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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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bringen?«
    »Aber du bist ein kluger Mann, Richard Cypher. Ich bin nicht so klug wie du.«
    Richard tippte mit dem Finger gegen die Stirn des Mannes. »Da drinnen, Faval, in deinem Kopf, bist du klug genug zu wissen, was du tun musst. Du hast mir doch eben selbst erklärt, warum der Orden, indem er ihnen vorschreibt, wie sie zu leben haben, den Menschen niemals zu einem besseren Leben verhelfen kann. Darauf bist du ganz allein gekommen. Du, Faval der Köhler, bist klüger als der Orden.«
    Faval strahlte. »Glaubst du wirklich, Richard Cypher? Mir hat noch nie jemand gesagt, ich wäre klug.«
    »Du bist klug genug, selbst zu entscheiden, wie viel es dir bedeutet und wie du dich dabei verhalten willst.«
    »Ich habe Angst um meine Frau, um die Frau meines Bruders und um unsere Kinder. Ich bin gegen den Orden, aber ich habe Angst um sie, falls ich verhaftet werde. Wovon sollen sie dann leben?«
    Richard wuchtete einen weiteren Korb auf den Wagen. »Hör zu, Faval. Eine Rebellion ist eine Sache, der man sich vollkommen sicher sein muss. Sie ist ein gefährliches Geschäft. Wenn du dich einer Rebellion anschließen willst, musst du dir ganz sicher sein, was du zu tun bereit bist, um dein Leben für die Freiheit zu opfern.«
    »Tatsächlich? Glaubst du das wirklich, Richard Cypher?«
    Der Funken Hoffnung war erloschen.
    »Bleib hier und stelle weiter deine Holzkohle her, Faval. Priska braucht sie dringend. Der Orden wird diese Leute verhaften, und damit wird die Geschichte ein Ende haben. Du bist ein rechtschaffener Mann, ich möchte nicht mit ansehen müssen, dass man dich verhaftet.«
    Faval grinste. »In Ordnung, Richard Cypher. Wenn du es sagst, werde ich hier bleiben und Holzkohle machen.«
    »Gut. Morgen Abend bin ich wieder zurück. Aber falls die Unruhen sich bis dahin nicht gelegt haben, Faval, schaffe ich es vielleicht nicht bis morgen Abend. Wenn die Menschen dann immer noch umherziehen und Straßen und Wege blockiert sind, gelingt es mir vielleicht nicht, bis hierher durchzukommen.«
    »Verstehe. Du kommst zurück, so schnell du kannst. Ich vertraue dir, Richard Cypher. Du hast mich noch nie im Stich gelassen.«
    Richard lächelte. »Hör zu, hier ist das Geld für die nächste Fuhre, falls es morgen tatsächlich zu dieser Rebellion kommt und ich nicht sofort hierher zurückkehren kann.« Er gab dem Mann einen weiteren Silbertaler. »Ich möchte nicht, dass diese Holzarbeiter kein Holz mehr für dich schlagen. Die Gießereien sind auf die Holzkohle angewiesen.«
    Faval kicherte aufrichtig erfreut. Er küsste den Silbertaler und ließ ihn in seinen Stiefel gleiten. »Die Holzkohle wird fertig sein. Und jetzt lass mich dir helfen, deinen Wagen zu beladen.«
    Faval war nur einer der Köhler, mit denen Richard zu tun hatte. Er beschäftigte eine ganze Reihe von ihnen, damit die Gießereien die dringend benötigte Holzkohle erhielten. Es waren durch die Bank bescheidene Menschen, die sich lediglich durchzuschlagen versuchten. Sie alle gaben unter dem Joch des Ordens ihr Möglichstes.
    Mit dem Verkauf der Holzkohle an die Gießereien verdiente sich Richard ein wenig nebenbei, wesentlich mehr Gewinn machte er allerdings mit dem Verkauf des Eisens und des Stahls, die er ihnen abkaufte. Holzkohle war nur ein kleiner Nebenerwerb, der ihm half, seine Nächte auszufüllen, wenn er ohnehin mit dem Wagen unterwegs war. Die Einnahmen aus dem Holzkohleverkauf deckten immerhin den größten Teil der Bestechungsgelder. Eine ganze Menge mehr brachten ihm die gelegentlichen Fuhren mit Eisenerz, Lehm, Blei, Quecksilber, Spießglanz, Salz, Presspulver und einer Vielzahl anderer Dinge ein, die in den Gießereien benötigt wurden, für die diese jedoch entweder keine Lizenzen erhielten oder die sie nicht ihrem Bedarf entsprechend angeliefert bekommen konnten. Von dieser Art von Geschäften gab es so viele, wie Richard sich nur wünschen konnte. Es reichte für die Unterbringung und Versorgung seines Gespanns, und es blieb sogar ein kleiner Gewinn übrig. Eisen und Stahl waren reine Gewinngeschäfte.
    Als er endlich mit der Fuhre Holzkohle bei der Gießerei anlangte, lief Priska, der ungeschlachte Gießereimeister, bereits unruhig auf und ab. Mit seinen kräftigen Händen packte er die Seitenwand des Wagens und spähte hinein.
    »Wird auch langsam Zeit.«
    »Nachdem ich bei Faval losgefahren war, musste ich eine Stunde warten, bis die Stadtwache die Ladung überprüft hatte.«
    Priska fuchtelte mit seinen muskulösen Armen. »Diese

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