Schweineraub im Streichelzoo
nicht gerechnet. Und er kam direkt in ihre Richtung!
âSo ein Mist!â, entfuhr es Torben.
âKlappe! Duckt euch!â, befahl Paula.
Alle vier hielten den Atem an. Warum hatten sie sich auch ausgerechnet hier auf die Lauer gelegt? Direkt neben dem Waldweg? Das musste ja schiefgehen!
Geh weiter! Geh weiter!, betete Paula in Gedanken. Bis jetzt war für sie die ganze Sache ein Spiel gewesen. Doch plötzlich hatte auch sie Angst davor, erwischt zu werden.
Viola neben ihr zitterte wie Espenlaub. Vorsichtig nahm Paula Violas Hand und drückte sie. Gerade als Paula dachte, sie müsste ersticken, wenn sie nicht gleich Luft holen dürfte, war Kommissar Welkenrath an ihnen vorbeimarschiert. Er hatte sie nicht gesehen.
Sie hörten, wie eine Autotür zuschlug. Der Motor startete und der Kommissar brauste davon.
âDas war so was von knappâ, flüsterte Torben.
Von Viola und Torben unbemerkt tauchten in diesem Moment die Gespenster auf. Mit einem verschwörerischen Nicken gab Sherlock seinen Freunden zu verstehen, dass die Befreiungsaktion starten konnte.
âJetzt oder nieâ, sagte Paula und rappelte sich auf. Sie klemmte sich einen Schuhkarton unter den Arm und fasste Violas Hand. âKommt ihr?â
Im nächsten Moment kletterten Paula, Viola, Max und Torben über den Jägerzaun. Sherlock und Lilly schwebten dicht hinter ihnen.
Auch wenn sie den Weg zum Meerschweinchengehege im Hellen ohne Weiteres gefunden hätten, war es im Dunkeln verdammt schwer, sich zurechtzufinden. Doch dann lag das Gehege endlich vor ihnen. Aus Angst, das Gatter könnte beim Ãffnen knarren oder quietschen, kletterten die Kinder darüber.
âMist!â, fluchte Paula. âIch seh nichts! Wo sind denn die Meerschweinchen?â
Auf allen vieren krochen die Kinder durch das Gehege und hoben vorsichtig die Häuschen hoch. Hier steckten die Meerschweinchen! Doch kaum hatten die Kinder sie entdeckt, flüchteten die Tiere ins hohe Gras.
âOh nein!â, fluchte Paula. âSie verstecken sich vor uns! Was machen wir denn jetzt?â
âNicht verzagen, Sherlock fragenâ, hauchte ihr da das Gespenst mit eisigem Atem zu. âIch treibe sie in eure Richtung.â Sherlock schwebte davon. Und schon im nächsten Augenblick kamen die Meerschweinchen aus ihrem Versteck. Getrieben von Sherlocks Gespensterkälte liefen sie den Kindern direkt in die Arme.
âHierâ, sagte Max und gab zwei Tierchen an Torben weiter, der sie behutsam in seinen Schuhkarton setzte. Bald waren alle Meerschweinchen eingefangen. Während Viola und Torben im benachbarten Käfig nach Mäusen angelten, sammelten Max und Paula nebenan ein paar Kaninchen ein. Als alle Kartons voll waren, traten die vier den Rückzug an.
âGeschafftâ, freute sich Torben leise. âDas läuft ja wie am Schnürchen.â
âMan soll den Tag nicht vor dem Abend lobenâ, wisperte Sherlock, und als hätte er es geahnt, schrie Viola plötzlich auf und fiel der Länge nach hin. Eine Kuhglocke ertönte. Augenblicklich wurde die Tür zur Hütte aufgerissen.
âHast du dir wehgetan?â, fragte Torben und half seiner Schwester auf die Beine.
âIch bin gestolpert. Da war ein Seil gespannt oder so wasâ, schluchzte Viola und drückte den Karton fester an sich, den sie geistesgegenwärtig nicht losgelassen hatte.
âEine Falle!â, rief Max. âLos! Weg hier!â
âSeid ihr schon wieder da?â, brüllte Maike über das Gelände. Eine Taschenlampe mit der Leuchtkraft eines Suchscheinwerfers blitzte auf. âDiesmal entkommt ihr uns nicht. Ihr feigen Tierdiebe!â
âRaus hier!â, rief Paula.
Sie hatten gerade den Zaun erreicht, als Lilly plötzlich zu knurren begann. Der Lichtstrahl der Taschenlampe kam schnell näher. Und dann ertönte ein Laut, der den Kindern das Blut in den Adern gefrieren lieÃ. Hundegebell! Und so wie sich das anhörte, war der Hund, der da ihre Witterung aufnahm, ungefähr zehnmal so groà wie Lilly.
âSchnapp sie dir, Wotan!â, schrie Maike.
âÃber den Zaun, schnell!â, rief Paula.
Die Kinder kletterten über den Zaun und rannten zu der Stelle, an der sie ihre Räder versteckt hatten. Keuchend rissen sie die Lenker hoch. Die Kartons wanderten in die Fahrradkörbe und die Kinder traten in die Pedale.
Wotan knurrte und
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