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Schwarzer Kuss Der Nacht

Titel: Schwarzer Kuss Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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prügelte, ehe Sarah auch nur die Chance hatte, etwas zu erklären. Nicht dass sie es ihr verübeln würde – in der heutigen Zeit war Vorsicht angebracht: eine Lektion, die Sarah lieber auf weniger schmerzliche Weise gelernt hätte.
    Sie trat von dem Fenster zurück, verließ den Raum und ging zur nächsten Tür. Auch hier gab es wieder ein Fenster, und wieder blickte Sarah in ein Wohnzimmer, nur war dort niemand.
    Also lief sie noch ein Zimmer weiter. Dasselbe. All diese Räume kamen ihr irgendwie bekannt vor, und nach einer Weile fiel ihr ein, dass sie aussahen, wie Jennas und ihrWohnzimmer. Zwar waren sie anders eingerichtet, doch genauso geschnitten. Konnte es sein, dass alle Fenster in Wohnungen in
ihrem
Haus wiesen?
    Im nächsten Raum war die Aussicht dieselbe. Gleich unterhalb des Fensters konnte sie einen Esstisch erkennen. Natürlich! Diese Fenster waren Spiegel, die an den Wänden hinter den Tischen hingen.
    Sarah schöpfte neue Hoffnung. Falls sie recht hatte, musste hinter einer dieser Türen ein Fenster sein, durch das sie in
ihre
Wohnung sehen konnte. Wenn sie es fand und Jenna zu Hause war …
    Der Gedanke, dass sie entkommen konnte, spornte sie an, von Tür zu Tür zu eilen. Es schien ewig zu dauern, und die Gänge hier sahen alle gleich aus. Nach einiger Zeit wusste sie gar nicht mehr, in welchen sie schon gewesen war und in welchen nicht. Sie musste schneller machen, denn gewiss merkte der Dschinn demnächst, dass sie weg war, und würde nach ihr suchen.
    Rasch streifte sie sich einen Schuh ab und knallte die Hacke gegen eine Tür. Tatsächlich hinterließ der Absatz eine kleine Delle. Das war zwar nicht die beste Lösung, aber die einzige, die ihr einfiel.
    Fortan markierte sie jede Tür, bevor sie in das nächste Zimmer lief.
    Binnen kürzester Zeit blickte sie in so viele Räume, die sie nicht erkannte, dass sie es gar nicht gleich merkte, als sie vor einem vertrauten stand. Sobald es ihr bewusst wurde, trat sie ganz dicht an die Scheibe und starrte hindurch auf ein ihr bekanntes Foto auf einem Regal gegenüber. Eine attraktive junge Frau mit langem schwarzem Haar stand neben einem gutaussehenden Mann, dessen Arme und Brust voller Tattoos waren. Sie hielten ein Baby. Dieses Bild hatte sieschon einmal gesehen. Ja, das waren Mais Freunde, was bedeutete, dass sie in Mais Wohnung war!
    Leider war Mai nirgends zu entdecken. Sarah hämmerte an die Scheibe, gab es jedoch nach einigen Versuchen auf. Wenigstens war sie schon nahe dran. Hastig eilte sie den Flur weiter zu ihrer Wohnung, wobei sie die Türen dazwischen erneut markierte.
    Drei Zimmer entfernt fand sie das richtige Fenster. Sarah wollte ihr Glück kaum fassen, als sie Jenna am Tisch sitzen sah. Ihre Schwester sah furchtbar aus, als hätte sie seit Tagen nicht geschlafen, und ihre Augen waren gerötet. Sie hatte geweint.
    Sarah schlug die Faust gegen das Glas. »Jenna!«, rief sie.
    Ruckartig hob Jenna den Kopf. Sie hörte sie! Sarah pochte wieder gegen die Scheibe. »Jenna, hilf mir! Ich bin hinter dem Spiegel!«
    Jenna schaute sich im Zimmer um, ehe ihr Blick auf dem Spiegel verharrte. »Sarah?« Mit weit aufgerissenen Augen stand Jenna vor dem Spiegel. »Wie?«
    Ein Geräusch aus den Tiefen des labyrinthischen Flurs verriet Sarah, dass der Dschinn ihr Verschwinden bemerkt hatte. »Schnell, Jenna, er kommt!«
    »Wer?«
    »Es ist ein Dschinn. Er hat mich durch den Spiegel gezogen, und ich kann nicht wieder raus.«
    Mit entschlossener Miene raste ihre Schwester in die Küche. Sarah sah, wie sie ein Messer aus der Schublade holte und damit zum Spiegel zurückkehrte. Ihre Lippen bewegten sich, und Sarah wusste, dass Jenna eine Zauberformel sprach. Jenna, die als Hexe zur Welt gekommen war, hatte seit ihren Teenagertagen keine Magie mehr praktiziert. Jetzt aber hoffteSarah inständig, dass sie noch genug davon beherrschte, um ihr zu helfen.
    Unterdessen wurden die Geräusche aus dem Flur hinter ihr lauter. »Beeil dich!«, flehte sie ihre Schwester an.
    Jenna hob das Messer und zog die Klinge über ihre Handinnenfläche. Kaum quoll Blut aus dem Schnitt, klatschte sie ihre Hand flach auf den Spiegel. Das Glas, das eben noch dort war, löste sich plötzlich auf, und Sarah konnte hindurchgreifen.
    »Jenna!«
    In Jennas Augen leuchtete das weiße Licht ihrer Magie, und Sarah wusste, dass ihre Schwester sie mit ihrem magischen Sinn sah.
    »Schnell!«, hauchte Jenna und setzte ihren Sprechgesang fort.
    Sarah schwang ein Bein über den unteren

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