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Schwerter und Rosen

Schwerter und Rosen

Titel: Schwerter und Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Stolzenburg
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Mädchens entlang, das seinem Befehl willig gefolgt war und sich ihm mit hoffnungsvoller Unschuld hingab. Als er am frühen Abend die Anordnung gegeben hatte, die moslemischen Geiseln von dem Verschlag am Fuße der Zitadelle zu dem auf dem Marktplatz errichteten Schafott zu führen, war ihm die junge Frau aufgefallen. Nach einem kurzen Disput mit seinem Gewissen hatte er sich blitzschnell dazu entschlossen, ihr das Leben zu schenken und sie dazu zu benützen, seine Sinne für die bevorstehende Machtdemonstration zu schärfen. Zwar hatte sie zuerst unter Tränen darum gefleht, dass man auch ihren kleinen Bruder, einen abgemagerten, kaum zehnjährigen Knaben begnadigte. Doch nachdem Richard entschieden den Kopf geschüttelt hatte, hatte sie sich in ihr Schicksal gefügt und war den Wachen, die sie in den Palast geführt hatten, ohne Widerstand gefolgt. »Was für eine Verschwendung es gewesen wäre …« Er brach den Satz ab – wohl wissend, dass sie ohnehin nur Bruchstücke dessen verstand, was er ihr ins Ohr raunte – und schob das dünne Leinengewand weiter empor, bis es ihre Brüste freigab. Während das Mädchen seinen Bewegungen mit weit aufgerissenen Augen folgte, ließ er sein bärtiges Kinn ihren Bauch empor kratzen, bis seine Lippen ihr Ziel gefunden hatten. Überrascht aufkeuchend bog seine Gespielin den Kopf in den Nacken und gab sich den liebeskundigen Händen hin, die in einer fließenden Bewegung das raue Untergewand in eine Ecke schleuderten, und sich mit erregender Kraft um ihre Taille schlangen, um sie auf die breite Bettstatt zu befördern. Die schwarzen Brauen wanderten überrascht in die Höhe, als er sie mit einem Ruck umdrehte, um ihre perfekt gerundeten Hinterbacken zu liebkosen. »Knie dich hin«, befahl er schließlich heiser, und da sie nicht gleich gehorchte, griff er hart unter ihr Becken, zog sie hoch und brachte sie mit einem energischen Griff in Stellung, bevor er genüsslich in sie eindrang.
    Den spitzen Schrei ignorierend, der ihr dabei entfloh, stieß er hart in sie. Wohingegen sie seine Liebkosungen bis zu diesem Augenblick offenbar als angenehm empfunden hatte, sorgte die rohe Gewalt, die plötzlich Besitz von Richard ergriff, dafür, dass sie sich unter ihm versteifte. Während sich das Gefühl der Macht und der Lust zu einem heißen Klumpen in seinen Lenden verdichtete, malte er sich aus, was für eine Wirkung das am nächsten Tag bevorstehende Schauspiel auf Salah ad-Din und die Welt der Ungläubigen haben würde. Obgleich das Mädchen unter ihm in leises Weinen ausbrach, wurden seine Bewegungen immer schneller und immer härter, bis er schließlich ausgepumpt und schwitzend auf ihr zusammenbrach. Unter seinem Gewicht schwankend, ließ sie sich in die Kissen fallen und blieb dort regungslos liegen, während Richard sich zufrieden lächelnd erhob, einen fein gewobenen Nachtmantel um die Schultern warf und nach der Kerze griff, die neben der Bettstatt auf einem Tischchen stand. »Geoffroy!«, brüllte er, schützte die zuckende Flamme mit der hohlen Hand und trat in die Mitte des Raumes. »Sire.« Schüchtern senkte der Knappe des Königs den Blick, nachdem er durch eine kleine Tür in der östlichen Wand des Gemaches in die Schlafkammer Richards getreten war. »Sorge dafür, dass sie unbehelligt bleibt«, befahl Löwenherz und gab seiner Bettgefährtin mit einem Zeichen zu verstehen, dass sie sich das Gewand überwerfen und Geoffroy folgen solle. »Ja, Mylord«, versprach dieser, verneigte sich respektvoll und wies dem Mädchen mit einem verhohlenen Schmunzeln den Weg in den Südflügel des Palastes, in dem die Damen seit ihrem Umzug vor einigen Wochen nächtigten. Was wohl die Königin von diesem erneuten Affront halten würde?
    Ohne sich auch nur im Entferntesten um die Gedanken des Jungen oder irgendeiner anderen Person zu scheren, griff Richard nach dem auf der Fensterbank stehenden Krug mit dem einheimischen Dattelwein und schenkte sich einen der goldenen Pokale bis unter den edelsteinbesetzten Rand voll. Dann ließ er die Augen über die unter ihm auf dem Marktplatz zusammengezimmerte Richtstätte wandern. Nicht mehr lange, und er würde auch Jerusalem von den Ungläubigen säubern!, dachte er triumphierend, während er das warme Metall an die Lippen setzte und schluckweise das würzige Getränk nippte, das mit einem leichten Brennen seine Kehle hinabrann. Nachdem er den Inhalt des Kelches geleert hatte, legte sich unter Einfluss des Alkohols die Anspannung in seinen

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