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Schwerter der Liebe

Titel: Schwerter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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auf und setzte sich zu ihrer Mutter, um deren Hand zu nehmen und zu drücken. In ihren Augen glaubte Nicholas ihre Sorge zu erkennen, als sie zu ihm schaute. Ihr Gesicht war vor Verlegenheit errötet.
    »Sie müssen das Benehmen meiner Schwester entschuldigen, Monsieur Pasquale«, sagte sie. »Das ist für sie alles so neu. Sie kann sich nicht daran gewöhnen, dass ich wieder zu Hause bin und sich all unsere Umstände geändert haben. Ich bin mir sicher, sie wird ihre Unhöflichkeit später bereuen.«
    Nicholas hielt das allerdings eher für unwahrscheinlich.
    Paulette war seiner Meinung nach eine Lady, die es gewöhnt war, dass alles nach ihren Vorstellungen lief, und die keinen Kompromiss akzeptierte. Das konnte er Juliette aber kaum so offen sagen, deshalb nickte er nur. »Dies hier war wohl doch keine so gute Idee«, räumte er ruhig ein. »Vielleicht sollte ich jetzt gehen und Ihnen zu einem späteren Zeitpunkt einen formelleren Besuch abstatten.«
    »Wie Sie wünschen.«
    Er wartete, ob sie noch etwas anfügte, da es so schien, als liege ihr noch etwas auf der Zunge. Als sie jedoch nichts sagte, erklärte er: »Ich könnte allein den Weg nach draußen finden, aber ich wäre erfreut, wenn Sie mich noch ein Stückchen begleiten würden.«
    Sie schaute zu ihrer Mutter, die ihr mit einer Geste bedeutete, sie könne gehen. Nachdem seine zukünftige Braut ihrer Mutter noch etwas Aufmunterndes zugeflüstert hatte, nahm sie Nicholas' Hand und ließ sich von ihm beim Aufstehen helfen. Sie warteten beide, bis Valara ihm Hut und Handschuhe reichte, dann gingen sie über die breite Treppe nach unten. Im Innenhof angekommen und die große Haustür am Ende des tunnelartigen Eingangs im Blick, blieb Juliette stehen.
    Nicholas drehte sich zu ihr, während er seinen Hut gegen die Außennaht seines Hosenbeins drückte. »Ihre Mutter und Ihre Schwester können mich nicht gutheißen, und ich kann es den beiden auch nicht verdenken«, erklärte er schroff. »Es ist wohl nicht anzunehmen, dass eine Ehe zwischen uns ihren Segen haben wird, weder jetzt noch später, und ich weiß, es wird für Sie schwierig sein, ohne diesen Segen den nächsten Schritt zu machen. Sollten Sie entscheiden, dass Sie nicht fortzufahren wünschen, müssen Sie es mir nur sagen.«
    »Das ist sehr nett von Ihnen, Monsieur.«
    »Nein, es ist nur vernünftig. Wir denken hier über einen großen und bedeutungsvollen Schritt nach.«
    »Sie haben natürlich recht, und ich denke, ich sollte Ihnen von meiner Seite aus das gleiche Angebot machen.«
    »Das ist nicht nötig. Ich gab Ihnen mein Wort.«
    »Das ist wohl wahr.« Sie schüttelte flüchtig den Kopf. »Dennoch würde ich Ihnen keinen Vorwurf machen, sollten Sie Ihr Angebot zurückziehen, nachdem Sie nun meine Familie kennengelernt haben.«
    »Ich musste mir schon Schlimmeres anhören, und ich habe ein dickes Fell bekommen, das kann ich Ihnen versichern«, meinte er mit einem spöttischen Lächeln.
    »Es freut mich, das zu hören.«
    Es mochte sie zwar freuen, doch sie hatte kein Wort darüber verloren, ob sie weiterhin zu ihm stehen und ihren Angehörigen trotzen würde. Er wusste ja nicht mal, ob sie sich weiterhin an ihre Abmachung gebunden fühlte. Was Nicholas erwartet hatte, wusste er selbst nicht so genau. Es war schließlich nicht so, als hätte er ihre Beteuerungen nötig, um zur Ruhe zu kommen.
    »Dann bis morgen«, sagte er und setzte seinen Hut auf. Nach einer höchst förmlichen Verbeugung verschwand er.
    Auf dem Weg zu seinem Atelier an der Passage de la Bourse blieb er abrupt stehen. Ein Seemann, der hinter ihm über die Straße torkelte, hätte ihn fast umgerannt, konnte aber in letzter Sekunde noch ausweichen. Nicholas murmelte gedankenverloren eine Entschuldigung, ohne dem Kerl überhaupt eines Blickes zu würdigen.
    Er würde heiraten. Er würde eine Novizin aus dem Kloster heiraten, fast schon eine Nonne. Er würde sie zu seiner Frau machen, obwohl sie ihn gar nicht seinetwegen, sondern aus einem Wirrwarr von Gründen heiraten wollte, die wenig Sinn ergaben und wie eine unverhohlene Verletzung seines Stolzes wirkten. Er heiratete sie weder aus Liebe noch aus fleischlichen Gelüsten, sondern um eine Mutter für Gabriel und andere von seinem Schlag zu bekommen. Er hatte einer Frau ein Versprechen gegeben, die ihm erst vor zwei Stunden begegnet war - ein Versprechen, das sie beide für den Rest ihres Lebens aneinander binden würde.
    Das Schlimmste daran war jedoch, dass er mit diesem Handel

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