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Schwarzer Mond: Roman

Schwarzer Mond: Roman

Titel: Schwarzer Mond: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Beteiligten gewesen. Die Wissenschaftler waren natürlich von dieser Neuigkeit förmlich elektrisiert gewesen, und die Entdeckung von Cronins Heilkräften am nächsten Tag hatte die Aufregung weiter verstärkt. Anfangs konnte sich niemand diese Phänomene erklären. Aber nach kurzem Nachdenken hatte Leland eine Erklärung gefunden, die ihm das Blut in den Adern gerinnen ließ. Die Wissenschaftler waren zu ähnlichen Schlussfolgerungen gelangt, und einige von ihnen waren genauso beunruhigt wie Leland.
    Plötzlich wusste niemand, womit man zu rechnen hatte. Alles schien mit einem Mal möglich zu sein.
    An jenem Juliabend glaubten wir, die Situation unter Kontrolle zu haben, dachte Leland düster, aber vielleicht war sie schon außer Kontrolle geraten, noch bevor wir überhaupt am Schauplatz des Geschehens eintrafen.
    Der einzige Trost war, dass es bisher so aussah, als seien nur Corvaisis und der Priester ... infiziert. Vielleicht war >infiziert< nicht ganz das richtige Wort. Vielleicht passte >besessen< besser.
    Oder vielleicht gab es auch überhaupt kein Wort für das, was ihnen zugestoßen war, denn es war niemals zuvor in der Geschichte jemandem zugestoßen, und deshalb war ein spezielles Wort dafür bislang nicht notwendig gewesen.
    Selbst wenn die Belagerung von Sharkles Haus am nächsten Tag erfolgreich beendet würde, selbst wenn diese Möglichkeit eines Presseaufruhrs ausgeschaltet werden konnte, würde Leland nun nicht mehr völlig siegessicher sein, wenn er den Schlag gegen die Gruppe im Motel führte. Es war durchaus möglich, dass Corvaisis und Cronin -und vielleicht auch die anderen jetzt nicht mehr so leicht überwältigt und eingesperrt werden konnten. Falls Corvaisis und Cronin nicht mehr ganz sie selbst waren, falls sie jetzt jemand anderer -oder etwas anderes waren, könnte es sich als völlig unmöglich erweisen, mit ihnen fertigzuwerden.
    Lelands Kopfschmerzen nahmen an Heftigkeit zu.
    Genieße es, sagte er sich, während er vom Schreibtisch aufstand. Genieße deine Schmerzen! Das hast du doch seit Jahren getan, du dummes Arschloch, dann kannst du es auch noch ein oder zwei Tage länger tun, bis du diese verdammte Schweinerei wieder in Ordnung gebracht hast oder aber tot bist, was von beidem nun auch der Fall sein wird.
    Er verließ das fensterlose Büro, durchquerte ein fensterloses Vorzimmer, ging einen fensterlosen Korridor entlang und betrat das fensterlose Kommunikationszentrum, wo Lieutenant Horner und Sergeant Fixx an einem Ecktisch saßen.
    »Sagen Sie den Männern, sie könnten zu Bett gehen«, sagte Leland. »Für heute nacht ist die Sache abgeblasen. Ich riskiere es, sie um einen Tag zu verschieben, um abzuwarten, was aus der Situation in Sharkles Haus wird.«
    »Ich wollte gerade zu Ihnen kommen«, erwiderte Homer. »Es gibt eine neue Entwicklung im Motel. Sie haben endlich die Imbissstube verlassen. Dann hat Twist einen Cherokee-Jeep von den Hügeln hinter dem Motel geholt. Er, Jorja Monatella und der Priester sind in Richtung Elko weggefahren.«
    »Wohin wollen sie denn um diese Zeit?« fragte Leland; ihm war nicht ganz wohl bei dem Gedanken, dass diese drei Personen ihm möglicherweise entwischt wären, wenn er seinen Männern befohlen hätte, gegen das Motel vorzugehen. Er war überzeugt davon gewesen, dass bis zum nächsten Morgen alle Zeugen sich dort aufhalten würden.
    Horner deutete auf Fixx, der mit Hilfe von Kopfhörern das Tranquility belauschte.
    »Soviel wir gehört haben, gehen die anderen zu Bett. Twist, Monatella und Cronin sind weggefahren, um uns die Möglichkeit zu nehmen, alle Zeugen auf einmal in einem schnellen Handstreich zu überwältigen. Das war bestimmt Twists Idee.«
    »Verdammt!« Leland seufzte, während er sich die schmerzenden Schläfen mit den Fingerspitzen massierte. »Aber wir wollten heute nacht ja ohnehin nichts unternehmen.«
    »Aber was sollen wir morgen machen, falls sich die Gruppe während des ganzen Tages verteilt?«
    »Ab morgen früh werden wir sie alle ständig beschatten lassen«, sagte Leland. Bisher hatte er das für überflüssig gehalten, denn er hatte gewusst, dass sie ins Motel zurückkehren würden, wo er am unauffälligsten mit ihnen fertigwerden konnte. Nun aber musste er ständig auf dem laufenden bleiben, wo sie sich aufhielten, für den Fall, dass sie nicht alle im Motel sein würden, wenn er sie rasch und ohne Aufsehen gefangennehmen wollte.
    »Es hängt natürlich davon ab, was sie morgen unternehmen, aber

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