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Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf

Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf

Titel: Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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unerfindlichen Grunde in der Nähe seines Ohrs ruhte.
    Er griff nach der Flasche und stellte erbost fest, daß er den Arm nicht bewegen konnte. Etwas oder jemand hielt ihn fest.
    Er verschwendete keine Zeit auf Kleinigkeiten. Der große Barbar ließ seinen ganzen Körper kraftvoll herumrollen, womit er sich aus der seltsamen Umklammerung zu befreien und unter das Bett zu gelangen hoffte, wo der Wein sein mußte.
    Es gelang ihm, das Bett seitlich umzustürzen, wobei er zu Boden fiel. Doch das machte ihm in seinem betäubten Zustand nichts aus, sein Körper gab keine Schmerzsignale. Was ihm aber um so mehr ausmachte, war der Umstand, daß er gar keinen Wein mehr in der Nähe spürte; er roch nichts, sah nichts, obwohl er blinzelnd den Kopf wendete, und stieß auch nicht mit dem Kopf gegen die Flasche. Wo war der Krug, den er für den Notfall beiseite geschafft hatte?
    Etwa zur gleichen Zeit wurde ihm vage bewußt, daß er irgendwie an dem Ding befestigt war, auf dem er geschlafen hatte – besonders an den Ellbogen und an Schultern und Brust.
    Die Beine schienen aber einigermaßen frei zu sein, wenn sie auch an den Knien etwas behindert waren, und da das Bett offenbar zum Teil auf den niedrigen Tisch gefallen war und sich mit dem Kopfteil gegen die Wand gestemmt hatte, führte ein wildes Herumwerfen dazu, daß er auf die Beine kam und das Bett nun auf dem Rücken trug.
    Mit zusammengekniffenen Augen sah er sich um.
    Die Außentür, vor der ein Vorhang wehte, war ein Rechteck, in dem die Dunkelheit nicht ganz so intensiv war. Sofort hielt er darauf zu.
    Das Bett machte seine ersten Versuche zunichte, ins Freie zu gelangen; es hinderte ihn immer wieder auf höchst ärgerliche Weise, doch als er sich dann duckte und schräg stellte, gelang ihm das Wunder. Er schob sich mit dem Gesicht gegen den Vorhang und fragte sich verwirrt, ob er etwa gelähmt war, ob der Wein, den er getrunken hatte, irgendwie in seine Arme gerutscht wäre oder ob eine Hexe ihn mit ihrem Zauber belegt hätte.
    Es war jedenfalls sehr erniedrigend, die Hände neben die Ohren halten zu müssen und so herumzulaufen. Auch kamen ihm Kopf und Wangen und Kinn seltsam kühl vor – vielleicht ein weiterer Hinweis auf Schwarze Magie.
    Endlich fiel der Vorhang hinter ihm zurück und er sah vor sich einen ziemlich niedrigen Torbogen und – sehr undeutlich, so daß er sich nicht davon beeindrucken ließ – zahlreiche Menschen, die am Boden knieten und hin und her schwankten.
    Wieder zog er den Kopf ein, stolperte durch den Torbogen und richtete sich auf. Das Licht der Fackeln blendete ihn. Er blieb stehen und sah sich blinzelnd um. Nach einigen Sekunden vermochte er mehr zu erkennen; und die erste Person, die er zu Gesicht bekam und die er wiedererkannte, war der Graue Mausling.
    Dabei fiel ihm ein, daß der Mausling auch die letzte Person gewesen war, an die er sich vor dem Einschlafen erinnern konnte. Also mußte – Fafhrds verwirrter Geist arbeitete in diesem Punkt wirklich sehr schnell – der Mausling auch die Person sein, die sich mit seiner mitternächtlichen Medizin davongemacht hatte: mit dem Weinkrug, der noch ziemlich voll gewesen war.
    Wütende Entrüstung flammte in ihm auf, und er machte einen tiefen Atemzug.
    Soweit Fafhrd, und was er erblickte.
    Was die Menge sah – die gottestrunkene, singende, weinende Menge – das war etwas ganz anderes.
    Sie sah einen Mann von göttlicher Statur, dessen Hände an irgendeinem Gestell hochgebunden waren. Einen sehr muskulösen Mann, bis auf ein Lendentuch nackt, mit kahlgeschorenem Kopf und bartlosem Gesicht, das marmorweiß war und überraschend jugendlich wirkte. Und doch zeigte dieses Marmorgesicht den Ausdruck eines Mannes, der Qualen leidet.
    Wenn noch ein weiteres Element erforderlich war (eigentlich genügte der Eindruck bereits), um die Menschen zu überzeugen, daß sie hier ihren Gott vor sich hatten, den göttlichen Issek, den sie mit ihren leidenschaftlichen Bitten gerufen hatten, so wurde es nachgeliefert, als die fast sieben Fuß große Erscheinung mit tiefer Stimme rief:
    »Wo ist der Krug?
    WO IST DER KRUG?«
    Die wenigen Menschen in der Menge, die noch auf den Füßen standen, gingen sofort auf die Knie oder warfen sich ganz zu Boden. Wer in die andere Richtung gekniet hatte, fuhr wie eine erschrockene Krabbe herum. Vierzig bis fünfzig Personen, zu denen auch Bwadres gehörte, verloren das Bewußtsein; dazu gehörten fünf, deren Herz ganz stehenblieb. Mindestens ein Dutzend Individuen

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