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Schwesterlein, komm tanz mit mir

Schwesterlein, komm tanz mit mir

Titel: Schwesterlein, komm tanz mit mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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zusammen verschiedene Kurse besucht hat! Niemand anders als unser Freund, der Juwelier Jay Stratton.»
    Um halb sechs war Darcy mit Chiffre 4307, Cal Griffin, in der Bar im «Tavern on the Green» verabredet. Er ist nicht Anfang Dreißig, war ihr erster Eindruck. Eher um die Fünfzig. Ein bulliger Mann, der sich das Haar quer über den Kopf frisierte, um kahle Stellen zu verbergen, und sich teuer und konservativ kleidete. Er stammte aus Milwaukee, kam aber, wie er erklärte, regelmäßig nach New York.
    Darauf folgte ein vielsagendes Zwinkern. Sie solle ihn nicht falsch verstehen, er sei ein glücklich verheirateter Mann, aber wenn er geschäftlich nach New York käme, wäre es wirklich nett, eine Freundin zu haben. Noch ein Zwinkern. Sie könne ihm glauben, er wisse, wie man eine Frau zu behandeln habe. Welche Show hatte sie noch nicht gesehen? Er wußte, wie man an Freikarten kam. Welches war Darcys Lieblingsrestaurant? Das «Lutèce»? Teuer, aber seinen Preis wert.
    Darcy schaffte es, ihn zu fragen, wann er zum letzten Mal in New York gewesen sei.
    Zu lange her. Vorigen Monat war er mit Frau und Kindern – fabelhafte Teenager, aber man weiß ja, wie Teenager sind – zum Skifahren in Vail gewesen. Sie hatten dort ein Haus. Jetzt bauten sie ein größeres. Geld spielte keine Rolle. Wie auch immer, die Kinder brachten ihre Freunde mit, und es war ein Tohuwabohu. Rock and Roll und so.
    Macht einen verrückt, nicht? Sie hatten eine große Stereoanlage im Haus.
    Darcy hatte ein Perrier bestellt. Nachdem sie es zur Hälfte getrunken hatte, schaute sie auffällig auf die Uhr. «Mein Chef war wirklich böse, daß ich gegangen bin», sagte sie.
    «Ich muß mich beeilen.»
    «Vergessen Sie ihn», befahl Griffin. «Sie und ich, wir machen uns einen netten Abend.»
    Sie saßen auf einer Sitzbank. Ein bulliger Arm legte sich um sie. Ein feuchter Kuß traf ihr Ohr.
    Darcy wollte keine Szene machen. «Oh, mein Gott», sagte sie und wies auf einen nahen Tisch, an dem ein einzelner Mann saß, der ihnen den Rücken zuwandte. «Das ist mein Mann. Ich muß von hier verschwinden.»
    Der Arm ließ ihre Taille los. Griffin sah erschrocken aus.
    «Ich will keine Schwierigkeiten.»
    «Ich schleiche mich einfach davon», flüsterte Darcy.
    Auf dem Heimweg im Taxi hatte sie Mühe, nicht laut zu lachen. Na ja, eines jedenfalls war sicher – er war es nicht.
    Das Telefon läutete, als sie den Schlüssel im Schloß drehte. Es war Doug Fields. «Hallo, Darcy. Warum muß ich dauernd an Sie denken? Ich weiß, Sie sagten, Sie hätten heute abend zu tun, aber meine Pläne haben sich geändert, und darum wollte ich’s doch versuchen. Wie wär’s mit einem Hamburger im ‹J. P. Clarke’s› oder so?»
    Darcy fiel ein, daß sie vergessen hatte, Vince D’Ambrosio von Doug Fields zu erzählen. Ein netter Kerl.
    Attraktiv. Illustrator. Die Art Mann, für die Erin sich ohne weiteres hätte interessieren können. «Hört sich gut an», antwortete sie. «Wann?»
    Für wie dumm hält Doug mich eigentlich? dachte Susan, während sie mit Donny am Küchentisch saß und seine Geometrie-Hausaufgabe durchsah. Die Studienberaterin hatte sie heute nachmittag angerufen. Ob es zu Hause Probleme gäbe? Donny, der immer ein guter Schüler gewesen war, hatte in allen Fächern schlechtere Noten bekommen.
    Er wirkte zerstreut und deprimiert.
    «Ja, gut so», sagte sie fröhlich. «Wie
mein
Geometrie-Lehrer zu sagen pflegte: ‹Das zeigt, was Sie leisten können, Miss Frawley, wenn Sie es wirklich wollen.›»
    Donny lächelte und sammelte seine Bücher ein. «Mami …»
    Er zögerte.
    «Donny, du hast immer mit mir reden können. Was ist los?»
    Er schaute sich um.
    «Die Kleinen sind im Bett. Beth nimmt eine ihrer stundenlangen Duschen. Wir können reden», versicherte Susan ihm.
    «Und Dad ist in einer seiner Konferenzen», sagte Donny bitter.
    Er argwöhnt etwas, dachte Susan. Es hatte keinen Sinn, ihn schützen zu wollen. Die Gelegenheit war so gut wie jede andere, um offen mit ihm zu reden. «Donny, Dad ist nicht in einer Konferenz.»
    «Du weißt das?» Erleichterung malte sich auf seinem verstörten Gesicht ab.
    «Ja, ich weiß es. Aber wie hast du es herausgefunden?»
    Er schaute zu Boden. «Patrick Driscoll, einer der Jungs aus der Mannschaft, war am Freitag abend, als wir Großpapa besuchten, in New York. Dad war mit irgendeiner Frau in einem Restaurant. Sie hielten sich an den Händen und küßten sich. Patrick sagt, es sei eindeutig gewesen.
    Seine

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