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Schwarzer, Alice

Schwarzer, Alice

Titel: Schwarzer, Alice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die grosse Verschleierung
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deutschen Menschen« und schrieb
für die SS-Zeitschrift Germanien. Sicher,
das ist lange her. Aber auch »Hunkes Nachkriegsschriften stellen einen nur
sprachlich gereinigten Neuaufguss der Schriften des NSDAP-Chefideologen
Rosenberg dar und werden heute in der europäischen Neuen Rechten (z. B. Alain
de Benoist) breit rezipiert«, weiß das Berliner »Institut für
Faschismusforschung«.
    Der »Deutsch-Arabischen Gesellschaft« unter Vorsitz von
Jürgen Möllemann kann das alles eigentlich nicht verborgen geblieben sein.
Wieso also hat sie dann ausgerechnet diese Frau (als Einzige unter acht
Männern) in der Festschrift zum 30-jährigen D-A-G-Geburtstag einen Beitrag über
das Thema »Der Einfluss arabischer Kultur und Wissenschaft auf das Abendland«
schreiben lassen?
    Das war 1996. Damals hat sich darüber niemand aufgeregt.
Jetzt ist das Geschrei über Jürgen Möllemann groß. Die grüne Bundesvorsitzende
Claudia Roth schreit besonders laut, doch auch sie muss sich fragen lassen,
welche Interessen sie mit ihrer moralischen Entrüstung wirklich verfolgt. Denn
der Möllemann-Schützling Jamal Karsli, deutscher Syrer »mit arabischen
Macho-Allüren« (Spiegel), war schon
lange vor seinem Wechsel von der grünen zur liberalen NRW-Landtagsfraktion
durch seine Liebe zum Irak, seinen Hass auf Israel und seine zunehmend strenge
Einhaltung des Fastenmonats Ramadan aufgefallen.
    Aktueller Anlass der grünen Empörung ist ein Interview mit
Karsli in der rechten Zeitschrift Junge Freiheit. Dort hatte der Ex-Grüne verkündet: »Der Einfluss der zionistischen
Lobby ist sehr groß. Sie hat den größten Teil der Medienmacht in der Welt inne
und kann jede bedeutende Persönlichkeit kleinkriegen.« Das war im Mai 2002.
    Im Februar 2001 nahm der Noch-Grüne Jamal Karsli in Köln
als einer der Hauptredner am Symposium »Fremdenfeindlichkeit in Deutschland«
von Milli Görüs (IGMG) teil. Im Oktober 2001 hatte Report München berichtet: Jürgen Möllemann habe
in Nordrhein-Westfalen den »Liberalen Arbeitskreis Muslime« mit initiiert, in
dem auch Milli Görüs »mit mehreren Personen Sitz und Stimme« habe. Und das,
obwohl das NRW-Innenministerium die FDP ausdrücklich informiert hatte, dass
die türkische Vereinigung »unter Beobachtung« steht.
    Über Milli Görüs heißt es im jüngst veröffentlichten
Verfassungsschutzbericht 2001: Sie »ist die größte islamistische Organisation
in Deutschland«. Unter Berufung auf die im Grundgesetz verankerte
Religionsfreiheit versuche sie, in der demokratischen Bundesrepublik »ihre
islamistischen Positionen durchzusetzen«. »In der Türkei«, so der Verfassungsschutzbericht
weiter, »fördert die IGMG Bestrebungen zur Abschaffung der laizistischen
Staatsordnung.«
    Möllemann-Schützling Karsli ist selbstverständlich auch
Mitglied in der »Deutsch-Arabischen Gesellschaft«, die der FDP-Politiker aus
dem erzkatholischen Münsterland seit 1981 als Präsident regiert. Ehrenpräsident
der ehrenwerten D-A-G ist Sheikh Abdulaziz Abdullah Al-Sulaiman: ehemaliger
stellvertretender Minister für Erdöl und Finanzen des wahabitischen
Königreichs Saudi-Arabien. Das wiederum gilt als eifrigster Finanzier der
weltweiten Bekehrungsoffensive. Der Spiegel: »Kein
anderes islamisches Land bringt solche horrenden Summen auf, um von Amerika bis
Afrika und Asien mit Moscheen und Kulturzentren für Allah zu werben.«
    Auf ihrer Website im Internet ruft die D-A-G »alle
friedliebenden Menschen« dazu auf, »ihre Stimme gegen den anhaltenden
israelischen Krieg gegen das palästinensische Volk zu erheben und mit uns laut
und zahlreich zu demonstrieren«. Auf einer dieser Demonstrationen am 13. April
2002 in Berlin mit Redner Jamal Karsli wurden Hakenkreuze kombiniert mit
bluttriefenden David-Sternen hochgehalten. Auf den Transparenten stand u.a.:
»Kindermörder Israel« und »Faschisten raus aus Palästina«.
    Fast könnte man meinen, dass diese Parolen direkt vom Online-Dienst
www.muslim-markt.de »von und für deutschsprachige Muslime« abgeschrieben
wurden, der auch noch weitere empfiehlt. Zum Beispiel: »Zionisten wollen die
Welt / kaufen mit geklautem Geld.« Oder: »Teuflische Zionisten / töten Muslime
und Christen.« Im Internet rufen diese deutschsprachigen Muslime aus
Delmenhorst bei Bremen auch - ganz wie seinerzeit die Nationalsozialisten - zum
»Boykott zionistischer Waren« auf. Dabei berufen sie sich auf eine Fatwa des
iranischen Ayatollahs Khameini: »Der Erwerb jeglicher Produkte, welche

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