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Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei

Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei

Titel: Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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solchen Feier teilzunehmen. Soweit das Auge reichte, erstreckten sich die Köpfe der Sklaven, Reihe um Reihe, bis zu den Mauern, die den Hof umgaben; dazwischen sein Trupp Eunuchen. Da waren auch die Handwerker aus den Oberen Regionen, geschickt im Umgang mit Holz und Metall; da waren die Arbeiter von den Feldern und Weinhängen, sonnengebräunt, da waren die Sklaven aus den Unteren Regionen, die im ungewohnten Tageslicht blinzelten, bleich und seltsam deformiert; und all die übrigen, die in Quarmalls unendlicher Tiefe dienten, eine Gruppe aus jedem Stockwerk.
    Die Größe der Menschenmenge, die hier zusammengekommen war, schien die Gerüchte des frühen Morgens zu widerlegen, wonach es in der Nacht Krieg gegeben hatte zwischen den Regionen. Brilla war beruhigt.
    Die wichtigsten Besucher auf den besten Plätzen waren die Söldnertrupps Hasjarls und Gwaays; sie hatten auf entgegengesetzten Seiten Aufstellung aufgenommen, den Scheiterhaufen zwischen sich. Nur die Zauberer der Brüder waren nicht anwesend, wie Brilla mit leichtem Unbehagen feststellte. Doch darüber wollte er sich nicht den Kopf zerbrechen.
    Hoch über der bunten Menge, auf den hohen Mauern, standen die stummen, aufmerksamen Wächter, verharrten ruhig auf ihren Posten, die Schlingen wurfbereit in der Hand. Noch nie waren die Mauern Quarmalls erstürmt worden, noch nie war ein Sklave lebend aus dieser gutbewachten Burg in die Außenwelt geflohen.
    Brilla hatte einen guten Platz. Zu seiner Rechten, der Mauer des Hofes vorgebaut, befand sich der Balkon, von dem aus Hasjarl und Gwaay die Verbrennung ihres Vaters beobachten würden; zu seiner Linken erstreckte sich die Plattform, von der Flindach die Feier leitete. Brilla saß unmittelbar neben der Tür, aus der der gesalbte und gereinigte Körper Quarmals zu seiner letzten feurigen Reinigung getragen wurde. Er wischte sich mit dem Saum seiner Untertunika den Schweiß von den dicken Wangen und fragte sich, wie lange es wohl noch dauern mochte. Die Sonne mußte gleich über die Mauer scheinen, und mit ihren ersten Strahlen begannen die Zeremonien.
    Im gleichen Augenblick ertönte das dumpfe Dröhnen des riesigen Gongs. Die Menge geriet in Bewegung, Köpfe wandten sich, ein Rascheln ertönte, als die Menschen unruhig von einem Fuß auf den anderen traten; dann Stille. Auf dem linken Balkon erschien Flindach.
    Er trug die Kapuze des Todes, und seine Kleidung bestand aus schwerem dunklen Brokat. An seiner Hüfte schimmerte das kreisförmige Strahlenkranz-Zeichen der Macht – das Symbol, das vom Obersten Zauberer in Ehren gehalten werden mußte, solange es keinen quarmallischen Herrscher gab.
    Er streckte die Arme aus, zeigte auf die Stelle, an der die Sonne gleich erscheinen mußte, und stimmte die Begrüßungshymne an; und während er sang, drangen die ersten bleichen Sonnenstrahlen über die Mauer und stachen den Zuschauern auf der anderen Seite des Hofes in die Augen. Wieder ertönte der gewaltige Gong, der die Menschen in seiner Nähe erzittern ließ, und gegenüber von Flindach, auf dem anderen Balkon, erschienen Gwaay und Hasjarl. Beide waren gleich gekleidet, nur ihr Kopfschmuck und ihre Szepter waren verschieden. Hasjarl trug ein saphirbesetztes Silberband auf der Stirn und hielt mit der Hand das Szepter der Oberen Regionen, von einer geballten Faust gekrönt; Gwaay hatte ein Diadem, mit Rubinen eingelegt, und um sein Szepter ringelte sich eine dolchdurchstoßende Schlange. Ansonsten trugen die Brüder identische tiefdunkle Zeremonienroben, die von schwarzen Ledergürteln zusammengehalten wurden. Sie waren unbewaffnet und trugen auch sonst keinen Schmuck.
    Als sie sich auf den hohen Stühlen niederließen, wandte sich Flindach zum Durchgang neben Brilla und begann zu singen. Seine tiefe Stimme erhielt Antwort durch einen versteckten Chor und auch durch Gruppen hier und dort auf dem Hof. Zum drittenmal wurde der riesige Gong geschlagen, und als die letzten Vibrationen verhallten, erschien die Leiche Quarmals. Sie wurde auf einer Bahre in den Hof getragen, von seinen sechs lankhmarischen Sklavenmädchen gestützt, gefolgt von den Mingolmädchen – dieser kleine Trupp war übriggeblieben von den unzähligen Frauen, die in Quarmals Bett geschlafen hatten.
    Brilla fuhr erschrocken zusammen und ließ seinen Blick über die Prozession gleiten. Wo war die Ilthmarix Kewissa, die Lieblingskonkubine des alten Herrn? Brilla hatte die Vorbereitungen für die Mädchen selbst angewiesen. Sie war doch nicht etwa

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