Schweig still, mein totes Herz (German Edition)
Sixtinischen Kapelle wieder fein säuberlich zusammen. Dann neigte er den Kopf zur Seite und schaute sie an. »Ja, das gehört alles Ihnen.«
Sie nahm den Karton an sich. Nicht viel größer als die Milchkisten, in denen sie zu College-Zeiten ihr gesamtes Hab und Gut transportiert hatte. »Also gut. Schätze, dann werde ich mich auf den Heimweg machen.«
Als sie sich zum Gehen wandte, traf sie Boones wütender Blick. Kein Wunder, angesichts all der offenen Fragen. Nach kurzem Zögern hielt er ihr die Tür auf.
»Sie haben ja beide meine Nummer«, sagte Caitlyn zum Abschied – allerdings eher dem Pfarrer zuliebe. Sie hatte so das Gefühl, Whitford wolle ihr etwas sagen, jedoch nicht in Anwesenheit des staatlichen Ermittlers.
Boone begleitete Caitlyn zu den Schließfächern draußen vor dem Eingang, wo sie sich ihre Dienstwaffe wiederholte. »Lassen Sie von sich hören, Agent Tierney«, sagte er, während er sie noch zu ihrem Wagen brachte. »Wenn sich hier etwas Größeres zusammenbraut, muss ich das wissen.«
»Ich denke, da müssen Sie sich keine Sorgen machen.« Die eigentliche Gefahr hatte nicht im Butler ihren Ursprung, sie kam von draußen und galt Lena Hale.
»Ach, tatsächlich? Komisch, das aus dem Munde derselben Person zu hören, die behauptet hat, sie wisse überhaupt nicht, warum zum Teufel sie überhaupt zum Gespräch mit Hale gebeten wurde.« Sein Blick verriet, dass er das keineswegs komisch fand. Boone fühlte sich wohl in seiner Berufsehre gekränkt. »Wirklich verflucht komisch.«
Er machte auf dem Absatz kehrt und marschierte davon. Caitlyn stellte die Schachtel mit den Zeichnungen und Notizbüchern auf dem Beifahrersitz ihres Subarus ab und holte ihr Handy aus dem Kofferraum. Als es klingelte, sobald sie sich hinters Steuer gesetzt hatte, war sie nicht sonderlich überrascht. Whitford.
»Solange Boone hier war, konnte ich nicht reden.« Er klang gehetzt. »Aber ich habe heute Morgen noch mit Eli gesprochen, bevor er die Krankenstation verlassen hat. Er hatte befürchtet, dass ihm etwas zustoßen würde – schätze, damit lag er richtig.«
»Wie kam er darauf?«
»Ich habe Ihnen gestern Abend nicht ganz die Wahrheit gesagt. Wissen Sie, Lena hat die letzten drei Jahre damit verbracht, alle Gerichtsunterlagen und auch die Polizeiberichte durchzuarbeiten, weil sie beweisen wollte, dass ihr Vater unschuldig ist. Eli bat sie, damit aufzuhören. Vor ein paar Wochen hatten sie deswegen einen Riesenstreit, und sie sagte ihm, dass sie mit ihm fertig sei.«
»Weil Eli schuldig ist, das sagte ich Ihnen ja bereits. Vielleicht ist Lena deswegen abgetaucht.« Nur erklärte das nicht, weshalb Hale umgebracht worden war.
»Das ist es ja gerade. Sie ist abgetaucht. Zumindest hat sie keinerlei Anrufe von Eli mehr entgegengenommen. Einige Wochen später kam sie jedoch wieder hierher. Sie sagte ihrem Vater, dass sie nicht länger an seinem Fall arbeiten würde, dass sie es aufgegeben hätte. Stattdessen wolle sie den Namen der Familie reinwaschen und den Schaden, den Eli angerichtet hatte, wiedergutmachen.«
»Wie zum Teufel wollte sie das denn anstellen?«
»Das weiß ich nicht und ich vermute, Eli wusste es auch nicht. Aber er war sehr beunruhigt deswegen. Sprach immer wieder von Ihnen und Ihrem Vater. Sagte, Lena müsse da auf etwas gestoßen sein und habe damit die falschen Leute aufgeschreckt. Die würden jetzt denken, er habe geredet.«
»Worüber geredet?« Wenn Eli seinen Tod fürchtete, warum verriet er dann keine näheren Einzelheiten, die ihr weiterhelfen könnten? Oder war das alles bloß eine außer Kontrolle geratene Wahnvorstellung?
»Das wollte er nicht sagen. Ich vermute, es hat etwas mit dem Verbrechen zu tun, wegen dessen er überhaupt erst hier drin gelandet ist, weil er davon sprach, dass Lena die Vergangenheit nicht ruhen ließe.«
»Aber warum dann der Selbstmordversuch? Tot ist er Lena schließlich keine Hilfe.«
»Eli hat mir gesagt, dass er gar nicht versucht habe, sich das Leben zu nehmen. Er habe eine Botschaft senden wollen, dass Lena nichts wisse und er weiterhin Stillschweigen bewahren würde, wenn sie seine Tochter in Ruhe lassen.« Schon wieder diese mysteriösen »sie«. Es war zum Verzweifeln! »Am nächsten Abend hat ihm jemand etwas ins Getränk gemischt, und er ist erst wieder auf der Krankenstation zu sich gekommen.«
Mist. »Wir müssen Boone die Wahrheit sagen.«
»Nein. Ich habe es Hale versprochen. Er sagte, sie würden Lena umbringen.«
»Und was sollte
Weitere Kostenlose Bücher