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Schwerter der Liebe

Titel: Schwerter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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gedemütigt. Die Leute würden erzählen, dass ich verflucht bin und als Braut nur Pech bringe. Ich könnte nie wieder erhobenen Hauptes das Haus verlassen.«
    »Sicherlich würde dir Monsieur Daspit das nicht antun. Auch ohne Truhe wirst du ganz sicher nicht am Bettelstab enden. Da ist das von Papa hinterlassene Vermächtnis, und du weißt, Maman wäre über alle Maßen erfreut, würdet ihr bei ihr wohnen.«
    Paulette strich sich mit den Fingerspitzen durch die Haare an ihren Schläfen und verzog das Gesicht, als sie bemerkte, dass sie dadurch nur weitere Strähnen aus ihrem Zopf löste. »Ich weiß nicht, chere. Jean ist nicht mehr er selbst seit diesem sonderbaren Duell. Er macht sich Sorgen wegen der ablehnenden Haltung seiner Mutter, und er sinnt darauf, sich an Monsieur Pasquale zu rächen, da der ihn verletzt und dem Spott preisgegeben hat.«
    »Dem Spott?«
    »Die Umstände des Vorfalls waren für die Leute so eigenartig, dass sie hinter seinem Rücken über ihn lachen und gehässige Dinge sagen.«
    »Es war nicht Nicholas. Er hat es mir geschworen.«
    »Und das glaubst du ihm natürlich.«
    »Warum denn auch nicht? Niemand hat gesagt, er sei nicht ehrbar.«
    »Und was bedeutet das dann für meinen Jean?«
    »Dass er sich geirrt hat«, erklärt Juliette entschieden, dann legte sie nachdenklich die Stirn in Falten. »Hat er eigentlich nie etwas dazu gesagt, was es mit dieser seltsamen Begegnung auf sich hatte? Ich meine, aus welchem Grund es überhaupt erst dazu kommen konnte?«
    »Ein Gentleman bespricht solche Dinge nicht mit einer Lady«, hielt Paulette mit strengem Tonfall dagegen.
    »Das zwar nicht, aber er spricht über seine Rachegelüste nach dieser allem Anschein nach fairen Begegnung.«
    Paulette warf ihr einen finsteren Blick zu. »Als ob eine solche Begegnung jemals fair sein könnte, wenn sie sich zwischen jemandem von solcher Sachkenntnis und einem Gentleman abspielt, der lediglich geübt ist.«
    »Willst du andeuten, es steckt mehr dahinter? Dass es vielleicht so etwas wie eine Bestrafung war?«
    »Ich habe nichts in dieser Art gesagt«, stellte Paulette klar und straffte Schultern und Rücken, um stocksteif dazusitzen. »Damit würde ich ja einen Fehler in Jeans Verhalten zugeben.«
    »Wenn du nichts über den Grund dieser Begegnung weißt, dann kannst du auch nicht wissen, ob er sich nicht vielleicht doch falsch verhalten hat.«
    »Ich weiß es, weil ich den Mann kenne, den ich liebe!« Paulette sprang auf, die Hände fest gegen den Körper gepresst.
    »Ja, aber was ist, wenn er sich am falschen Mann rächen will?«, fragte Juliette und versuchte, ihre Gefühle aus dem
    Spiel zu lassen. »Was, wenn er jemanden verletzt, der ihm gar nichts getan hat?«
    »Es ist doch unwahrscheinlich, dass es ihm gelingen sollte, deinen Monsieur Pasquale zu verletzen. Immerhin ist der Mann doch ein Meister seines Fachs.«
    »Wenn du einen fairen Kampf meinst, dann könnte ich dir zustimmen. Aber du hast soeben selbst gesagt, Monsieur Daspit könnte ihn auf diese Weise niemals schlagen.«
    »Willst du Jean unterstellen, er könnte irgendetwas Unfaires versuchen?«
    Eigentlich war es mehr so, dass Juliette ihre Befürchtung laut ausgesprochen hatte. Es dürfte tatsächlich schwierig sein, Nicholas Pasquale zu besiegen, doch er war nicht unverwundbar, und sie konnte sich eine ganze Reihe von Möglichkeiten vorstellen, wie ihn jemand verletzen konnte, die seine eigene Herkunft ebenso betrafen wie seine Gefühle für den kleinen Gabriel. Und sie selbst war sicher nicht die Einzige, der solche Dinge in den Sinn kommen konnten. »Ich habe gesprochen, ohne nachzudenken. Vergiss bitte, was ich gesagt habe«, erklärte sie und machte eine vage Geste, dann wechselte sie schnell zu einem anderen Thema, das ihr eben in den Sinn gekommen war. »Aber, Paulette, wenn du so außer dir bist wegen einer möglichen Schande als Folge einer aufgelösten Verlobung, dann liebst du Monsieur Daspit vielleicht nicht wirklich.«
    »Ich sprach nie davon, dass das alles wäre. Ich liebe ihn voller Leidenschaft, mit jeder Faser meines Körpers. Sollte es keine Hochzeit geben, dann wäre das eine Katastrophe für mich, deren Folgen ich mir gar nicht auszumalen traue.«
    »Wenn er genauso empfindet wie du ...«
    »Natürlich macht er das. Er hat es mir schon tausendmal gesagt.«
    Juliette presste einen Moment lang die Lippen aufeinander, da sie nachzudenken versuchte, wie sie das fragen konnte, was sie für äußerst wichtig hielt. »Und zeigt

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