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Schwerter der Liebe

Titel: Schwerter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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unüberhörbar verärgert klang. »Wo bist du denn gewesen, chere ? Maman hat mich deinetwegen fast verrückt gemacht, und ich ... oh, Monsieur!?«
    Nicholas schaute hoch, um die Lady anzusehen, die oben an der Treppe aufgetaucht war. Sie trug einen schlichten Überwurf aus gemustertem Musselin, die Haarsträhnen, die ihr ins Gesicht fielen, hatte sie in Papierhaarwickel gerollt, die anderen Haare fielen ihr so glänzend wie ein Nerzpelz über die Schultern. Ihr Kostüm erlaubte den Blick auf ihre milchige Haut an Hals und Schultern und betonte ihre vollen, dennoch eleganten Kurven. Ihre Gesichtszüge wirkten nicht ganz so edel wie die Juliettes, und ihre Lippen waren eine Spur dünner, dennoch war es so, als würde er eine Doppelgängerin seiner Zukünftigen vor sich sehen.
    Der Anblick der Zwillingsschwester ließ ihn vermuten, dass seine Verlobte unter ihrem tristen Damenhut und dem schmucklosen Tageskleid womöglich mehr verbarg, als er es sich zunächst vorgestellt hatte.
    Er zog seinen Hut und beschrieb eine formvollendete Verbeugung. »Verzeihen Sie die Störung um diese Tageszeit, Mademoiselle. Aber ich versichere Ihnen, es ließ sich nicht vermeiden.«
    Die Lady auf dem Laubengang riss entsetzt die Augen auf, als sie ihn erkannte, dann wandte sie sich wieder aufgebracht ihrer Schwester zu. »Was hat das denn zu bedeuten, chere ? Ich will sofort eine Erklärung hören!«
    »Ja, natürlich«, erwiderte Juliette mit leiser Stimme. »Wir warten im Salon, damit du Gelegenheit hast, dich anzuziehen.«
    Paulette Armant setzte eine verkniffene Miene auf, und einen Moment lang schien es so, als wollte sie nach unten gestürmt kommen, obwohl sie nicht angemessen gekleidet war und obwohl ihre Schwester sie darauf hingewiesen hatte. Dann jedoch wirbelte sie herum und lief den Laubengang entlang zu ihrem Schlafzimmer. Mit einem lauten Knall warf sie die Tür hinter sich ins Schloss.
    »Meine Zwillingsschwester«, erklärte Juliette mit einem leisen Seufzer.
    »Das hatte ich mir bereits gedacht.« Nicholas konnte sich ein flüchtiges Lächeln nicht verkneifen.
    Für einen winzigen Augenblick war in den Augen seiner Verlobten zu sehen, dass sie ebenfalls amüsiert war. »Ja, das muss eigentlich offensichtlich sein, auch wenn wir uns im Grunde genommen gar nicht so ähnlich sind. Paulette liebt die lebendigeren Farben, aber ihre Persönlichkeit kann man auch als die lebendigere bezeichnen.«
    Nicht einmal ein Hauch von Neid war aus Juliettes Tonfall herauszuhören, bemerkte Nicholas. Sie schilderte lediglich die Tatsachen, wie sie sie sah. Vielleicht hatte sie damit ja recht, doch der Ausdruck in ihren Augen machte ihm Sorgen. »Vieles spricht für Menschen, die ruhig und zurückhaltend sind.«
    »Falls sie jemals bemerkt oder gehört werden.« Als sei sie entschlossen, jedem Kommentar von seiner Seite zuvorzukommen, fügte sie schnell an: »Kommen Sie mit nach oben in den Salon, während ich nachsehe, ob Maman bereits wach ist. Vielleicht möchten Sie einen Milchkaffee, während ich sie wissen lasse, dass wir einen Gast haben.«
    »Warten Sie«, sagte er rasch, als sie sich schon abwenden wollte.
    Sie hielt inne und schaute ihn fragend an.
    »Erwarten Sie, dass das unangenehm werden wird?« Aufmerksam betrachtete er ihr Gesicht und bemerkte abermals den gequälten Ausdruck rund um ihre Augen.
    »Zumindest ein bisschen unbehaglich. Sie müssen wissen, meine Mutter und meine Schwester hatten geglaubt, ich würde niemals heiraten. Es wird für sie ganz bestimmt ein Schock sein, wenn ich ihr einen Verlobten vorstelle, der vor einer halben Stunde sogar für mich noch ein Fremder gewesen war.«
    »Der zudem ein Gentleman ist, den sie womöglich für völlig ungeeignet halten.«
    Wieder trafen sich ihre Blicke, und abermals bemerkte er in ihren Augen, wie besorgt und unruhig sie war. »Ich hoffe, Sie werden nicht beleidigt sein, wenn sie sich in dieser Weise äußern.«
    »Ich werde mich bemühen, mein Temperament in Schach zu halten«, entgegnete er sanft.
    »O ja, wenn Sie das bitte tun könnten. Meine Mutter regt sich auch so schon viel zu schnell auf, ohne dass ...«
    »Das war nur ein Scherz, chere.« Er legte behutsam einen Finger auf ihre Lippen und spürte, wie weich, heiß und feucht sie waren, während er das Gefühl bekam, als seien seine eigenen Lippen plötzlich spröde und ausgetrocknet.
    »Oh, ja, natürlich.«
    Sie zögerte sekundenlang, als wolle sie noch etwas sagen, doch dann wandte sie sich abrupt ab und eilte

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