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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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gezogenes, monotones Geheul, allerdings ohne die Kläfflaute der Kojoten, durch die Berge hallte. Einmal sah Kahlan ein Stück entfernt zwischen den Bäumen einen Bären vorübertrotten, der sie nur eines flüchtigen Blickes würdigte, ein anderes Mal streifte ein Rotluchs an ihrer Hütte vorbei, woraufhin die Pferde panikartig die Flucht ergriffen. Richard brauchte fast einen ganzen Tag, um die Tiere wieder einzufangen.
    Backenhörnchen fanden sich bettelnd vor ihrer Tür ein und huschten hin und wieder auch in die Hütte hinein, um sich ein wenig umzusehen. Oft ertappte Kahlan sich dabei, wie sie mit ihnen sprach und ihnen Fragen stellte, so als könnten sie jedes ihrer Worte verstehen. Ihre Art, wie sie in der Tür innehielten und den Kopf zur Seite neigten, ließ sie fast glauben, sie seien tatsächlich dazu fähig. Häufig suchten in den frühen Morgenstunden kleine Rotwildherden die Wiese auf, manchmal frische Spuren in Gestalt eines umgedrehten Herzens in der Nähe ihrer Tür zurücklassend. In letzter Zeit hatten sich gelegentlich auch aggressive, brünftige Rehböcke mit mächtigen Geweihen gezeigt. Eines der Felle, die Kahlan trug, stammte von einem Wolf, der von einem dieser Böcke in einem nicht weit entfernten Eichenwäldchen verwundet worden war. Richard hatte dem verletzten Tier einen langsamen, qualvollen Tod erspart.
    Neben den Schwertkämpfen unternahmen sie Fußmärsche hinauf in die Berge, um Kahlans Glieder zu kräftigen. Diese Spaziergänge beanspruchten ihre Beinmuskeln so stark, dass sie manchmal vor Schmerzen nicht schlafen konnte. Gewöhnlich rieb Richard dann ihre Füße, Fesseln und Schenkel mit Öl ein. Meist funktionierte das, sie entspannte sich, wurde schläfrig und konnte schließlich einschlafen.
    Sie erinnerte sich noch deutlich an jenen verregneten Abend, als sie bei Nässe und Kälte nach Hause gekommen waren und sie mit geschlossenen Augen auf dem Rücken in ihrem Bett lag, nachdem Richard ihre Beine mit warmem Öl eingerieben hatte. Leise erklärte er, dass seiner Meinung nach ihre Beine endlich ihre ganze Fülle und Spannkraft zurückgewonnen hatten. Kahlan schaute hoch und sah den verlangenden Blick in seinen Augen. Sie hatte fast vergessen, wie erregend es war, zu wissen, dass er sie begehrte. Und sie war so erschrocken, dass ihr vor Freude, sich plötzlich wieder wie eine Frau, eine begehrenswerte Frau, zu fühlen, die Tränen über die Wangen rollten.
    Richard hob ihr Bein an seinen Mund und küsste sachte ihren entblößten Knöchel. Als seine sanften, warmen Küsse ihre Schenkel erreichten, keuchte sie vor ebenso plötzlich wie unerwartet erwachtem Verlangen. Er öffnete ihr Nachthemd und rieb das warme Öl auf ihren nackten Bauch. Seine großen Hände wanderten ihren Körper hinauf und liebkosten ihre Brüste. Offenen Mundes atmend nahm er ihre Brustwarzen zwischen Daumen und Zeigefinger, bis sie hart wurden.
    »Vorsicht, Lord Rahl«, hauchte sie leise, »ich glaube fast, du lässt dich hinreißen.«
    Er hielt inne, schien sich zu fangen und zu merken, was er dort tat, und wich zurück.
    »Ich werde schon nicht zerbrechen, Richard«, sagte sie, ergriff seine Hand und zog sie wieder nach unten. »Es geht mir wieder gut. Es würde mir sehr gefallen, wenn du dich hinreißen ließest.«
    Sie packte sein Haar mit beiden Händen, während er erst ihre Brust, dann ihre Schultern mit Küssen bedeckte und sich dann ihren Hals hinaufarbeitete. Sein keuchender Atem war warm an ihrem Ohr, seine forschenden Finger machten sie verrückt vor Verlangen. Das Gefühl, ihn mit dem ganzen Körper zu spüren, war hemmungslos erotisch; ihre Müdigkeit war verflogen. Schließlich küsste er sie zärtlich auf die Lippen. Die Art, wie sie seinen Kuss erwiderte, sagte ihm, dass er nicht gar so rücksichtsvoll sein musste.
    Als der Regen auf das Dach trommelte, ein Blitz die Umrisse und die geballte Kraft der Figur im Fenster beleuchtete und ein Donnern durch die Berge rollte, schloss Kahlan, ganz ohne Angst, ganz ohne sich Gedanken zu machen und ohne sich zu fragen, ob sie dazu fähig sei, Richard fest in ihre Arme, und sie liebten sich leise, hemmungslos und voller Zärtlichkeit. Noch nie hatten sie einander so sehr gebraucht wie in jener Nacht. All ihre Ängste und Sorgen verdampften in der Hitze des überwältigenden Verlangens, das durch ihren Körper schoss. Sie weinte, so gewaltig war ihr Vergnügen, so erlösend die Befreiung ihrer Gefühle.
    Als Richard später in ihren Armen lag, spürte

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