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Schwerter der Liebe

Titel: Schwerter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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letzte Woche ist sie gestorben.«
    Juliette stieß einen leisen, mitfühlenden Seufzer aus, doch Paulette schien davon kaum Notiz zu nehmen.
    »Es heißt, dass alles voller Blut war. Ihre Mutter ist aufgewühlt, was auch immer das jetzt noch nützen soll. Therese wollte diese Ehe nicht, musst du wissen, und sie flehte darum, nicht zum Heiraten gezwungen zu werden. Die Eltern bestanden darauf, und das ist jetzt das Ergebnis. Nach ihrer Verlobung mit einem Mann, für den sie niemals Zuneigung oder gar Respekt empfinden konnte, verlor sie all ihren Lebenswillen. Sie starb aus Liebe, erzählt man sich, oder besser gesagt: aus Mangel an Liebe.«
    »Das sagen die Leute immer. Das macht es auf eine unheimliche Weise nur umso romantischer.«
    Paulettes Augen, die einen Stich grüner waren als Juliettes, wirkten so getrübt wie Smaragde. »Aber was, wenn das wahr ist? Ich könnte niemals heiraten, wenn ich keine Liebe empfinden würde. Niemals!«
    »Und du liebst Jean Daspit.«
    »Wie verrückt, Juliette. Ich kann dir gar nicht beschreiben, wie sehr ich ihn liebe.«
    »Und du bist dir ganz sicher, dass es nicht nur Schwärmerei ist? Ich meine ... was, wenn er nicht der Richtige für dich ist? Wenn sein Interesse nur deiner Mitgift und der Truhe gilt? Du musst dir da ganz sicher sein.«
    »Ich muss mir ganz sicher sein? Ich? Lieber Himmel, Juliette, bist du noch bei Sinnen? Du denkst immer, dass du weißt, was richtig ist und was nicht. Du glaubst, du weißt, was jeder am besten machen sollte. Was warst du doch für eine kleine Pedantin, als wir noch Kinder waren! Die Auserwählte, die perfekte kleine Nonne! Und du hast dich kein bisschen geändert!«
    Stimmte das etwa? Juliette überlegte bekümmert, ob es so sein konnte. So lange Zeit lebte sie fernab ihrer Familie und der Gesellschaft, dass sie begonnen hatte, die Dinge aus einer gewissen Distanz zu betrachten. Dabei sah sie die Fehler und Schwächen anderer Menschen, die sich ganz leicht aus der Welt schaffen ließen, wenn man einlach nur die Gefühle aus dem Spiel ließ. Ihre Lebensweise, die von der ständigen Erwartung geprägt wurde, bald eine Nonne zu sein, hatte ihr wohl nach einer Weile das Gefühl gegeben, besser als andere zu wissen, was richtig und was falsch war.
    »Es tut mir leid, wenn ich ...«, begann sie.
    »Oh, bitte! Gib dich nicht demütig für das, was ich an dir am wenigsten leiden kann. Falls du es kannst, meine liebe Schwester, dann sei einfach nur Mensch!«
    Valara stöhnte hinter den beiden leise auf und verließ schwerfällig das Zimmer, als könne sie mehr von dieser Art nicht ertragen. Juliette betrachtete ihre Schwester, deren Gesicht vor Aufregung gerötet war und die mit dem gefalteten Blatt in ihrer Hand spielte. Um die peinliche Stille zu beenden, die sich eingestellt hatte, fragte Juliette: »Du hattest eine Nachricht für mich? Oder wolltest du mir etwas sagen?«
    »Für dich? Nein, nein, das hier kam für mich an.« Ihre Schwester hielt ihr das Blatt Papier hin. »Aber ich finde, du solltest wissen, was darin geschrieben steht.«
    Etwas an Paulettes Benehmen ließ sie unruhig werden.
    »Ja?«
    »Mein Jean wurde bei einem Duell der heimtückischsten Art verletzt. Es heißt, er wurde in der Dunkelheit von einem außerordentlich geschickten Fechtmeister angegriffen, namentlich von deinem Monsieur Pasquale.«
    »Das ist unmöglich!« Juliette drehte sich zu ihrer Schwester um, damit sie ihr in die Augen sehen konnte, um diesem Vorwurf zu trotzen. »Wurde er arg verletzt? «
    »Eine Schnittwunde nahe der Schulter seines rechten Arms. Stell dir bloß vor, er wäre ins Herz getroffen worden !«
    »Du kannst nicht ernsthalt glauben, dass Monsieur Pasquale die Schuld daran trifft.«
    »Wer soll es sonst gewesen sein? Wer sonst hätte einen Grund, eine solche Vorgehensweise zu wählen? Es ist ein Wunder, dass er nicht ums Leben kam. Mein Jean wurde angegriffen, um unsere Heirat zu vereiteln, und der Mann, der den Degen gegen ihn führte, das war dein feiner zukünftiger Ehemann, der Mann, den sie La Roche nennen!«
    »Er würde so etwas niemals tun.«
    »Woher willst du wissen, was er tun würde und was nicht?
    Er ist für dich doch ein Fremder, der aus dem Nichts aufgetaucht ist.«
    Das konnte sie nicht leugnen, dennoch ... »Er war sehr höflich, als wir uns begegneten, und sein Verhalten war in jeder Hinsicht ehrbar.«
    »Und wie kann es dann sein, dass Monsieur Daspit ihn beschuldigt? Er schwört, es war dieser Pasquale, der ihn ohne

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