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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Wenn Ihr geht, wird er Euch begleiten. Dann muss er zurückkehren.«
    Kahlan schüttelte entschieden den Kopf. »Nein, das kann ich unmöglich tun. Nicht nach dem, was er uns erklärt hat. So etwas tut man keinem Menschen an, für den man Respekt empfindet. Ich bin vielleicht mit ihm nicht einer Meinung, aber ich verstehe seine Beweggründe und kenne ihn gut genug, um zu befürchten, dass er Recht hat.«
    »Aber seine Rückkehr bedeutet doch nicht, dass er uns unbedingt anführen muss. Ihr würdet ihn lediglich zwingen, mit Euch zurückzukehren, nicht aber, seine Führungsrolle wieder einzunehmen.« Cara schmunzelte. »Aber wenn er sieht, wie dringend er gebraucht wird, kommt er vielleicht wieder zur Besinnung.«
    »Zum Teil ist das der Grund, weshalb er uns so weit fort von allem in die Berge gebracht hat: Er befürchtet, wieder vereinnahmt zu werden, sobald er mit der Auseinandersetzung in Berührung kommt oder er bei seiner Rückkehr sieht, was alles vor sich geht. Ich darf seine Gefühle für mich nicht dazu benutzen, ihn in diese Ecke zu drängen. Selbst wenn wir tatsächlich zurückkehren, er der Versuchung widersteht, den Menschen in ihrem Überlebenskampf beizustehen, und er nicht in den Kampf gegen das brutale Vorgehen der Imperialen Ordnung hineingezogen wird, würde ein derart offenkundiger Druck meinerseits eine bleibende Kluft zwischen uns erzeugen.«
    Kahlan schüttelte abermals den Kopf. »Seine Überzeugung in diesem Punkt ist unerschütterlich. Ich kann ihn nicht zur Rückkehr zwingen.«
    Cara gestikulierte mit dem tropfnassen Spültuch. »Vielleicht ist das gar nicht seine Überzeugung, nicht tief in seinem Innern. Vielleicht will er nur deshalb nicht zurückkehren, weil ihn wegen der Geschichte in Anderith Selbstzweifel plagen und er glaubt, es wäre für ihn einfacher, sich rauszuhalten.«
    »Ich glaube nicht, dass Richard in diesem Punkt an sich selber zweifelt. Nicht in diesem Punkt. Keine Sekunde. Ausgeschlossen. Wenn ihn tatsächlich irgendwelche Zweifel plagten, würde er vermutlich schon allein deshalb zurückkehren, weil das der einfachere Weg wäre. Sich rauszuhalten ist weitaus schwieriger – wie Ihr und ich bestätigen können. Aber wenn Euch die Rückkehr so sehr am Herzen liegt, könnt Ihr jederzeit gehen, Cara. Er hat Euer Leben nicht gepachtet. Ihr braucht nicht hierzubleiben, wenn Ihr nicht wollt.«
    »Ich habe geschworen, ihm überallhin zu folgen, ganz gleich, was er für Torheiten macht.«
    »Torheiten? Ihr folgt ihm, weil Ihr an ihn glaubt, genau wie ich. Deshalb könnte ich auch niemals fortgehen und ihn zwingen, mir zu folgen.«
    Cara presste die Lippen aufeinander. Das Feuer wich aus ihren blauen Augen, als sie sich abwandte und den Lappen in den Wassereimer schleuderte. »Dann sitzen wir hier fest, dazu verdammt, unser Leben im Paradies zu verbringen.«
    Kahlan lächelte, sie verstand Caras Enttäuschung. Zwar würde sie Richard niemals zu etwas zwingen wollen, das er zutiefst ablehnte, aber das hinderte sie nicht daran, zu versuchen ihn umzustimmen. Sie leerte ihren Becher Tee und knallte ihn auf den Wandtisch. Das wäre etwas völlig anderes.
    »Vielleicht auch nicht. Wisst Ihr, mir geht dasselbe durch den Kopf – dass wir zurückkehren müssen, meine ich.«
    Cara warf ihr einen argwöhnischen Seitenblick zu. »Was können wir also Eurer Meinung nach tun, um ihn zu überzeugen?«
    »Richard wird eine Weile fort sein. Was haltet Ihr davon, wenn wir, solange er nicht hier ist und uns stört, ein Bad nehmen?«
    »Ein Bad?«
    »Ganz recht, ein Bad. Ich denke schon seit einer ganzen Weile daran, wie gerne ich mich endlich einmal richtig waschen würde. Ich bin es leid, wie eine Reisende in tiefster Provinz herumzulaufen. Ich würde mir gern die Haare waschen und mein weißes Konfessorkleid anziehen…«
    »Euer weißes Konfessorkleid…« Cara schmunzelte verschwörerisch. »Verstehe. Das ist genau die Art von Schlacht, für die wir Frauen besser gerüstet sind.«
    Aus dem Augenwinkel sah Kahlan Seele im Schlafzimmerfenster stehen, den Blick nach draußen in die Welt gerichtet, das Gewand sanft im Wind wehend, den Kopf zurückgeworfen, den Rücken durchgedrückt, die Fäuste neben ihrem Körper leicht geballt gegen alles, was auf die Idee verfallen mochte, ihr Beschränkungen aufzuerlegen.
    »Nun, nicht gerade ein Kampf, wie Ihr ihn Euch vorstellt, aber ich glaube, in angemessener Kleidung kann ich mein Anliegen besser vorbringen. Unfair wäre das nicht, schließlich werde

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