Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf

Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf

Titel: Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
Vom Netzwerk:
Knochen!« fluchte Fafhrd, und der Mausling sagte: »Aber Vater, keine Frau kommt, wenn sie fertig ist. Eine Frau wartet ab, daß einer kommt, der sie fertig macht.«
    Daraufhin seufzte Ningauble nur und sagte: »Seid nicht bekümmert, meine Kinder. Habt ihr von eurem guten Freund dem Schwätzer je einfachen Rat empfangen?«
    »Nein«, sagte Fafhrd.
    »Also, nachdem ihr all diese Dinge besorgt habt, müßt ihr die verlassene Stadt Ahrimans aufsuchen, die östlich von Armenien liegt – nicht einmal flüstern dürft ihr ihren Namen ...«
    »Ist es Khatti?« flüsterte der Mausling.
    »Nein, du Vorlauter! Warum unterbrichst du mich überhaupt, wenn du eigentlich damit beschäftigt sein solltest, dir alle Einzelheiten des Skandals um die Konkubine, die drei Eunuchenpriester und das Sklavenmädchen aus Samos ins Gedächtnis zurückzurufen?«
    »Oh, wahrlich, Spion des Unaussprechlichen, ich arbeite daran, bis mein Geist ermattet und unkonzentriert ist – und das alles aus Liebe zu dir.« Der Mausling war froh über Ningaubles Frage, denn er hatte die drei Eunuchenpriester vergessen, was höchst unklug gewesen wäre, da es kein Mensch wagen durfte, dem Schwätzer auch nur den kleinsten Fetzen Information vorzuenthalten, der ihm versprochen war.
    »Wenn ihr in der Vergessenen Stadt eintrefft«, fuhr Ningauble fort, »müßt ihr den Schwarzen Schrein aufsuchen, der nur noch eine Ruine ist. Ihr stellt die Frau vor das große Grabmal, wickelt sie in das Leichentuch Ahrimans und laßt sie das Mumienpulver aus dem Giftbecher trinken – verdünnt den Stoff mit einem Wein, den ihr bei der Mumie findet –, dann steckt ihr der Frau den Ast vom Baum des Lebens in die Hand und wartet die Morgendämmerung ab.«
    »Und dann?« knurrte Fafhrd.
    »Und dann beschlägt sich der Spiegel völlig, so daß ich überhaupt nichts mehr sehen kann – ich ahne nur, daß jemand von einem Ort zurückkehrt, den man eigentlich nicht wieder verlassen darf, und daß ihr euch vor dieser Frau in acht nehmen müßt.«
    »Aber Vater, all dieser magische Quatsch ist sehr umständlich«, wandte Fafhrd ein. »Warum können wir die Vergessene Stadt nicht sofort aufsuchen?«
    »Ohne die Karte auf dem Leichentuch des Ahriman?« fragte Ningauble leise.
    »Und du kannst uns den Namen des Adepten nicht sagen, den wir suchen?« wagte sich der Mausling vor. »Oder wenigstens den Namen der Frau? Stöckchen apportieren, ich bitte dich! Wir haben dir eine junge Hindin gereicht, Vater, und da wir sie nun zurückbekommen haben, hat sie Junge geworfen.«
    Ningauble schüttelte unmerklich den Kopf, die sechs Augen zogen sich unter die Haube zurück und wurden zu einem unheildrohenden vielfältigen Schimmer, und der Mausling spürte, wie ihm ein Schauder über den Rücken lief.
    »Wie kommt es, du Hausierer in Rätseln, daß du uns immer nur mit dem halben Wissen ausstattest?« fragte Fafhrd aufgebracht. »Sollen unsere Klingen im entscheidenden Augenblick etwa auch nur mit halber Kraft zuschlagen?«
    Ningauble lachte leise.
    »Nein, der Grund liegt darin, daß ich euch zu gut kenne, meine Kinder. Wenn ich noch ein Wort mehr sagte, Riese, würdest du vielleicht mit deinem großen Schwert losschlagen – und zwar auf die falsche Person. Und dein wieselflinker Kamerad würde seine kindlichen Zauberkunststücke vorführen – die falsche Magie. Eure tollkühne Suche gilt keinem einfachen Wesen, auch keiner einzelnen Wesenheit, sondern einer Fata Morgana, einem Steinding, das sich Blut und Substanz zum Leben gestohlen hat, ein Alptraum aus einem Traum.«
    Einen Augenblick lang hatten die beiden Abenteurer das Gefühl, es bewege sich etwas in der unvorstellbaren Tiefe der dunklen Höhle, etwas, das seine Zeit abgewartet hatte. Doch dann verwischte sich der Eindruck. Ningauble schnurrte selbstgefällig: »Und jetzt habe ich noch einen Augenblick Zeit, um euch den Gefallen zu tun, die Geschichte anzuhören, die der Mausling so ungeduldig loswerden will.«
    Da ihm nichts anderes übrig blieb, legte der Mausling los und erklärte zuerst, daß die Geschichte nur äußerlich mit der Konkubine, den drei Priestern und dem Sklavenmädchen zu tun hätte; die tiefere Bedeutung betreffe weitgehend – wenn auch nicht völlig – vier verrufene Mädchen Ischtars und einen Zwerg, der für seine körperliche Entstellung reich entschädigt wurde.
    Bald sank das Feuer herab, und ein kleines lemurhaftes Wesen kroch herbei, um es aufzuschütten. Die Stunden vergingen, denn der Mausling steigerte

Weitere Kostenlose Bücher