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Schwarzes Blut: Thriller (German Edition)

Schwarzes Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Schwarzes Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Wilde , Roger Smith
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getan, ungeachtet der Tatsache, dass er sich dann in einem führerlosen Wrack befunden hätte – mental hatte er sich schon darauf vorbereitet, wie ein Stuntman aus dem Wagen zu springen –, als ihn eine erneute Schmerzwelle wieder zur Vernunft kommen ließ.
    Sein Bündnis mit Tincup war beendet. Die Fehleinschätzung des Priesters hätte ihn fast den Kopf gekostet. Jetzt brauchte er eine neue Strategie, um seine Macht zu festigen, und diese Strategie lautete Skye Martindale – beziehungsweise wer oder was auch immer sie war.
    Drum erinnerte sich an eine verlauste Hippieschlampe, die er vor Jahren wegen einer Unze Hasch in ihrem Rucksack hochgenommen hatte. Sie war vom seltsamen Stamm jener langhaarigen Kreaturen gewesen, die damals durchs Land gezogen waren, um die verschneiten Vorstädte gegen das sengend heiße Grenzland einzutauschen, wo Rauschgift und freie Liebe im Überfluss lockten.
    Am Ende hatten sie zusammen das Hasch geraucht, bevor er ihren dünnen Arsch in seinem großen alten Bett gevögelt hatte. Sie war einen Monat bei ihm geblieben, bevor sie sich, von Fernweh getrieben, wieder aus dem Staub gemacht hatte.
    Obwohl Drum kein großer Leser war, liebte er gute Geschichten. Und die kleine Schlampe war im Geschichtenerzählen fast so gut wie auf der Matratze. Sie hatten nackt auf seinem Bett gelegen, und während ihr salziger Schweiß trocknete und sich das Sonnenlicht, das durch das Fenster schien, im Haschrauch brach, erzählte sie ihm von ihrer Reise auf dem sogenannten Pfad zur linken Hand. Sie glaubte, dass man durch eine okkulte Mischung aus Drogen, Sex und Magie – den »Klammerblues mit dem Teufel«, so hatte sie es genannt – die Pforte zu einer Macht aufstoßen konnte, die jede Vorstellungskraft sprengte.
    Sie hatte eselsohrige Bücher aus ihrem Rucksack gezogen, die aussahen, als wären sie auf gebrauchtem Klopapier gedruckt. Auf den Abbildungen darin waren dürre Hindus zu sehen gewesen, die ihre Körper wie Brezeln verbogen und ihre Augen in den Schädel gerollt hatten; Medizinmänner aus dem Dschungel mit Topfschnitt und blutigen, selbst zugefügten Wunden. Sie behauptete, dass die Typen Menschenfleisch aßen, um in Ekstase zu geraten. Angeblich gab es auch jenseits der Grenze Leute, die diesen Praktiken nachgingen. Die den Weg zur grenzenlosen Macht kannten.
    Drum hatte in seinem Leben schon so einiges ausprobiert – unter anderem einen flotten Dreier mit zwei Hermaphroditen, den Verzehr von Klapperschlangen, Schafshirnen und in Meskal gekochten Ziegenhoden und jede der Menschheit bekannte Droge, vom Gras bis hin zu selbst gepanschtem Heroin. Für das Fleisch seiner Mitmenschen hatte er sich allerdings nie besonders interessiert. Er verspürte einfach nicht das Bedürfnis danach, obwohl er diejenigen, die diese Neigung hatten, gut verstehen konnte. Wie die kleine Martindale zum Beispiel, die sich in der Wüste ein kleines All-you-can-eat-Buffet genehmigt hatte.
    Es war das letzte Tabu, hatte die Hippieschlampe gesagt. Es zu brechen bedeutete, die Grenze zur totalen Freiheit zu überschreiten.
    Die Lichter des Städtchens kamen näher. Wenn Drum das Ding, in das sich die kleine Martindale verwandelte, irgendwie zähmen konnte, wäre seine Macht grenzenlos, und seine Schreckensherrschaft würde sich über das gesamte Grenzland ausdehnen.
    Gleichzeitig war er sich der Gefahr wohl bewusst. Die irre Schlampe war von etwas ganz und gar Unnatürlichem besessen. Der Schlüssel, um sie gefügig zu machen, lag in dem dürren Chief Deputy und seinem kleinen Sprössling.
    Sein Revolver blieb also im Holster, und Drum ertrug alle Unannehmlichkeiten. Die kleinste Erschütterung jagte Schmerzwellen durch seine eiternde Wunde. Doch er hielt selbst dann noch die Klappe, als die grelle Neonbeleuchtung des Diners durch die Windschutzscheibe fiel und Gene Martindale vor der Tankstelle anhielt.
    Der Lincoln war kaum zum Stehen gekommen, als sich Gene auch schon zu Drum umdrehte. »Wenn du den Wagen verlässt, erschieße ich dich.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, stieg er aus und stürmte in das leere Diner. Nein, es war nicht ganz leer – Timmys wuscheliges Haar ragte über einer der hinteren Sitzbänke auf. Gene ging auf ihn zu. Skye saß dem Jungen gegenüber und hatte die Hände auf den Resopaltisch gelegt.
    Timmy verdrückte gerade einen Eisbecher. Sein Gesicht war an denjenigen Stellen verschmiert, wo der Löffel sein Ziel verfehlt hatte.
    »Timmy«, sagte Gene.
    Der Junge, der sich gerade einen

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