Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Schwerter der Liebe

Titel: Schwerter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
Vom Netzwerk:
Einstellung wirklich gefällt. Wenn Sie möchten, können wir auch den eher üblichen Weg Einschlag-
    gen.«
    »Kokettieren und förmliche Besuche, meinen Sie? Bei denen wir dann mit meiner Mutter im Salon sitzen, während ich Platitüden von mir gebe und Sie sich irgendwelche hochtrabenden Komplimente ausdenken, die keinerlei Bedeutung haben? Nein, ich glaube, mir ist es so lieber, wie es jetzt ist.«
    »Sie meinen in der Form, dass wir uns kaum sehen und Sie meine Komplimente ignorieren, wenn wir zusammen sind?«
    »Haben Sie mir denn eines gemacht?«, fragte sie, wobei ihre Augen ein wenig größer wurden.
    »Ich nehme an, Sie haben es für eine Ausflucht gehalten.«
    »Um ehrlich zu sein, ja.«
    »Ich habe das Gefühl, dass Kokettieren unbedingt erforderlich ist. Darf ich Sie zu dieser Soiree begleiten?«
    Sie sah ein bisschen betreten drein, ein leichter roter Hauch zeigte sich auf ihren Wangen. »Es ist eine private
    Veranstaltung, in erster Linie Familie. Ich bin mir sicher, es würde Ihnen nicht gefallen.«
    Was sie eigentlich meinte, aber nicht auszusprechen wagte, war die Tatsache, dass es ihm an den nötigen Empfehlungen fehlte, um eingeladen zu werden, weil er keine bedeutende Familie als seine Herkunft vorweisen konnte und weil sich sein Name nicht zurückverfolgen ließ zum Ancien Regime oder zur Zeit von Louis XIV. Er drängte nicht weiter darauf, verspürte aber das brennende Verlangen, bei dieser Soiree zugegen zu sein.
    Unter normalen Umständen hätte Nicholas das Ganze nicht interessiert, doch dies war eine Herausforderung. Er würde schon einen Weg finden, um einen Blick auf seine Zukünftige in dem Kleid werfen zu können, das er für sie ausgesucht hatte. Es war pure Neugier, sagte er sich. Neugier und vielleicht auch ein wenig Stolz, aber weiter nichts. Nein, weiter war da nichts im Spiel.
    Der Besuch beim Juwelier in der Rue Chartres war im Nu erledigt. Wirklich überrascht war Nicholas darüber nicht, dennoch störte ihn etwas, was er aber nicht zu benennen vermochte. Die meisten Frauen hätten zumindest einen Blick in die Auslage geworfen, in der edle Damenuhren in Gold und Silber ausgestellt waren, die mit Reversnadeln festgesteckt wurden oder die an einer Kette vom Hals herabhingen und an der Taille festgemacht waren. Sie hätten sich über die in Mahagoni gefassten Glasvitrinen gebeugt, in denen alles von Ringen über Armbänder und Halsketten bis hin zu Ohrringen lag, jedes Stück besetzt mit Topasen oder Rubinen, Smaragden, Saphiren oder Diamanten. Oder sie hätten sich für die Broschen interessiert und für die Gürtelketten, um Nadelkästchen, Schere und Fingerhüte ebenso stets griffbereit zu haben wie Parfümfläschchen und winzige Notizbücher. Juliette würdigte sie praktisch keines Blickes, sondern begab sich zielstrebig zur Vitrine mit den Ringen. Dort suchte sie ein Paar von schlichter Eleganz aus, ein traditionelles gol-denes Paar mit Rubinen. Weder auf das teuerste noch das billigste fiel ihre Wahl. Sie probierte die Ringe kurz an, um den Sitz zu prüfen, dann fragte sie Nicholas nach dessen Meinung. Er unterwarf sich ihrem Geschmack, woraufhin sie mit unentrinnbarer Logik erklärte, er müsse schließlich das entsprechende Gegenstück für Männer tragen. Er gab seine Zustimmung zu verstehen, dann machte ihnen der Juwelier Monsieur Muh ein Kompliment für ihre gute Entscheidung, und Valara schloss sich dem Mann an. Es gab keine leidenschaftlichen Seufzer, keine Seitenblicke und schon gar keinen zärtlichen Kuss, um die Wahl zu besiegeln.
    Anschließend kehrten sie zum Stadthaus der Armants zurück, ohne irgendwo für Gebäck oder ein Eis einzukehren. Vielmehr weigerte sich Juliette, daran die Schuld zu tragen, wenn Nicholas seinen Fechtsalon noch länger als bereits geschehen vernachlässigen musste. Und das war bereits alles gewesen, was sich zwischen den beiden zugetragen hatte.
    Diese ganze Angelegenheit machte Nicholas nervös, auch wenn ihm der Grund dafür nicht klar war. Die Vereinbarung zwischen Juliette und ihm selbst sagte ihm zu. Er war in einem Alter, in dem eine Eheschließung eine logische Entscheidung war. Außerdem benötigte er eine Ehefrau. Er schätzte eine Lady, die Entschlossenheit und Willenskraft an den Tag legte, und er bedauerte nicht die Ausgaben für die Ringe und die anderen Sachen. Er war kein unerfahrener Junge mehr, den ein hübscher Körper und ein schönes Gesicht ins Träumen geraten ließ und ihn dazu brachte, schlechte Gedichte zu

Weitere Kostenlose Bücher