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Schwert und Laute

Schwert und Laute

Titel: Schwert und Laute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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Löwe seine Beute. Hämisch grinsend pflanzte er sich schließlich vor ihm auf und sah ihn an.
    »Mr. Macdonald, nehme ich an?«
    Der Mann antwortete nicht, sondern musterte ihn ohne eine sichtliche Gemütsregung. Doch sein Kiefer arbeitete und verriet, dass er seinen Zorn unterdrückte. So langsam wurde Lord Dunning ärgerlich. Der Gleichmut des Highlanders reizte ihn über alle Maßen.
    »Nun gut! Auf die eine oder andere Weise werde ich Euch
schon die Zunge lösen. Man hat Euch auf meinem Land im Besitz verbotener Handelswaren festgenommen. Ich muss Euch also der Justiz übergeben, wenngleich ich gern selbst mit Euch abgerechnet hätte. Morgen wird Euch eine Abteilung der Garde von Dundee abholen und nach Tolbooth eskortieren. Ihr werdet also die Nacht hier unter meinem Dach verbringen. Lieutenant Peterson wird Euch in Euer... Quartier geleiten. Angenehme Träume, Mr. Macdonald.«
    Lord Dunning brach in ein schallendes Gelächter aus, das seinen gigantischen Bauch zum Beben brachte und seine Fettpolster erzittern ließ.
    »Peterson! Führt ihn in den Keller und sorgt dafür, dass seine Zelle die ganze Nacht über bewacht wird!«
    »Ja, Mylord.«
    Daraufhin stießen die drei Soldaten den Gefangenen in den Flur und verschwanden. Ich blieb allein mit Rupert und dem alten Bock zurück, der mich lüstern grinsend anstarrte. Er stürzte seinen Portwein hinunter und reichte das Glas dem Falkennasigen, bevor er sich wieder mir zuwandte.
    »Ich glaube, meine Angelegenheiten habe ich für heute Abend geregelt, meine Liebe. Wie wäre es, wenn wir uns jetzt den deinigen zuwenden?«
    Er umfasste meine Taille und zog mich brutal zu sich heran. Er küsste mich auf den Hals, wobei er eine ekelhafte Speichelspur hinterließ, dann packte er eine meiner Brüste und knetete sie brutal. Ich versuchte, ihn zurückzustoßen, doch er hielt mich fest an sich gepresst.
    »Caitlin, meine kleine Wildkatze, mit der Zeit wirst du mich schon schätzen lernen. So übel bin ich gar nicht«, sagte er lachend. »Zumindest nicht, wenn man mir gehorcht. Hast du verstanden?«
    Unfähig, mich zu widersetzen, warf ich Rupert einen hilfesuchenden Blick zu, doch er schien sich an der Szene eher zu ergötzen.
    Während ich Lord Dunning zu seinem Zimmer folgte, sann ich verzweifelt auf Flucht. Ich war es überdrüssig, mich allen Fantasien dieses alten Lustmolchs zu unterwerfen. Caitlin, er kann deinen
Körper nehmen, aber niemals deine Seele, sagte ich mir jedes Mal. An diesen Gedanken klammerte ich mich mit aller Kraft.
    Lord Dunning schloss die Tür hinter sich. Mit einem Klicken schob er den Riegel vor. Er zog seinen befleckten Rock aus und warf ihn auf einen Sessel, dann löste er seine Krawatte aus feiner Spitze und begann, seine Weste aufzuknöpfen. Ich flüchtete mich hinter seinen Schreibtisch, um ein Hindernis zwischen ihn und mich zu bringen. Mein Herz begann zu rasen. Ich sah keinen Ausweg. Ich fühlte mich wie ein Lamm in der Höhle eines Wolfs. Gierigen Blickes kam er auf mich zu. Die gepuderte Perücke saß ihm schief auf dem Kopf.
    »Komm, meine süße Caitlin, mein Kätzchen. Ich sorge dafür, dass du vor Vergnügen schnurrst, du wirst schon sehen.«
    »Bitte lasst mich gehen, Mylord. Ich fühle mich nicht besonders wohl...«
    »Oh! Wie schade, meine Schöne. Ich dagegen bin heute Abend ausgezeichnet gestimmt. Ich habe mich nach dir verzehrt. All diese Monate warte ich schon darauf, dass dein Zustand sich bessert. In Edinburgh kann dir keine Frau das Wasser reichen, was...«
    »Was würde Lady Catherine sagen, wenn sie davon erführe?«, wagte ich einzuwenden.
    »Ah, mein Kätzchen, du wirst ihr doch sicher nicht solche Dummheiten erzählen, oder, Caitlin? Sie schätzt dich so sehr. Was würde sie danach von dir denken? Auf jeden Fall weigert sich Lady Catherine seit Ewigkeiten, mein Bett zu teilen. Du musst zugeben, dass sie nicht in der Lage ist, ihre ehelichen Pflichten zu erfüllen.«
    Er kam immer näher, so dass ich in Richtung Wand zurückwich. Ich saß in der Falle. Der Wolf stürzte sich auf seine Beute. Er packte meine Handgelenke und presste sie rechts und links von mir an die Wand. In dieser hilflosen Lage hielt er mich fest und starrte mich aus seinen glitzernden Schweinsäuglein an.
    »Ich bin ein Mann, Caitlin«, säuselte er, den Blick auf mein Mieder geheftet, »und deine bezaubernden Rundungen lassen keinen Mann gleichgültig.«
    Jetzt keuchte er heftiger, und ich roch seinen stinkenden Atem.
Er presste die Lippen auf

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