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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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ehre ich damit meine Familie, meine Schwester, meine Königin und mein Heimatland. Ein Heimatland, das von meinem Vater, König Wyborn, und meiner Mutter, Königin Bernadine, unter großen Mühen geschaffen wurde. Als ich noch klein war, wurde mein Vater, mein Herrscher und König, meiner Mutter, meiner Familie und meiner Heimat Galea entrissen, er wurde von den Konfessoren geraubt, überwältigt durch Konfessorenkraft wegen ihres eigensüchtigen Wunsches nach einem Gemahl für deine Mutter, weil diese sich in ihrem Egoismus nach einem starken Mann sehnte, der ihr ein Kind zeugen sollte – dich. Und jetzt wagst du es, Mutter Konfessor – die Ausgeburt jenes Menschenraubs, der uns unseren geliebten Vater nahm, als ich noch ein kleiner Junge war – mich meiner Schwester fortzunehmen? Und auch sie unserem Land zu nehmen? Du wagst es, mich von meiner Pflicht zu entbinden, meiner Königin, meinem Land und vor allem meinem Volk zu dienen? Der letzte Dienst, den mein Vater von mir verlangte, bevor deine Mutter ihn uns nahm, um ihn aus keinem anderen Grund als dem, dass er rechtschaffen war und sie ihn haben wollte, war, dass ich stets meine Pflicht gegenüber meinem Land und meiner Schwester erfüllen sollte. Diesen letzten Wunsch meines Vaters werde ich erfüllen, selbst wenn du das für Wahnsinn hältst.«
    Kahlan starrte ihn schockiert und dennoch vollkommen ruhig an.
    »Es tut mir Leid, dass du so empfindest, Harold.«
    Sein Gesicht wirkte um Jahre gealtert.»Ich weiß, du bist nicht verantwortlich für das, was vor deiner Entstehung geschah, und ich werde jenen Teil von dir, der mich an meinen Vater erinnert, stets lieben, trotzdem bin noch immer ich es, der mit alldem leben muss. Im Augenblick muss ich mir selbst und meinen Gefühlen treu bleiben.«
    »Deinen Gefühlen«, wiederholte sie.
    »Ganz recht, Mutter Konfessor. Das sind meine Gefühle, und denen muss ich Glauben schenken.«
    Kahlan schluckte, obwohl sich ihre Kehle schmerzhaft zusammenschnürte. Ihre kraftlos vor ihr auf dem Tisch liegenden Finger kribbelten.
    »Glaube und Gefühle. Harold, du bist genauso verrückt wie deine Schwester.«
    Sie richtete sich stolz auf und faltete die Hände, wechselte einen letzten Blick mit ihrem Halbbruder, einem Mann, von dem sie kaum mehr kannte als den Namen, und sprach das Urteil über ihn.
    »Vom morgigen Sonnenaufgang an befinden sich das d’Haranische Reich und Galea im Krieg. Solltest du nach dem morgigen Sonnenaufgang von mir oder einem unserer Männer gesehen werden, wird man dich wegen des Verbrechens des Verrats hinrichten.
    Ich werde nicht zulassen, dass diese tapferen Männer dort draußen ihr Leben für einen Verräter lassen. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird sich die Imperiale Ordnung nach Norden wenden und durch das Tal des Callisidrin marschieren. Du wirst ganz auf dich gestellt sein. Sie werden deine Armee bis auf den letzten Mann abschlachten, genau wie sie die Bevölkerung Ebinissias abgeschlachtet haben. Und Jagang wird deine Schwester seinen Männern als Hure vorwerfen.
    All dies wird deine Schuld sein, Harold, weil du dich geweigert hast, deinen Verstand zu gebrauchen und stattdessen deinen Gefühlen gefolgt bist und deinem Glauben an etwas, das überhaupt nicht existiert.«
    Harold, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, das Kinn emporgereckt, lauschte schweigend, während Kahlan fortfuhr.
    »Richte Cyrilla aus, sie täte gut daran, auf das von mir soeben geschilderte Schicksal zu hoffen, denn wenn die Imperiale Ordnung nicht in Galea einmarschiert, werde ich es tun. Ich habe geschworen, dem Orden kein Pardon zu geben. Der Verrat Galeas verdammt dieses Land zu demselben Schicksal wie die Imperiale Ordnung. Fällt Cyrilla nicht in die Hände der Imperialen Ordnung, dann, das schwöre ich, wird sie mir in die Hände fallen; und wenn es soweit ist, werde ich sie nach Aydindril zurückbringen, sie eigenhändig wieder in jenes Verlies werfen, aus dem du sie gerettet hast, und sie dort unten mit jedem verbrecherischen Bastard, den ich finde, bis an ihr Lebensende schmoren lassen.«
    Harold fiel der Unterkiefer herunter. »Das würdest du … nicht tun, Mutter Konfessor.«
    Kahlans Augen verrieten ihm etwas anderes. »Vergiss du nur nicht, Cyrilla auszurichten, was sie erwartet. Vermutlich hat Jebra es ihr beizubringen versucht und wurde dafür in den Kerker geworfen. Cyrilla verschließt die Augen vor dem Schlund, der sich vor ihr auftut, und du wirst ihr dort hinein folgen. Schlimmer noch, du

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