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Schwarzer Kuss Der Nacht

Titel: Schwarzer Kuss Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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»Ja, das wäre aber dann erst in ein paar Tagen«, antwortete er sehr ernst. »Aber wenn’s euch nichts ausmacht …«
    Sarah war anzusehen, wie sie nachdachte, was Jenna saurer machte: dass sie ihn allein hereingelassen hatte oder dass die Tür noch nicht repariert war.
    Schließlich trat Sarah zurück. Anscheinend hatte sie sich entschieden. »Okay, ich schätze, wir wollen nicht so lange warten.«
    »Wessen Zimmer?«, fragte er beim Reingehen.
    »Jennas.«
    Sie ging voraus an dem Wohnzimmertisch vorbei, auf dem sich ihre Bücher stapelten. Will war selbst nie auf einem College gewesen, aber er fragte sich, ob die Gerüchte über die College-Bräute stimmten. War Sarah die Sorte leicht zu habende Frau, der es schnurz war, für wen sie die Beine breit machte?
    »Manchmal bleiben die einfach so«, sagte sie mitten in seine Gedanken hinein. Er brauchte eine Sekunde, bis er begriff, dass sie über die Schranktüren, nicht über ihre Beine sprach.
    »Da kann ich helfen«, versicherte er, und er meinte
beides
.
    Er ging direkt zu dem Schrank. Die Türen waren geschlossen, deshalb versuchte er, sie aufzuschieben. Sie verfingen sich im Teppich und wollten nicht weitergleiten.
    Beim nächsten Mal setzte er etwas mehr Kraft ein, und sie bewegten sich ächzend. Er nahm seine Taschenlampe und leuchtete auf die oberen Schienen, wo er sah, dass eines der Gleiträder lose war und die Tür deshalb in einem komischen Winkel hing. »Das haben wir gleich. Ich muss das Gleitrad austauschen«, erklärte er Sarah. »Aber zum Glück für euch habe ich noch so eines unten. Ich bin gleich wieder da.«
    »Ah, prima! Danke.«
    Will ließ sein Werkzeug da und hetzte zum Abstellraum hinunter. Schnell war er wieder in 14-A bei der Arbeit, während Sarah zuguckte. Er sah, wie sie auf der Bettkante saß, zurückgelehnt auf ihre Arme. Sie posierte für ihn, und er tat ihr den Gefallen, sie zu mustern. »Wann kommt deine Schwester nach Hause?«
    Fast hätte er gelacht, als sie sich ruckartig aufsetzte und ihre Arme vor der Brust verschränkte. »Jeden Moment.«
    Sie log, was sie beide wussten. Vielleicht war sie ein bisschen unsicher. Es konnte gut sein, dass sie sich wünschte, er würde sie auf das Bett werfen und es ihr besorgen. Er überlegte, ob er es tun sollte. Aber wenn er sich irrte und sie es lieber langsam anging? Er wollte sie ja nicht erschrecken.
    Erst einmal kümmerte er sich um die Schiebetüren. Der Rest kam später.
    Kaum hatte er angefangen, räusperte Sarah sich. »Ähm, du kommst hier klar, oder?«, fragte sie und stand auf. »Mir ist gerade eingefallen, dass ich Mai versprochen habe, ihr … etwas mitzubringen.«
    Sie wartete gar nicht auf seine Antwort, sondern rannte aus dem Zimmer.
    Als er hörte, wie die Wohnungstür geöffnet wurde und wieder ins Schloss fiel, lachte er leise. Er hatte ganz vergessen,wie jung und naiv Sarah war – dank ihrer großen Schwester, die total durchgeknallt war, so wie sie Sarah vor allem und jedem beschützte. Jedenfalls hatte er Sarah eindeutig erregt, und das machte sie nervös.
    Er widmete sich wieder der Arbeit. Ja, er hatte richtig gelegen, es mit diesem Mädchen langsam anzugehen. Er wollte sie ja nicht ängstigen, bevor er die Chance gehabt hatte, sie zu genießen.
     
    Mai hatte eben angefangen, sich das Abendessen zuzubereiten, als es an der Tür klopfte. Ihr erster Gedanke war, dass ihr Vampirfreund Ricco zu Besuch kam. Sie hatte ihn angerufen, um ihm ihre neue Adresse mitzuteilen, und er versprach, bei ihr vorbeizukommen. Dann aber fiel ihr ein, dass er noch bei einem Treffen des Vampirrates außerhalb der Stadt war. Sie ging zur Tür und sah durch den Spion, dass es Sarah war.
    »Hi«, begrüßte Mai sie, nachdem sie geöffnet hatte.
    »Hi.« Sarah klang erleichtert. »Ich störe dich hoffentlich nicht.«
    »Nein, natürlich nicht. Komm rein. Ist alles in Ordnung?«
    »Ja, alles bestens«, amtwortete Sarah hastig und lächelte Mai entschuldigend an, während sie die Tür schloss. »Also, eigentlich, Will ist drüben bei uns, um die Schranktüren zu reparieren, und ich will nicht mit ihm allein sein.«
    Mai lachte. »Ich weiß genau, was du meinst. Was ist bloß mit dem Typen los? Als ich nach Hause kam, habe ich ihn in meiner Wohnung erwischt.«
    »Ja, das ist uns auch schon passiert. Jenna ist total ausgeflippt und hat ihm richtig die Meinung gegeigt.«
    »Na ja, ich habe ihm gesagt, er möchte bitte nicht mehrherkommen, wenn ich nicht da bin, aber so, wie er sich benahm, glaube

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