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Schwerter der Liebe

Titel: Schwerter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Schwindel, ein grausamer Spaß!«
    »Keineswegs«, widersprach Juliette und sah fast unmerklich in seine Richtung, um ihm zu zeigen, dass sie ihn zu unterstützen versuchte.
    »Wie könnte es kein Witz sein?« Paulette lachte gereizt auf. »Das ist doch einfach nur albern!«
    »Ich gebe zu, es ist etwas ungewöhnlich, jedoch ...«
    »Chere, dieser Mann ist nichts weiter als ein Fechtmeister.«
    »Ein Fechtmeister?«, wiederholte Madame Armant und hielt sich ihr Taschentuch vor den Mund, während sie voller Entsetzen zwischen ihrer Tochter und Nicholas hin und her blickte.
    »Ja, genau, Maman ! — Ein Fechtmeister aus der Passage de la Bourse, ein Mann ohne richtige Familie und ohne Zukunft, jemand, der andere Männer abschlachtet, um sein Geschick unter Beweis zu stellen. Ein halbes Dutzend Menschen hat er bereits getötet, vielleicht sogar noch mehr! Er ist schlimmer als ein gewöhnlicher Arbeiter.«
    Nicholas presste den Mund zusammen, um diese Beschreibung schweigend über sich ergehen zu lassen. Ihm war nur zu deutlich bewusst, dass er keinen guten Stand hatte in einer Gesellschaft, die sich den Anschein von Aristokratie gab und in der nur ein Gentleman mit Muße zählte. Es galt als unwürdig, seinen Lebensunterhalt mit seiner Hände Arbeit zu verdienen. Und die Tatsache, dass Fechtmeister regelmäßig das Kampffeld betraten, weil die meisten von ihnen gezwungen waren, ihren Ruf zu verteidigen, grenzte ans Verbrecherische.
    Madame Armant stöhnte auf und sank auf dem Sofa nach hinten, wo sie in Höhe ihres Herzens eine Hand auf ihr Mieder drückte. Juliette stand sofort auf und kniete sich neben ihrer Mutter hin, nahm ein kleines ziseliertes silbernes Fläschchen von ihrer Gürtelkette, schraubte den Deckel ab und hielt Madame Armant das Riechfläschchen unter die Nase.
    Genau in diesem Moment wurde die Tür vom Laubengang her aufgestoßen und eine stämmige, grauhaarige Bedienstete mit muskatnussfarbener Haut kam herein. »Was ist passiert? Ist jemand krank? Soll ich Monsieur le docteur holen lassen?«
    »Nein, nein«, antwortete Juliette über die Schulter. »Es ist nichts Schlimmes.«
    »Nichts Schlimmes?«, wiederholte Paulette aufgebracht und stand auf, sodass Nicholas gezwungen war, sich ebenfalls zu erheben. »Du findest es nicht schlimm, einen Mörder in unser Haus zu bringen? Dass du dich da hinsetzt und ihm gestattest, unsere Mutter in Panik zu versetzen, indem er andeutet, ihr beide würdet heiraten?«
    »Du warst diejenige, die sie in Panik versetzt hat«, gab Juliette beunruhigt zurück.
    »Ich habe einen solchen Mann nicht in dieses Haus gebracht! Wie sollen wir dir abnehmen, dass du eine echte Hochzeit mit ihm beabsichtigst? Das ist doch bloß ein Trick von dir, damit du die Hochzeitstruhe an dich reißen kannst!« Mit einer ausholenden Geste zeigte sie auf eine kleine, reich verzierte Truhe, die auf einem Tisch zwischen den beiden zur Straße hinausgehenden Fenstern stand.
    Juliette schenkte ihrer wutschnaubenden Schwester nicht mal einen Blick. »Ich versichere dir, jede Ehe zwischen uns beiden wird genauso bindend sein wie die, die du mit Monsieur Daspit eingehen willst.«
    Paulette stellte sich dicht neben ihre kniende Zwillingsschwester. »Du wagst es, Jean Daspit mit diesem ... diesem Fechtmeister zu vergleichen? Zwischen den beiden liegen Welten!«
    »Ich habe nichts gegen deinen Verlobten gesagt, aber nachdem du ihn jetzt ins Spiel gebracht hast, möchte ich betonen, dass er ein Spieler ohne Zukunft ist.«
    »Wenigstens ist er ein Gentleman aus einer bekannten Familie!«
    »Was ihn aber nicht davon abhält, auch ein Glücksritter zu sein.«
    Paulette hob ihre Hand, als wollte sie Juliette schlagen. Mit einem schnellen, geschickten Schritt stellte Nicholas sich zwischen die beiden, während sein Herz noch immer schneller schlug, nachdem er gehört hatte, wie seine zukünftige Ehefrau ihn verteidigte. Die ältere Dienerin in einem blauen
    Kleid und einer riesigen weißen Schürze sowie einer strahlend weißen Haube auf dem Kopf kam ebenfalls ins Zimmer geeilt. Einen Moment lang standen sie alle wie erstarrt da.
    Madame Armant setzte sich langsam wieder auf und streckte die Hände nach ihren Töchtern aus. »Bitte, meine Lieben, streitet euch nicht. Oh, das ist alles meine Schuld, ganz allein meine Schuld.« Sie wischte ihre Tränen weg und schneuzte sich die Nase. »Mon Dieu, was für ein Elend.«
    »Komm, Maman, reg dich nicht noch mehr auf«, murmelte Juliette.
    »Nein, wirklich, meine

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