Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
schon waren, seit Ihr Euch unserem Lager genähert habt.«
    »Nun ja«, erwiderte Zedd, triumphierend einen Finger hebend, »das ist ja alles gut und schön, nur…«
    »Und sollte ich in einem letzten Aufflackern meines Diensteifers für Lord Rahl sterben, würden diese Pfeile auch ohne mein Zeichen abgefeuert werden.«
    Verlegen hüstelnd ließ Zedd den Finger sinken, innerlich aber schmunzelte er. Hier stand er, der Oberste Zauberer, und hätte er nicht ein befreundetes Feldlager betreten wollen, er wäre in diesem Spiel gegenseitiger Hänseleien von einem einfachen Soldat übertroffen worden.
    Oder vielleicht auch nicht.
    »Zum einen, Sergeant, bin ich, wie bereits erwähnt, ein Zauberer, daher weiß ich von den Bogenschützen und habe mich dieser Bedrohung bereits angenommen, indem ich ihre Pfeile verzaubert habe, so dass sie mit der gleichen mangelnden Zielgenauigkeit und mit ebenso geringer tödlicher Wirkung fliegen werden wie nasse Spültücher. Von ihnen habe ich nichts zu befürchten. Zweitens, selbst wenn ich lügen sollte – was Ihr genau in diesem Augenblick in Betracht zieht –, so ist Euch mit der Erwähnung der Bedrohung ein Fehler unterlaufen, denn als Zauberer von großem Ansehen versetzt mich das in die Lage, sie mit Hilfe meiner Magie auszuschalten.«
    Allmählich zeigte sich ein Lächeln im Gesicht des Mannes. »Nun, das ist in der Tat bemerkenswert.« Er kratzte sich am Kopf und sah erst seinen Kameraden an, dann wieder Zedd. »Ihr habt Recht, genau das ging mir gerade durch den Kopf; dass Eure Behauptung, Ihr wüsstet von den Bogenschützen dort drüben in der Dunkelheit, gelogen sein könnte.«
    »Seht Ihr, junger Mann? So gerissen seid Ihr auch wieder nicht.«
    »Ganz recht, Sir, bin ich nicht. Da war ich doch so sehr damit beschäftigt, mit Euch zu reden und mich von Euren Zauberkräften einschüchtern zu lassen, dass ich glatt vergessen habe, zu erwähnen, was da in der Dunkelheit sonst noch ein Auge auf Euch hält…« – der Soldat senkte seine Brauen – »und das dürfte Euch größere Schwierigkeiten bereiten als nur Pfeile, möchte ich behaupten.«
    Zedd sah den Mann stirnrunzelnd von oben herab an. »Also jetzt passt mal auf…«
    »Warum tut Ihr nicht, was ich sage, und kommt hier herunter ins Licht, wo ich Euch besser sehen kann, und beantwortet ein paar von unseren Fragen?«
    Zedd gab sich seufzend geschlagen, saß ab und gab Spinne einen beruhigenden Klaps auf den Hals. Spinne, eine kastanienbraune Stute, hatte eine vielbeinige Zeichnung auf ihrem cremefarbenen Hinterteil, der sie ihren Namen verdankte. Jung, kräftig und von angenehm feurigem Wesen, war sie eine angenehme Reisegefährtin; die beiden hatten bereits viel zusammen durchgemacht.
    Zedd trat in den intimen Schein des Wachfeuers. Er drehte seine Hand nach oben und erzeugte unmittelbar über seiner Handfläche eine weiß glühende Flamme. Die beiden Soldaten bekamen große Augen. Zedd setzte eine mürrische Miene auf.
    »Ich habe mein eigenes Feuer, wenn Ihr unbedingt mehr erkennen wollt. Hilft Euch das, die Dinge in einem klareren Licht zu sehen, Sergeant?«
    »Äh … ja, gewiss doch, Sir, das tut es«, stammelte der Mann.
    »Ja, das tut es in der Tat«, bestätigte eine Frau und trat ins Licht. »Warum habt Ihr nicht einfach Euer Han gebraucht und ihnen gleich von vornherein eine Kostprobe Eures Könnens gezeigt?« Sie winkte in die Dunkelheit, als gebe sie anderen ein Zeichen zurückzubleiben. Als sie sich wieder umdrehte, war ihr Lächeln nicht mehr als höflich. »Willkommen, Zauberer.«
    Zedd verneigte sich von der Hüfte aufwärts. »Zeddicus Z’ul Zorander, Oberster Zauberer, zu Euren Diensten.«
    »Schwester Philippa, Zauberer Zorander. Ich bin eine Gehilfin der Prälatin.«
    Auf ein Zeichen von ihr nahm der Sergeant Zedd die Zügel aus der Hand und führte das Pferd fort. Zedd versetzte dem Mann einen Klaps auf den Rücken, um ihm zu zeigen, dass er ihm nichts verübelte, anschließend gab er Spinne einen ähnlichen Klaps, um ihr zu verstehen zu geben, dass es in Ordnung war, mit dem Soldaten zu gehen.
    »Behandelt sie besonders gut, Sergeant. Spinne ist eine gute Freundin von mir.«
    Der Sergeant salutierte mit einem saloppen Faustschlag auf sein Herz. »Dann wird sie auch wie eine gute Freundin behandelt werden, Sir.«
    Nachdem die Soldaten Spinne weggeführt hatten, sagte Zedd: »Ihr meint natürlich Prälatin Verna.«
    »Oh, ja, selbstverständlich. Prälatin Verna.«
    Die Schwestern des Lichts

Weitere Kostenlose Bücher