zweite Stellvertreter, nach Asher.«
    Das war mir neu. Aber von allen Vampiren, die ich kannte, fiel mir keiner ein, der mir auf diesem Posten lieber gewesen wäre. Die Welt hatte wieder die nötige Stabilität. »Ich denke, ich kann wieder laufen.«
    Er sah mich zweifelnd an.
    »Lass es mich versuchen.«
    Er ließ mich runter, behielt aber einen Arm um mich. Das konnte ich ihm kaum verübeln, aber es störte mich trotzdem. Meine Knie gaben nicht nach. Klasse. Ich fühlte mich

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