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Schwarzer Mond: Roman

Schwarzer Mond: Roman

Titel: Schwarzer Mond: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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sollen.«
    Faye schüttelte den Kopf. »Liebling, ich schwöre dir, ich bin nicht so zerbrechlich. Und jetzt beruhige dich. Ihr Ex-Marines pocht manchmal wirklich zu sehr auf eure Männlichkeit.«
    »Wirklich?«
    Die Eingangstür öffnete sich, und ein Lastwagenfahrer fragte nach einem Zimmer.
    Ernie hielt den Atem an, bis die Tür wieder ins Schloss fiel.
    Der LKW-Fahrer war ein schmächtiger Mann mit Cowboyhut auf dem Kopf, in Jeans, Cowboyhemd und Denimjacke. Faye machte ihm ein Kompliment über den Hut, dessen kunstvoll geknüpftes Lederband mit türkisfarbenen Tupfen verziert war. In ihrer freundlichen, aufgeschlossenen Art gab sie dem Fremden das Gefühl, ein alter Freund des Hauses zu sein, noch während die Formalitäten erledigt wurden.
    Ernie überließ es ihr, sich um den Gast zu kümmern, und ging hinter das Empfangspult, wo er seine Jacke an den Messinghaken in der Ecke neben den Aktenschränken hängte.
    Während er sich bemühte, sein seltsames Erlebnis auf der Autobahn zu vergessen und nicht an die hereingebrochene Nacht zu denken, trat er an den Eichenschreibtisch heran, um die Post durchzusehen. Rechnungen, Reklamen, die Ankündigung einer Wohltätigkeitsveranstaltung, die ersten Weihnachtskarten, der monatliche Scheck seiner Militärpension.
    Schließlich war da noch ein weißer Umschlag ohne Absender, der nur ein Polaroid-Farbfoto enthielt. Es war vor dem Motel aufgenommen, neben der Tür von Zimmer 9, und es zeigte drei Personen -Mann, Frau und Kind. Der Mann musste Ende Zwanzig sein, war braungebrannt und sah gut aus. Die Frau war einige Jahre jünger, eine hübsche Brünette. Das kleine Mädchen, fünf bis sechs Jahre alt, sah sehr aufgeweckt aus. Alle drei lächelten in die Kamera. Ihre Kleidung -Shorts und T-Shirts und das strahlende Sonnenlicht deuteten darauf hin, dass das Foto mitten im Sommer aufgenommen worden war.
    Erstaunt drehte er es um, aber auf der Rückseite stand kein Wort der Erklärung, kein Gruß. Ernie nahm den Umschlag noch einmal zur Hand. Er war leer. Kein Brief, keine Karte, nicht einmal eine Visitenkarte. Der Poststempel war Elko, 7. Dezember.
    Das war der vergangene Samstag gewesen.
    Er betrachtete die drei Personen auf dem Foto noch einmal, und obwohl er sich nicht an sie erinnerte, spürte er doch wieder jenes Hautprickeln wie vorhin auf dem Highway, als jenes bestimmte Stück Land ihn magisch angezogen hatte. Sein Puls ging schneller. Er legte das Foto rasch beiseite.
    Faye plauderte immer noch mit dem LKW-Fahrer, während sie ihm den Zimmerschlüssel aushändigte.
    Ernie beobachtete sie und wurde dadurch etwas ruhiger. Sie war ein reizendes Mädchen vom Lande gewesen, als er sie kennengelernt hatte, und als reife Frau kam sie ihm noch schöner vor. In ihrem blonden Haar fielen vereinzelte graue Strähnen kaum auf. Ihre blauen Augen war klar und lebhaft. Sie hatte ein offenes, sympathisches Gesicht, das von gesundem Menschenverstand und warmer Lebensfreude zeugte.
    Als der LKW-Fahrer sich schließlich zurückzog, zitterte Ernie nicht mehr. Er zeigte Faye das Polaroid-Foto. »Kannst du irgendwas damit anfangen?«
    »Das ist unser Zimmer 9«, sagte sie. »Sie müssen bei uns übernachtet haben.« Mit gerunzelter Stirn betrachtete sie das junge Paar und das kleine Mädchen. »Ich kann mich aber nicht an sie erinnern. Es sind für mich wildfremde Menschen.«
    »Warum sollten sie uns dann ein Foto schicken, ohne dazu eine Zeile zu schreiben?«
    »Vermutlich glaubten sie, dass wir uns auch so an sie erinnern würden.«
    »Aber auf diese Idee könnten sie doch nur kommen, wenn sie ein paar Tage hier verbracht und uns etwas näher kennengelernt hätten. Und ich kenne sie überhaupt nicht. Ich bin sicher, dass ich mich an die Kleine erinnern würde«, sagte Ernie. Er hatte Kinder gern, und sie mochten ihn normalerweise auch. »Sie ist so süß, dass sie direkt in Filmen mitwirken könnte.«
    »An die Mutter würdest du dich bestimmt auch erinnern. Sie sieht fantastisch aus.«
    »Der Brief ist in Elko aufgegeben worden«, sagte Ernie. »Warum sollte jemand, der in Elko wohnt, hier bei uns übernachten?«
    »Vielleicht wohnen sie nicht in Elko. Vielleicht waren sie letzten Sommer hier und wollten uns immer ein Foto schicken, und vielleicht waren sie jetzt wieder in dieser Gegend und hatten eigentlich vor, hier Halt zu machen und uns das Bild persönlich zu geben. Und dann kam ihnen irgendwas dazwischen, und sie
    haben es uns einfach von Elko aus geschickt.«
    »Ohne eine

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