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Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Titel: Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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zweiten Frau Golf spielte, die zwanzig Jahre jünger war als Lucille. Mutter war hocherfreut gewesen, als Davidas alter Herr wieder vor Anker ging, weil sie jetzt noch etwas hatte, worüber sie sich beklagen konnte. Und Vater hatte mit Mixie Stief-Enkelkinder, so dass er Davida ignorierte und sie ganz Lucille überließ.
    Falls Mutter das Fehlen von Enkelkindern je bedauerte, hatte sie Davida gegenüber nie etwas davon verlauten lassen.
    Mutter stocherte in ihrem Essen herum und schob es auf ihrem Teller hin und her. »Wie oft siehst du Janey?«
    »Ein bisschen häufiger, seitdem sie nach Berkeley gezogen ist.« Davida lächelte angespannt. »Ich versuche mit all meinen alten Zimmergenossen von der Uni in Kontakt zu bleiben.«

    Mutter hatte gewollt, dass ihre Tochter nach Stanford ging. Davida hatte auf Berkeley bestanden. Sobald sie dort war, hatte sie erst als Assistentin des Bürgermeisters gearbeitet und war dann in die Hauptstadt umgezogen, wo sie für Ned Yellin, den progressivsten Abgeordneten des Parlaments, Mädchen für alles gewesen war. Neds erschreckend früher Tod nach einem Herzinfarkt hatte sich als Motor für ihre eigene Karriere erwiesen. Inzwischen repräsentierte sie ihren Bezirk mit dem Stolz eines Arbeitstiers und liebte ihren Job.
    Obwohl es Tage gab wie den gestrigen, an denen sie sich fragte, warum sie je in das Wespennest namens kalifornische Politik gestochen hatte. Es war schwierig genug, mit den Launen von Wählern fertigzuwerden, die grundsätzlich mit ihren Ansichten übereinstimmten. Mit ihren weniger fortschrittlichen Kollegen zusammenzuarbeiten - und um sie herum -, konnte so frustrierend sein wie … es gab wirklich nichts Schlimmeres.
    Weniger fortschrittlich - ihr Euphemismus des Monats. Bigott und voreingenommen träfe es besser. Andererseits hatte jeder seine eigenen Vorstellungen. Sie hatte definitiv ihre, und die hatten nichts mit sexueller Orientierung zu tun.
    Als sie zehn war, hatte ihre ältere Schwester Glynnis schließlich ihren langwierigen Kampf gegen ein Rhabdomyosarkom verloren, eine seltene Muskelgeschwulst. Davida hatte ihre Schwester geliebt, und mit anzusehen, wie Glynnis ihre letzten Tage an ein Krankenhausbett gefesselt verbracht hatte, an Schläuche angeschlossen, einen feuchten Kittel um den bleichen, zaundürren Körper geschlungen, während Zahnfleisch und Nase bluteten …
    Glynnis Blutzellen nahmen immer mehr ab, und es waren keine neuen Spender zu finden.
    Stammzellen hätten Glynnis gerettet, davon war Davida
überzeugt. Wie anders hätte die Welt für die Familie Grayson ausgesehen, wenn die Wissenschaftlergemeinde in rechtem Maße finanziell unterstützt worden wäre …
    Vor zweieinhalb Jahren hatte Davida neuen Mut geschöpft, als die Wähler eine Initiative zur Gründung eines staatlichen Stammzelleninstituts beschlossen. Aber mittlerweile war sie enttäuscht und wütend: Alles, was das Institut erreicht hatte, war, einen Vorstand zu bestimmen und eine Wischiwaschi-Unternehmensphilosophie herauszugeben.
    »Die Wissenschaft arbeitet schrittweise«, lautete die Entschuldigung. Davida nahm ihnen das nicht ab. Menschen wie Alice hatten die Antwort, aber Alice war nicht mal vom neuen Vorstand konsultiert worden - trotz Davidas wiederholten Bitten.
    Sie entschied, dass sie lange genug gewartet hatte. Unterstützt durch ein Bataillon von Wissenschaftlern, Ärzten, Priestern, Humanisten und an genetisch bedingten Krankheiten Leidenden zog sie jeden Tag in Sacramento gegen die Borniertheit zu Felde, bemühte sich, ihre weniger fortschrittlichen Kollegen davon zu überzeugen, dass ein weniger grandioser, aber dafür wirkungsvollerer legislativer Ansatz die Lösung sei.
    Und erntete herzlich wenig für ihre Bemühungen.
    Es ging nicht darum, dass den begriffsstutzigen Politikern wirklich abgetriebene Föten am Herzen lagen, weil sie erfahren hatte, dass wenigen Politikern etwas anderes am Herzen lag, als wiedergewählt zu werden. Obwohl sie ein ganz schönes Geschrei veranstalteten. Als sechs Monate ihres Kampfes hinter ihr lagen, war sie davon überzeugt, dass es Davida war, die sie zurückwiesen. Deswegen, wer sie war .
    Nachdem sie Tag für Tag ihre Stimmbänder strapaziert und Deals abgeschlossen hatte, die sie in Wirklichkeit nicht abschließen wollte, Stunden in geisttötenden Meetings vergeudet hatte … Und jetzt Eier im Gesicht, auf ihrer Bluse
- direkt auf den Treppenstufen zum Capitol, die Demütigung.
    Mutters Stimme holte sie wieder ins Hier und

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