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Schwarzer Kuss Der Nacht

Titel: Schwarzer Kuss Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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vergessen, dass sie ihm ein Abendessen versprochen hatte, er aber anscheinend nicht. Also versuchte sie, nicht darauf zu achten, wie ihr Herz sich bei der Aussicht benahm, ihn abends wiederzusehen.
    »Sieben Uhr«, erwiderte sie und fragte sich, was sie kochen sollte. Nachdem sie dem abfahrenden Taxi nachgesehen hatte, folgte sie Jenna nach drinnen. Zum Glück war die Eingangshalle leer – ein Segen! Denn wenn Mai im Moment etwas gar nicht gebrauchen konnte, war es, über Will zu stolpern.
    Auf der Fahrt im Aufzug in den vierzehnten Stock sprach keine von ihnen ein Wort, und wenige Minuten später wartete Mai gespannt, bis Jenna ihre Wohnungstür aufgeschlossen hatte.
    »Sarah? Bist du da?«, rief Jenna, die nach drinnen eilte. Mai folgte ihr deutlich langsamer.
    In dem Apartment war alles still.
    Mai wartete im Wohnzimmer, bis Jenna in den anderen Zimmern nachgesehen hatte. »Es tut mir so leid«, sagte Mai, als alles darauf hindeutete, dass Sarah nicht da war. »Vielleicht sollten wir noch einmal bei der Polizei anrufen.«
    Jenna schüttelte den Kopf. »Sie haben gesagt, dass sie anrufen, sowie sich etwas ergibt.« Sie wies zum Anrufbeantworter, der leuchtend grün anzeigte, dass »0« neue Nachrichten eingegangen waren. »Dieses Warten macht mich wahnsinnig! Ich muss mich irgendwie von der ewigen Sorge um sie ablenken. Ist wohl besser, wenn ich wieder ins Büro gehe.«
    Mai verstand sie. »Ruf mich an, wenn du irgendetwas brauchst!«
    Sie ging in ihre Wohnung. Jennas Idee, sich anderweitig zu beschäftigen, war gewiss vernünftig. Und Mai musste noch Lenny aufspüren, wenn sie ihren Artikel fertigschreiben wollte. Ihm eine Nachricht zukommen zu lassen, würde nicht einfach. Und sie war nicht einmal sicher, dass er sich noch in der Stadt aufhielt.
    Die nächsten zwei Stunden rief sie überall an, wo Lenny sein konnte. Unterdessen hatte sie immerzu im Hinterkopf, wie sie ihm erklären wollte, dass sie die Informationen verloren hatte, die er ihr gab. Er hatte eine Menge riskiert, indem er sie überhaupt an sie weiterreichte; und sie hatte sie entweder während ihrer schlimmsten Halluzination verlegt, oder sie waren ihr von einem unsichtbaren Einbrecher aus der Tasche gestohlen worden, nachdem er sie furchtbar zusammengeschlagen hatte, ohne auch nur einen einzigen Bluterguss zu hinterlassen.
    Ja, dafür würde Lenny ganz gewiss eine Menge Verständnis aufbringen.
    Um sechs Uhr abends war sie müde, frustriert und mehr als besorgt. Nachdem sie alle Möglichkeiten ausgeschöpft hatte, Lenny zu erreichen, hatte sie noch einmal ihre ganze Wohnung nach den Notizen abgesucht. Ohne Erfolg.
    Sie beschloss, bei Jenna nachzufragen, ob sie von Sarah gehört hatte. Als Jenna die Tür nicht öffnete, vermutete Mai, sie wäre noch bei der Arbeit.
    Im selben Moment knurrte ihr Magen. Sie ging zu ihrer Wohnung zurück und fragte sich, ob Nick das mit dem Abendessen ernst gemeint hatte. Falls ja, dürfte er bitter enttäuscht werden, wenn ein Blick in ihre Speisekammer ihm sagte, dass sie nicht fürs Kochen gerüstet war. Sie öffnete den Kühlschrank und überlegte, was ihre Kochkünste mit den Resten dort zu zaubern vermochten. Nichts.
    »Maaiii!«
    Mai neigte den Kopf und horchte. Hatte jemand ihren Namen gerufen? Ihr erster Gedanke war, dass derjenige vor der Tür stand, also sah sie nach. Draußen war niemand.
    Seltsam.
    »Maaaiii!«
    Mai drehte sich ruckartig um und suchte das Zimmer ab. »Wer ist da?« Sie kam sich bescheuert vor, weil sie in einen leeren Raum hineinsprach, aber der Ruf war eindeutig aus ihrer Wohnung gekommen.
    »Maaaiii!«
    Vor Angst raste ihr Puls, und sie umfasste den Blitz, den Darius ihr gegeben hatte. Was ging hier vor? Woher kam die Stimme? War das wieder eine Halluzination?
    Unglücklich presste sie die Hände an ihren Kopf. »Da ist kein Lärm. Das ist nicht real!«
    »Maaaiii!«
    »Nein!«, schrie sie, und in dem stillen Zimmer wirkte ihre Stimme besonders laut und schrill.
    Ein Lichtflackern huschte über den Spiegel, das ihren Blick dorthin lenkte. Sie ging näher, um genauer hinzusehen, und sah, wie das Glas beschlug, milchig wurde, als würde dahinter ein Nebel aufwabern.
    Jede Faser in ihr spannte sich an, aber sie konnte nicht wegschauen. Der wirbelnde Nebel wurde dichter, zog sie näher, weil sie glaubte, etwas in dem wabernden Brei zu erkennen.
    Blasse, geisterhaft leere Augen tauchten auf, dann erschien ein Gesicht.
    »Maaaiii!«

Kapitel 9
     
    Mais Herz hämmerte in ihrer Brust, während

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